Was tun, wenn die Ernte ausbleibt? – „Sozial Labor Dorf“ bringt Stutenseer Jugendlichen den globalen Süden näher

Symbolbild

Beitragsbild: Patricia Illanes Wilhelm

Von Olaf Matthei-Socha | 23.11.2018 20:17 | Keine Kommentare

Wie das Leben in Ländern der sogenannten Dritten Welt für viele Menschen aussieht, davon können sich Stutenseer Jugendliche am 24. November im ökumenischen Kirchenzentrum von Büchig ein Bild machen. Die Konfirmanden aus Blankenloch und Büchig werden sich dann mittels des Planspiels „Sozial Labor Dorf“ an die Alltagsprobleme der Einwohner des „globalen Südens“ annähern. Entwickelt wurde es von Patricia Illanes Wilhelm. Möglich macht es das Land Baden-Württemberg, das die Veranstaltung über die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit fördert.

Patricia Illanes Wilhelm

Jedes Jahr wird mit den Konfirmanden aus Blankenloch und Büchig ein Projekt von “Brot für die Welt“ besprochen, das mit Ländern im globalen Süden zu tun hat. Entwicklerin und Spielleiterin Patricia Illanes Wilhelm dazu: „Mit diesem Lernspiel versetzen wir uns in ein Dorf in der sogenannten Dritten Welt. Die Bauern dort bauen Reis für ihre Ernährung an. Überschüsse können gelagert oder vermarktet werden, die Anbaufläche ist nicht erweiterbar, die Bevölkerung wächst. Manchmal regnet es, manchmal nicht. Schädlinge befallen die Ernte. Was tun?

In diesem Dorf lernen wir etwas über die Zusammenhänge zwischen dem Naturgeschehen (Dürre, Regen, Schädlinge usw.) und der Lebensführung (Feldbestellung, Geldverwendung usw.) im Dorf. So haben wir die Möglichkeit zu erkennen, wie sich geänderte Umstände oder andere Verhaltensweisen auf das Dorfleben und deren Umwelt auswirken.“

Illanes Wilhelm entwarf das Spiel im Rahmen eines Aufbaustudiums an der damaligen TU Karlsruhe. 1994 wurde es mit dem Landeslehrpreis ausgezeichnet. Bei der Veranstaltung in Büchig wird die gebürtige Bolivianerin, die in Karlsruhe Regionalplanung studierte, von einer „ganzen Mannschaft von Professoren und Dozenten“ unterstützt, die an der Spielentwicklung beteiligt waren. Mit dem gemeinsamen Alumniverein stellte sie einen Förderantrag, der von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit des Landes Baden-Württemberg positiv beschieden wurde. Im Rahmen des bewilligten Projektes überarbeiten Illanes Wilhelm und ihre Kollegen das Lernspiel für den Einsatz in Schulen, Kirchengemeinden und Volkshochschulen.

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