Asiatische Hornisse in Stutensee

Entfernung des Hornissennests im Baum

Beitragsbild: Stadt Stutensee

Pressemitteilung von Stadtverwaltung Stutensee | 13.11.2018 15:42 | Keine Kommentare

In diesem Jahr wurden in Blankenloch immer wieder einzelne Exemplare der Asiatischen Hornisse beobachtet und an die Stadtverwaltung gemeldet. Es war zunächst nicht möglich, das Heimatnest dieser Tiere zu lokalisieren. Mit Beginn des herbstlichen Laubfalls sei aus der Bevölkerung der Hinweis auf ein Hornissennest an einem Baum im Einfahrtsbereich zum Parkplatz Altes Hallenbad, gekommen, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Eine erste Sichtung bestätigte den Verdacht, dass es sich tatsächlich um ein Nest der Asiatischen Hornisse handelt.

Umgehend wurden von der Stadt die erforderlichen Schritte in die Wege geleitet, um das Nest fachgerecht entfernen zu können. Diese Aktion erfolgte vor einigen Tagen durch einen speziell geschulten ehrenamtlichen Hornissenfachberater unter Einsatz der Drehleiter der freiwilligen Feuerwehr. Die im Nest befindlichen Tiere wurden lebend abgesaugt. Zusammen mit dem imposanten Nestbau gehen sie ans Museum für Naturkunde Karlsruhe. Dort werden sie genetisch untersucht, um etwa Aufschlüsse über ihre genauen Lebensgewohnheiten oder ihre Ausbreitung zu erhalten.

Im Gegensatz zur heimischen Hornisse steht ihre entfernte asiatische Verwandte nicht unter demselben Artenschutz. Aufgrund ihrer Gewohnheit, etwa ein bis zwei Drittel ihrer Nahrung über die heimische Honigbiene zu bestreiten und sich zudem rasant auszubreiten, greife sie massiv in den Bienenbestand ein, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Neben dem gewaltigen ökologischen Schaden, der dabei entstehen könne, falle auch der wirtschaftliche Aspekt ins Gewicht. Deshalb müsse die Asiatische Hornisse bekämpft werden. Das stehe nicht im Widerspruch zum sogenannten Insektensterben. Dieses würde wegen der Ernährungsgewohnheiten der Asiatischen Hornisse eher noch beschleunigt werden, würde man ihrer Ausbreitung nicht Einhalt gebieten.

Das Auftreten der Asiatischen Hornisse ist meldepflichtig (Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt, Regierungspräsidium, Landesanstalt für Umweltschutz  Baden-Württemberg). Der Einfachheit halber genügt die Meldung an die Stadtverwaltung (Umwelttelefon 07244/969-275 oder per E-Mail an umwelt@stutensee.de). Wichtig ist es, den genauen Ort der Sichtung zu nennen, die Anzahl der beobachteten Tiere und wenn möglich die Flugrichtung, in der die Tiere wegfliegen (aus der Flugrichtung kann man auf den potentiellen Neststandort schließen). Die diesjährige Flugsaison der Hornissen, der einheimischen wie der asiatischen, ist weitgehend vorbei. Unterwegs sind allenfalls noch die Königinnen auf der Suche nach einem Winterquartier.

Bei der Asiatischen Hornisse, Vespa velutina, handelt es sich um ein sogenanntes “Neozoen”, ein Lebewesen, das sich außerhalb seiner ursprünglichen Heimat ausbreitet. In seinem neuen Verbreitungsgebiet hat es meist keine natürlichen Feinde und verdrängt in der Regel einheimische Arten. Die Asiatische Hornisse ist laut Stadtverwaltung ursprünglich in Südchina und auf Taiwan, in Ostindien und auf den indonesischen Inseln beheimatet. Vermutlich auf dem Seeweg gelangten die Tiere nach Europa, wo sie erstmals 2005 im Südwesten Frankreichs nachgewiesen wurden. Von dort dehnten sie sich fast über ganz Frankreich, den Norden Spaniens und Portugals aus und über das Rhone- und Rheintal jetzt auch bis nach Deutschland. Dort gab es 2014 die erste Sichtung in Rheinland-Pfalz, 2016 dann in Freiburg.

Quelle: Stadtverwaltung Stutensee

forum Kommentare

Kommentare sind geschlossen