Wahlveranstaltung für Erstwähler

Beitragsbild: Marcel Tritschler

Von Martin Strohal | 08.04.2019 21:28 | Keine Kommentare

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Jugendforum” konnten sich vergangene Woche Jugendliche Im Jugendzentrum “GrauBau” über die anstehenden Kommunalwahlen informieren. Jede Partei oder Wählervereinigung, die in Stutensee antritt, hat einen Vertreter auf das Podium entsandt. Alle sechs stellten ihr jeweiliges Wahlprogramm vor, bevor sie auf die Fragen der Jugendlichen eingingen.

Dann durften die etwa 30 anwesenden Jugendlichen ihre Fragen loswerden. Themen, die vor Ort bewegen wie die Ausstattung der Schulen und Digitalisierung, standen dabei im Vordergrund. Mit Fragen zur europäischen Urheberrechtsreform im Internet (“Artikel 13”) gab es aber auch Abstecher auf die europäische Ebene.

“Ein Jugendforum zum Thema Wahlen zu machen, fand ich wirklich gut”, erklärt Erste Bürgermeisterin Sylvia Tröger im Nachgang. Auch der GrauBau als Veranstaltungsort, bei dem die Hemmschwelle niedriger sei, sei positiv gewesen. Allerdings hätte sie sich mehr Teilnehmer gewünscht.

Ähnlich bewerten es die Lokalpolitiker auf dem Podium. “Die Jugendlichen haben sich hier gut mit eingebracht und sich im Vorfeld der Veranstaltung auch mit dem Thema Wahlen auseinander setzten müssen”, zeigt sich Micha Mack (Freie Wähler) zufrieden.

“Ich empfand die Veranstaltung für beide Seiten als sehr gewinnbringend, insbesondere den direkten Meinungsaustausch mit den Jugendlichen im Anschluss an den offiziellen Teil”, beschreibt Wolfgang Sickinger (SPD) seinen Eindruck von dem Abend.

Tomas Burck (FDP) geht sogar noch einen Schritt weiter: “Ich hoffe sehr, dass solche Veranstaltungen regelmäßig wiederholt werden, nicht nur kurz vor der Wahl. Ich könnte mir absolut vorstellen, dies regelmäßig zu aktuellen Themen, sei es Kommunal-, Landes-, Bundes- oder Europapolitik, durchzuführen.” Dieser Meinung ist auch Sickinger: “Das Interesse der Jugendlichen sollte dauerhaft geweckt werden und nicht nur punktuell vor einer Kommunalwahl.” Lutz Schönthal (CDU) ist ebenfalls für eine Fortführung der Veranstaltungsart: “Sinnvoll fände ich solche Foren mit einem zuvor festgelegten Thema, beispielsweise Jugendtreffpunkte in Stutensee, ÖPNV und Radwege und so weiter.”

“Ich hätte mir gewünscht, dass eine Informationsveranstaltung zur Kommunalwahl auch in den weiterführenden Schulen stattfindet, wie bereits vor fünf Jahren am Thomas-Mann-Gymnasium”, so Tobias Walter (Junge Liste).

Auch Stadtrat Ludwig Streib (Grüne) hätte sich eine größere Beteiligung gewünscht. “Man müsste sich überlegen, ob man beispielsweise an Schulen geht oder ins Umfeld einer anderen Veranstaltung, um mehr Jugendliche zu erreichen”, so Streib.

Insgesamt lobten die ehrenamtlichen Lokalpolitiker das große ernsthafte Interesse der Jugendlichen.

Ob eine solche Veranstaltung die Wahlbeteiligung erhöht? “Jugendliche, die sich Zeit für solch einen Abend nehmen, sind sowieso politikinteressiert”, meint Burck. “Ich gehe davon aus, dass die meisten, die da waren, sowieso gewählt hätten – auch ohne dieses Jugendforum”, so Schönthal.

Mitarbeit: Marcel Tritschler

Nachträgliche Ergänzung des Statements von Ludwig Streib

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