Im verflixten siebten Jahr gibt es „Das verflixte Wundermittel“

Das Ensemble der Theatergruppe Hoffmann

Beitragsbild: Cirsten Rieger

Von Cirsten Rieger | 13.10.2018 10:56 | Keine Kommentare

Theaterspielen ist für die Familie Hoffmann schon zur Tradition geworden.  Grund genug für die Laiengruppe, an diesem Wochenende mit dem Stück “Das verflixte Wundermittel” von Bernhard Löhner in der Blankenlocher Festhalle auf der Bühne zu stehen – passend zum „verflixten siebten Jahr“, in dem die Truppe schon zusammen spielt. Was 2011 mit einer spontanen Idee begann, ist zur großen Leidenschaft der Familie geworden, die 2013 darum den Verein „Theatergruppe Hoffmann e.V. 2013“ gründete.

Die Besucher der Premiere am Freitag, den 12. Oktober, lachten dann auch wieder Tränen. Und die Theatergruppe rund um Regisseur und Mitspieler Mario Hoffmann hatte mindestens genauso viel Spaß daran, den Zuschauern ein amüsantes Bild der räumlichen Nähe eines Frisörsalons mit dem eines Materiallagers eines Kfz-Betriebes zu machen. Dabei flogen dem Publikum im ausverkauften Saal Beleidigungen wie „Fettpresseschwinger“ oder „Perückenwaschstraße“ um die Ohren und sorgten im Kontext mit dem brisanten Thema des Erbschaftsstreits für großes Gelächter. Warum? Weil sich die zwei im Streit lebenden Brüder Andreas Hammerstein (Uwe Hoffmann) und Bruno Hammerstein (Mario Hoffmann) laut dem Testament des Vaters einen Laden für zwei völlig unterschiedliche Handwerksbetriebe teilen müssen. Beenden kann dieses Desaster nur der Bruder, der zuerst heiratet.

Mit der Komödie hatten die Akteure wieder voll ins Schwarze getroffen. Mit reichlich Kalauern und jeder Menge Situationskomik war die Premiere ein reines Vergnügen. Gewürzt mit einer Portion Lokalkolorit – „Ja, ich komm hier aus der Nähe. Ich komm aus Hagsfeld.“ – wurde der Abend zu einem vollen Erfolg mit langanhaltendem Beifall und vielen Lachern zwischendurch.

Zum weiteren Inhalt: Die beiden unverheirateten Brüder wurden  in ein leicht intrigantes Spiel  ihres Freundes Fritz Strunz verwickelt, der herrlich selbstherrlich von Mario Reinschmidt verkörpert wurde. Als windiger Geschäftemacher wollte dieser nämlich die Bremsflüssigkeit, die seiner Glatze wieder zur vollen Haarpracht verhalf, als Haarwuchsmittel vermarkten. Nebenher offerierte er dem Frisör Bruno Hammerstein und dem Kfz-Meister Andreas Hammerstein die Frau fürs Leben und kassierte auch hierfür fleißig bei den Beiden ab.

Der den Streit schlichtenden Schwester Karin setzte Nathalie Hoffmann einen amüsanten Stempel auf und überzeugte besonders in der „Liebesszene“ mit ihrem Bruder Dominic Hoffmann, der ihr als italienischer Galan Giovanni Limone den Kopf verdrehte. Genauso wie Sabine Stahl als die aus Turin stammende Haarstylistin Sabrina Briatore musste er während des ganzen Theaterstückes den italienischen Akzent beibehalten – nicht immer einfach – doch gekonnt gemeistert.

Und was war nun mit dem „verflixten Wundermittel“? Die den Haarwuchs antreibende Bremsflüssigkeit wurde dem Fabrikanten Eduard von Bella angeboten, der wortgewandt von Roland Reinschmidt dargestellt wurde. Bei einem Besuch im Frisörladen  traf er auf die Kundin Constanze Lorell (Brigitte Dinges), der immer wieder das Haar mangels Färbemittel mit gelbem Sprühlack  aus der Kfz-Werkstatt verunstaltet wurde. Was ihr schlussendlich dazu verhalf, sich den Fabrikanten als Liebhaber zu angeln. Der selbstverliebte Friseurmeister Bruno und die charmante Italienerin Sabrina bekamen sich am Ende auch, denn sie stand so auf seinen blonden Pony. Nur der Kfz-Meister und der schlitzohrige Freund Fritz Strunz gingen leer aus.

Allen Darstellern sowie der Dame aus der Maske Carmen Strasser und der Souffleuse Svenja Sommer war mit dem großen Schlussapplaus bestimmt klar: Im nächsten Jahr stehen alle wieder gemeinsam auf der Bühne, um diese gemeinsame Leidenschaft der Familie weiter zu pflegen.

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