Im Rahmen eines Fachtags in der Spechaahalle im Stadtteil Spöck wurde das nun mehr fünfjährige Bestehen der Sozialregion Karlsruhe gefeiert, wie die Stadtverwaltung berichtet. Die Sozialregion Karlsruhe ist ein kooperativer Zusammenschluss bestehend aus der Stadt Karlsruhe und umliegenden Kommunen, zu denen auch die Stadt Stutensee zählt. Unter dem Leitsatz „Armut macht nicht am Ortsschild Halt“ haben sich die einzelnen Teilnehmer dem von der Stadt Karlsruhe etablierten Erfolgsmodell der „Karlsruher Pässe“ angeschlossen, um Bürgerinnen und Bürgern in kooperativer Zusammenarbeit Unterstützung und Teilhabe zu ermöglichen. Die einzelnen Pässe bieten neben zahlreichen vergünstigten Eintritten auch viele Ermäßigungen, beispielsweise auf Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr oder für Ferienbetreuungsprogramme sowie Angebote von Musik- und Volkshochschulen. „Der Kinderpass ist ein ideales Instrument zur Ermöglichung von Chancengleichheit und gesellschaftlicher Teilhabe, indem Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zur kulturellen und individuellen Entfaltung gegeben wird“, so Oberbürgermeister Klaus Demal.
Der Karlsruher Pass sei in seiner Form als Antwort auf Armut ein außergewöhnliches und einzigartiges Modell, erklärte Bärbl Mielich, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg. Kinder, aber gerade auch Jugendliche seien nach wie vor häufig armutsgefährdet. „Der Karlsruher Kinderpass ist darauf passgenau konzipiert und setzt ein Zeichen, um zielgerecht Bildung, Teilhabe und Unterstützung denjenigen zu ermöglichen, die am dringlichsten darauf angewiesen sind“, so die Staatssekretärin. Den dafür als Grundlage anzusehenden Armutsbericht werde man in der aktuellen Legislaturperiode der Landesregierung fortschreiben, um die Kommunen weiterhin dabei zu unterstützen, passgenaue und zielgerechte Angebote zu schaffen, so Mielich.
Landrat Dr. Christoph Schnaudigel hob in diesem Zusammenhang gemeinsam mit Peter Kappes, Sozialdezernent des Landkreises, auch die Rolle der Stadt Stutensee hervor, welche als Pilotkommune als erster Kooperationspartner 2013 der Sozialregion beigetreten ist. Mit dieser Pionierleistung habe man die Möglichkeiten für Partizipation und gesellschaftliche Teilhabe in der Region nachhaltig geprägt, so Schnaudigel.
Im Rahmen des feierlichen Jubiläums unterzeichneten die kommunalen Akteure der Sozialregion sowie der Landkreis Karlsruhe im Anschluss die „Charta Sozial Region“, in der das Ziel der gezielten Weiterentwicklung der bestehenden interkommunalen Aktionsgemeinschaft zur Armutsbekämpfung festgeschrieben ist. „Unser erklärtes Ziel ist der Abbau von jeglichen Ungleichheiten“, erklärte Martin Lenz, Sozialbürgermeister der Stadt Karlsruhe. Mit dem Ausbau der Teilhabeermöglichungen wolle man für die gesamte Region ein Zeichen setzen, so Lenz.
„Durch die enge Verknüpfung aller Akteure in der Region leisten wir mit dem Modell der Sozialregion Karlsruhe einen wichtigen Beitrag, um soziale Probleme zu lösen und Armut präventiv entgegenzuwirken“, sagte Oberbürgermeister Klaus Demal in der Spechaahalle Spöck. Als weiteren, enorm wichtigen Baustein hob der OB die Bedeutung des Ehrenamts in diesem Zusammenhang hervor. „Die gelebte Mitmenschlichkeit durch das große ehrenamtliche Engagement in unserer Stadt trägt maßgeblich dazu bei, unsere Stadt noch familienfreundlicher zu machen“, so Demal. Die Unterzeichnung der Charta sei für ihn und für Stutensee ein Meilenstein.
Quelle: Stadtverwaltung Stutensee
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