Manfred Beimel legt Amt als Spöcker Ortsvorsteher nieder

Manfred Beimel

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 26.10.2018 21:45 | Keine Kommentare

Manfred Beimel möchte sein Amt als Ortsvorsteher von Spöck niederlegen. Nach der Gemeindeordnung Baden-Württemberg ist für die Ablehnung oder Niederlegung eines Ehrenamtes ein wichtiger Grund erforderlich. In der Sitzung des Spöcker Ortschaftsrats am Freitag beantragte Beimel die Feststellung dieses wichtigen Grundes. Seine beruflichen und familiären Verpflichtungen seien mit dem Amt des Ortsvorstehers nicht mehr unter einen Hut zu bekommen.

Der Ortschaftsrat nehme diese Entscheidung mit Respekt auf, erklärte die stellvertretende Ortsvorsteherin Karin Vogel. Das Gremium akzeptierte Beimels Entscheidung einstimmig.

Im nächsten Schritt wird der Ortschaftsrat eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger aus seinen Reihen vorschlagen. Der Gemeinderat muss diese Personalie bestätigen. Vorgesehen ist dafür die Sitzung im Dezember. Im Mai 2019 sind die nächsten Kommunalwahlen in Baden-Württemberg. Dann werden die Mitglieder des Ortschaftsrates und auch der Ortsvorsteher neu gewählt.

Manfred Beimel (Freie Wähler) war seit 2010 Ortsvorsteher von Spöck als Nachfolger von Klaus Mayer, der das Amt von 2004 bis 2010 innehatte. In Beimels Amtszeit fiel insbesondere die große 1150-Jahrfeier von Spöck, die Beimel maßgeblich koordinierte. Ein weiteres großes Projekt ist der Bau des neuen Begegnungszentrums. Dieser wird zu einem großen Teil ehrenamtlich gestemmt. Auch Beimel selbst hat unzählige Arbeitsstunden dort geleistet und will das auch weiter tun.

 

meinstutensee.de: Herr Beimel, was sind Ihre Beweggründe, das Amt des Spöcker Ortsvorstehers niederzulegen?

Manfred Beimel: Meine Frau und ich haben gerade unsere Firma an unsere Tochter übergeben, und ich möchte ihr in den nächsten Jahren mit meiner Erfahrung intensiv unter die Arme greifen. Seit längerer Zeit buche ich meine Arbeitszeit als Ortsvorsteher und Chef unserer Firma digital. Hier kann man dann ganz genau verfolgen, wie viele Stunden ich für das Amt aufwende. Es ist ersichtlich, dass das Amt des Ortsvorstehers eine sehr zeitintensive Aufgabe ist und Familie, Freunde, Sport, meine Ehrenämter und meine Gärten zu kurz kommen.

Weshalb haben Sie den jetzigen Zeitpunkt gewählt, wo es nur noch wenige Monate bis zur nächsten Kommunalwahl sind?

Beimel: Ich liege meinen Fraktionskollegen schon seit über einem Jahr in den Ohren, dass ich aufhören möchte, und nach vielen Gesprächen haben wir nun nach längerer Zeit eine sehr gute Lösung für Spöck gefunden. [Anmerkung: Wie diese aussieht, sei noch nicht spruchreif.]

Was sind Ihre persönlichen Höhepunkte aus Ihrer Zeit als Ortsvorsteher von Spöck?

Beimel: Da gibt es einige zu nennen, aber ich denke die spannenden Begegnungen und Gespräche mit meinen Mitbürgerinnen und Mitbürger, das Neubaugebiet 24-Morgenäcker, die 1150-Jahrfeier mit den ganzen anhängenden Programmpunkten, wie die Ortschronik, die Pflanzung von 1150 Bäumen und Sträuchern, die vielen Helfer und Teilnehmer, das Kulturprogramm usw., die vielen Vereinsjubiläen und -feiern, die Straßenfeste und das ehrenamtliche Mitarbeiten – nicht nur beim Begegnungszentrum.

Was fällt in den Aufgabenbereich eines Ortsvorstehers? Was sollte man mitbringen, um diese Aufgabe gut zu meistern?

Beimel: Ein/e Ortsvorsteher/in leitet die Verwaltungsstelle des jeweiligen Stadtteils, hat also Mitarbeiterverantwortlichkeit. Außerdem ist er oder sie das Sprachrohr der Bewohner zur Stadtverwaltung und oftmals auch Mediator bei innerörtlichen Schwierigkeiten oder Problemen.

Ein/e Ortsvorsteher/in sollte viel Geduld, eine große Zuhörbereitschaft und ein ordentliches Maß an Power mitbringen. Außerdem ist es hilfreich, strukturiert zu sein und ein gewisses Maß an Geschick für die schriftliche Korrespondenz zu besitzen. Da ich z.B. sehr chaotisch veranlagt bin, habe ich mich bei den letzten beiden Punkten sehr schwergetan und das kostete mich viel körperliche und auch seelische Kraft. Und seine gute Laune sollte man sich nicht so schnell verderben lassen.

Plädieren Sie generell für die Beibehaltung der Ortschaftsräte in den Stutenseer Stadtteilen?

Beimel: Ja, ich denke der Ortschaftsrat ist ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Stadtteil und der Stadtverwaltung. Man ist näher am Menschen im eigenen Ortsteil dran. Ich denke, mit den Erfahrungen in den letzten Jahren würde sich der Ortschaftsrat in Blankenloch heute nicht mehr auflösen.

Bleiben Sie weiterhin Mitglied in Ortschafts- und Gemeinderat? Werden Sie bei der nächsten Wahl für beide Gremien erneut kandidieren?

Beimel: Ursprünglich wollte ich im Mai 2019 komplett aufhören. Allerdings haben mich unsere neue Oberbürgermeisterin, Frau Becker, und unsere Bürgermeisterin Frau Tröger motiviert weiterzumachen. Natürlich vorausgesetzt, dass ich wiedergewählt werde.

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