Stutensee wird künftig zweimal jährlich ein Jugendforum zur Beteiligung der Jugendlichen an der politischen Arbeit veranstalten. Zudem werden die Sitzungsvorlagen für den Gemeinderat erweitert um die Wahlmöglichkeit, ob das jeweilige Thema relevant ist für die Jugendbeteiligung. Das beschloss der Stutenseer Gemeinderat in seiner Sitzung vergangenen Montag.
Im vergangenen Jahr hat die Stadt zwei Veranstaltungen durchgeführt, das erste im März 2018, um die Interessen der Jugendlichen zu ermitteln. “Es kamen viele Teilnehmer, es gab eine rege Beteiligung und generell sehr positives Feedback”, bilanzierte Julia Peidelstein, Sachgebietsleiterin Familienbüro in der Stadtverwaltung. Wenn es um Themen gehe, die die Jugendlichen selbst mitgebracht haben, funktioniere es besser, als wenn Themen diskutiert werden, die von der Stadtverwaltung vorgegeben werden.
In der Stadtverwaltung seien im Zusammenhang mit der Jugendbeteiligung im vergangenen Jahr 600 Arbeitsstunden angefallen. Die Steuerungsgruppe könne den Aufwand nicht dauerhaft stemmen, so Peidelstein. Es müssten personelle Kapazitäten geschaffen werden.
Über das Programm “Jugend bewegt” hat die Stadt 4.000 Euro für 2019 erhalten und selbst weitere 6.000 Euro eingeplant. Die Jugendbeteiligung müsse in der Verwaltung noch mehr zur Routine werden, da die Jugend schnelllebiger sei als die Verwaltung. Auf das Forum im März soll in diesem Jahr verzichtet werden, da im April eine Infoveranstaltung zur anstehenden Kommunalwahl speziell für Jugendliche durchgeführt werden soll.
Die Gemeinderäte begrüßten das Vorhaben, künftig zwei Foren pro Jahr durchzuführen. “Der Abstand sollte nicht zu groß werden, damit es nicht einschläft”, meinte Ansgar Mayr (CDU). Klaus Mayer (Freie Wähler) begrüßte die bisherigen Resultate und empfahl, keine zu abstrakten Dinge mit den Jugendlichen zu diskutieren. Wolfgang Sickinger (SPD) erneuerte den Antrag seiner Fraktion, mehr Personal für die Schulsozialarbeit einzusetzen, um die Arbeit bewältigen zu können. Ludwig Streib (Grüne) legte Wert darauf, den Jugendlichen direkt zu vermitteln, dass nicht alles verwirklicht werden kann, was sich die Jugendlichen wünschen. Das solle nicht vorgegaukelt werden.
Seit der Änderung der Gemeindeordnung 2015 sind die Kommunen verpflichtet, Kinder und Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die ihre Interessen berühren, in angemessener Weise zu beteiligen. Die konkrete Umsetzung bleibt den Städten und Gemeinden überlassen. Stutensee hat sich für die Jugendforen entschieden.
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