Stadt informierte über Bebauung des alten Hallenbad-Geländes

Infoveranstaltung in der Festhalle

Beitragsbild: Stadt Stutensee

Pressemitteilung von Stadtverwaltung Stutensee | 03.10.2018 21:38 | Keine Kommentare

„Ziel des heutigen Abends ist es, Sie umfassend zum derzeit noch mit „Wohnen am Neise-Areal“ betitelten Projekt zu informieren. Dazu sind heute alle maßgeblichen Projektbeteiligten hier, um Ihnen ihre jeweiligen Bereiche vorzustellen“, eröffnete Erste Bürgermeisterin Sylvia Tröger die Informationsveranstaltung am 26. September 2018. Durch den Abend führten Dr. Christine Grüger und Dr. Angela Lüchtrath vom Freiburger Moderationsbüro suedlicht.

Das Interesse in der Bevölkerung an Wohnraum und der damit zusammenhängenden Stadtentwicklung ist groß, wie die sehr gut besuchte Informationsveranstaltung in der Festhalle Stutensee einmal mehr aufzeigte, so das Urteil der Stadtverwaltung. In diesem Fall eine städtebauliche Entwicklung, welche unmittelbar mit dem neuen Stutenseebad, das vor wenigen Wochen seine Pforten öffnete, zusammenhängt: Das Gelände, auf dem sich das alte Hallenbad befindet, ergebt zusammen mit der Gewerbebrache neben der Festhalle Stutensee, auf der  sich früher der Getränkehandel „Neise“ befand, ein umfangreiches Innenentwicklungsprojekt im Sinne des anhaltend hohen Wohnraumbedarfs in Stutensee und der Region, das nachhaltig, verträglich und qualitativ hochwertig entwickelt werden solle.

Investorenwettbewerb 2017

Den Ablauf des bisherigen Verfahrens ließ Werner Gerhardt vom Architekturbüro SCHÖFFLER.stadtplaner.architekten aus Karlsruhe noch einmal Revue passieren. Durch das aufwendige Wettbewerbsverfahren habe man eine durchweg qualitativ hochwertige Planung, die den gestellten Anforderungen gerecht werde, so Gerhardt. Bereits 2017 wurde ein Investorenwettbewerb in Form eines zweistufigen Auswahlverfahrens durchgeführt: Aus allen Bewerbern, die sich für das ausgeschriebene Qualifikationsverfahren vorstellten,  wurden fünf Arbeitsgemeinschaften, bestehend aus je einem Planungsbüro und einem Investor ausgewählt, um einen Entwurf zu erarbeiten. Für das Auswahlverfahren legte der Gemeinderat ein Preisgericht fest, das den Siegerentwurf anhand einer nach unterschiedlichen Herausforderungen aufgeschlüsselten Bewertungsmatrix bestimmte und diesen dem Gemeinderat als Empfehlung zur Grundlage vorlegte.

“Maßgeschneidertes Quartier”

Auf Herausforderungen und Potenziale nachhaltiger Stadt- und Innenentwicklung ging Mario Rösner von der Volkswohnung GmbH aus Karlsruhe, welche in der Projektgemeinschaft mit dem Stuttgarter Architekturbüro Ackermann+Raff den Siegerentwurf stellte, ein. Die Volkswohnung GmbH ist dabei wichtiger Partner für Kommunen in der Region, um Wohnungspolitik umzusetzen, so Rösner. „Wir möchten hier ein für Stutensee maßgeschneidertes Quartier realisieren“, erklärte Alexander Lange von Ackermann+Raff GmbH & Co. KG. Auf Basis der engen Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro faktorgruen aus Freiburg lege man dabei vor allem auch einen Schwerpunkt auf ökologische Mehrwerte im Gebiet.

In einem ersten Impulsvortrag referierte Peter Gunkel von faktorgruen gemeinsam mit Architekt Alexander Lange über den bisherigen Planungsstand für das neue Wohnquartier, das durch nachhaltige Begrünung, Begegnungsstätten, Spielplatz und sehr hohe Aufenthaltsqualität geprägt sein soll.

“Vielfalt statt Monotonie”

Bei der Architektur setze man auf „Vielfalt statt Monotonie“, erklärte Alexander Lange: „Farben und Fassaden variieren harmonisch miteinander durch Kleinteiligkeit“, so der Architekt. Eine Tiefgarage sorge für ausreichend Parkflächen. Mit Hilfe eines Eisspeichers und  eines Blockheizkraftwerks soll das neue Wohngebiet zudem nahezu autark sein, skizzierten die Planer weiter.

Letzteres senke dabei zudem auch die „zweite Miete“ wie Mario Rösner von der Volkswohnung ausführte. Miete, Eigentum und gefördertes Wohnen werden im Quartier zu jeweils einem Drittel Anteil aufgeschlüsselt. Das Wohnungsgemenge wurde unter anderem mit Hilfe demografischer Daten ermittelt – Vielfalt sehe man vor diesem Hintergrund als Erfolgsfaktor für ein nachhaltig attraktives Wohnquartier, so Rösner. Neben den an feste Vorgaben gebundenen geförderten Wohnungen für Menschen mit Wohnberechtigungsschein werde man seitens der Volkswohnung auch frühzeitig das Vermietungs- bzw. Vermarktungskonzept für die übrigen Miet- und Eigentumswohnungen transparent machen. „Wir gehen davon aus, dass dies in etwa im dritten oder vierten Quartal 2020 erfolgen wird“, so Rösner. Der Fokus bei der Vergabe liege dabei jedoch in allen Segmenten vorrangig bei den Bürgerinnen und Bürgern Stutensees.

Erschließungskonzept

Auf die Entwicklungen im Umfeld des neuen Quartiers sowie das Erschließungskonzept kam Verkehr- und Mobilitätsplaner Stefan Wammetsberger vom Karlsruher Ingenieurbüro Koehler & Leutwein in einem dritten Impuls zu sprechen. Schwerpunkt liege dabei vor allem auf der gezielten Förderung nachhaltiger Mobilität wie dem Fuß- und Radverkehr. „Nahezu alle wichtigen Einrichtungen sind in fußläufigem Radius erreichbar – ein gut ausgebautes Radwegenetz sowie die Nähe zum ÖPNV ergänzen diese hervorragende Lage“, so Wammetsberger. Zudem wird die Badstraße durch die neue nördliche Straßenanbindung sowie die Verlegung der Haltestelle für den Schülerbusverkehr in den Bereich Erich-Kästner-Straße/Festplatz nachhaltig entlastet. Auch die optimierte Verkehrsführung mit der Tiefgaragen-Einfahrt am nördlichen Plangebiet werde sich positiv auf die Entlastung der Badstraße auswirken.

Einbeziehung der Bürger

Im Anschluss an die Vorträge der Referenten begaben sich die Bürgerinnen und Bürger auf einen Gesprächsrundgang zu drei Themeninseln „Wohnquartier und Freiraum“, „Wohnraumangebot“ sowie „Entwicklungen im Umfeld“ und hatten an dieser Stelle die Möglichkeit, ihre Gedanken und Vorschläge den Verantwortlichen mitzugeben. Auch Petra Becker, die am 1. Oktober ihr Amt als Oberbürgermeisterin der Stadt Stutensee angetreten hat, trat in den Dialog mit vielen Bürgerinnen und Bürgern an den einzelnen Themeninseln. Die eingebrachten Impulse wurden zum Abschluss der Informationsveranstaltung von den Referenten resümierend vorgetragen und entsprechend mitgenommen.

Die Stadtverwaltung sucht derzeit noch nach einem neuen Namen für das Quartier. Vorschläge können bis zum 22. Oktober 2018 per Mail an stadtplanung@stutensee.de eingereicht werden. Ende November entscheidet der Gemeinderat über die neue Bezeichnung.

Quelle: Stadtverwaltung Stutensee

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