Am Dienstag, den 30. April, versammelten sich die Bürger Stafforts um 18 Uhr auf dem Rathausvorplatz ihres Ortes, um dem alljährlichen Maibaumstellen beizuwohnen.
Der dieses Jahr aufgestellte Maibaum ist bereits der 14. Baum in Folge, der zum Maibeginn auf dem Rathausvorplatz stehen darf.
Während die Freiwillige Feuerwehr und der Gesangverein Germania für die Bewirtung sorgten und der Posaunenchor der Stafforter Kirche die Veranstaltung begleitete, wurde der von Andreas Boda zur Verfügung gestellte Maibaum durch eine Technik aufgestellt, die sich nun seit 14 Jahren bewährt.
Hierbei wurden Maschinen eingesetzt, um die Gefährdung aller Anwesenden zu minimieren, wie Ludwig-Wilhelm Heidt, Ortsvorsteher von Staffort, erklärte. Der Stamm steht in einem dafür vorgesehenen beweglichen Gestell, das nach Stellen des Baumes fest geschraubt wird. Das Stellen erfolgt durch zwei Traktoren. Hierbei greift einer der Traktoren mit seinem Greifarm nach der Mitte des Stammes und bringt den Baum aus der Liegeposition in eine schräge Stellung gen Himmel. Der zweite Traktor kommt von der anderen Seite hinzu, greift den Baum in der Nähe der Krone und fährt den Stamm nach unten entlang, wobei er den Baum immer weiter nach oben drückt, bis dieser schließlich steht. Daraufhin wird das Gestell festgeschraubt, und der Baum steht sicher an seinem vorgesehenen Platz.
Diese Technik wurde natürlich nicht immer genutzt. Die Tradition des Maibaumstellens kommt nämlich ursprünglich von den alten Germanen, die mit einem ähnlichen Brauch diverse Waldgottheiten verehrten. Mit der Zeit vermischte sich das Heidnische mit dem Christlichen. So wurde im 13. Jahrhundert in einigen Orten ein Pfingstbaum aufgestellt. Doch unsere heutige Form des Maibaumaufstellens ist seit dem 16. Jahrhundert überliefert und seit dem 19. Jahrhundert als Zeichen des Selbstbewusstseins eine feste Tradition in den einzelnen Orten, vor allem in Baden-Würtemberg, Bayern und Österreich.
Somit ist das Maibaumstellen am Vorabend des 1. Mai nicht nur eine Gelegenheit, ein großes Fest zu feiern, sondern ein sehr alter Brauch.
forum Kommentare