Nach einem halben Jahr Pause kann das Friedrichstaler Heimat-Museum rechtzeitig zum Internationalen Museumstag am 19. Mai wieder geöffnet werden. Anlass für die Schließung war ein Wasserschaden, dessen Sanierung sich als sehr langwierig erwies, wie der Verein mitteilt.
Am 9. Oktober befanden sich zufällig zwei Mitarbeiter des Vereins im Museum, als, bedingt durch eine undichte Leitung an einem Heizkörper in der Tabakabteilung, Wasser durch die alte Balkendecke in die darunterliegende Küche strömte. Dies konnte zwar rasch abgestellt werden, aber der Schaden erwies sich doch als sehr umfangreich. Decke und Wände der Küche wie auch Teile der Einrichtung waren durchfeuchtet und ebenso die Wand im Treppenhaus.
„Es sah aus wie in einer Tropfsteinhöhle“, meinte der erste Vorstand, Erich Borell. „Mir war klar, dass die Sanierung unsere Arbeit im Museum monatelang beeinträchtigen würde.“
Es galt nun zahlreiche Besichtigungs- und Besprechungstermine – auch mit Ortsvorsteher Lutz Schönthal und Baubürgermeisterin Sylvia Tröger – wahrzunehmen, Mails zu schreiben, Telefonate zu führen und Protokolle zu erstellen.
Dazu kam die schon länger geplante Entrümpelung des Speichers, welche vor Beginn der Malerarbeiten stattfand. Den Mitarbeitern des Bauhofs gelang dies innerhalb von zwei Tagen. Gegenstände aus Metall wurden von einem Alteisenhändler entsorgt. All dies musste vom Team des Museumsvereins organisiert werden.
Auch die Betreuung der Sanierungsmaßnahmen – Trocknung, Maler- und Elektrikerarbeiten, Reinigung – wurde vom Verein geleistet.
Dabei gelang während der Sanierung eine „Archäologischen Entdeckung“, wie die Schriftführerin Ursula Heckmann berichtete. Unter den verschiedenen Bodenschichten – Sandsteinplatten, Sandschicht und Linoleum – kam ein zwar etwas lädierter, aber schöner blau-weißer Kachelboden zum Vorschein, der dann auch so belassen wurde.
Vor Beginn aller Arbeiten musste natürlich die Küche vollständig ausgeräumt und die Gegenstände im Flur und im Saal der Picardie zwischengelagert werden. Da sich die verschiedenen Maßnahmen immer wieder verzögerten, konnte erst vor zwei Wochen das Team um Erich Borell, Dieter Hengst, Ursula Heckmann sowie Birgit und Bernd Hofmann die Möbel reinigen, das Geschirr spülen, den Abfall beseitigen und viele Exponate wieder in der Küche dekorieren. Diese sieht jetzt nicht nur hell und freundlich aus sondern wirkt auch durch die Neugestaltung übersichtlich und authentisch.
Es ist zu hoffen, dass am Internationalen Museumstag zahlreiche Besucher das Museum nun wieder mit Leben füllen werden.
Quelle: Ursula Heckmann / Museumsverein Friedrichstal
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