Mitte Juli fand der Tag des offenen Biotops „Sandgrube“ bei den Vogelfreunden in Spöck statt. Von 10 bis 17 Uhr öffnete der Verein die sonst verschlossenen Türen, nicht nur für das bereits über Jahrzehnte entwickelte Biotop, sondern auch für die seit Beginn diesen Jahres neu dazu gekommene städtische Fläche mit einer Größe von etwa 10.000 Quadratmetern, welche zum Teil das Natur- und Landschaftsschutzgebiet Wilhelmsäcke überschneidet.
Trotz sehr regnerischem Wetter zu Beginn hatten sich viele Interessierte zur Begrüßungsrede durch Erste Bürgermeisterin Sylvia Tröger unter dem vom Verein extra aufgestellten Pavillons eingefunden. Tröger erläuterte kurz die Entstehungsgeschichte und Grobplanung des neuen Geländes und bedankte sich recht herzlich beim damaligen Ortsvorsteher Manfred Beimel und dem gesamtem Ortschaftrat, für das in die ‚Wege leiten‘ sowie die Zustimmung zu diesem bisher einmaligen Projekt zur Erhaltung und Stärkung der heimischen Flora und Fauna in Stutensee.
Besonders hob sie auch die gute Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Ortsverwaltung und des Vereins der Vogelfreunde hervor, ohne die dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre. Ein herzlicher Dank gelte den Vogelfreunden Spöck, für ihren jahrzehntelangen Einsatz für Belange des Naturschutzes, auch bereits auf dem bestehenden Gelände. Die Erste Bürgermeisterin schloss ihre Rede mit einem Zitat von Stefan Zweig: “Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern“ und fordert die Zuhörer auf, es ihm wie hier geschehen, gleich zu tun, für ein ‚lebenswertes Stutensee‘.
Andreas Hauth, Sachbearbeiter bei der Stabstelle Umwelt und Projektleiter stellte anschließend dar, was bereits auf dem neuen Gelände umgesetzt wurde und was noch geplant ist.
Begonnen hat alles mit der fachgerechten Bekämpfung der invasiven Traubenkirsche im Januar 2019. Im März wurden durch eine Fachfirma dem Standort entsprechende, niederwüchsige, wildbienen- und insektenfreundliche Sträucher, beispielsweise Gemeine Felsenbirne, Gemeine Berberitze, Steinweichsel, Echter Kreuzdorn ergänzt durch einzelne kleinwüchsige Bäume, gepflanzt. Dazu wurden weitere Strukturelemente, wie Wurzelstubbenhaufen und Reisighaufen angelegt, um beispielsweise Ringelnattern, Zauneidechsen und weiterem Kleingetier genügend Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Gleichzeitig errichteten Mitglieder des Vereins der Vogelfreunde eine Einzäunung, um zu einer Beruhigung in diesem sensiblen Bereich beizutragen. Im Herbst sollen noch frostsichere Eidechsenbehausungen folgen. Außerdem wird spätestens im Verlauf des nächsten Jahres im Eingangsbereich ein Insektenhügel angelegt. Ganz wichtig ist auch ein entsprechendes Grünflächenmanagement, so Hauth weiter. „Wir wollen hier mit einer gestaffelten Teilflächenmahd, ab Juli beginnend, besonders für die Bodenbrüter wie Kiebitz, Feldlerche etc. optimale Lebensraumbedingungen schaffen um deren Bestände zu erhalten und zu fördern.“
Nachdem der Regen aufgehört hatte gab Hobbyornithologe Eiseler Vogelführungen über das Gelände.
Quelle: Stadtverwaltung Stutensee
forum Kommentare