Im Rahmen der Veranstaltung „#digitallotsen gestalten Baden-Württemberg“ wurde die Stadt Stutensee gemeinsam mit neun weiteren Kommunen für ihr Digitalisierungsprojekt „Zukunftshaus Stutensee“ ausgezeichnet. 65.550 Euro fließen deshalb vom Innenministerium nach Stutensee.
„Die Digitalisierung muss für die Menschen da sein und nicht umgekehrt. Und deshalb beginnt der digitale Wandel genau dort, wo die Menschen leben und arbeiten – in den Kommunen. Sie sind das Fundament unserer Gesellschaft und ein wichtiger Schlüssel zur Digitalisierung des Landes. Wir setzen dabei auf den Ideenreichtum vor Ort und unterstützen unsere Städte, Gemeinden und Landkreise mit Förderprogrammen gezielt auf ihrem Weg ins digitale Zeitalter. Das zeigen die vielen Innovationsimpulse, die gerade aus unseren Kommunen kommen. Sie setzen schon heute ganz konkrete Ideen um, die den Bürgerinnen und Bürger das Leben spürbar erleichtern – und dabei unterstützen wir sie gerne!“, betonte Thomas Strobl, Stv. Ministerpräsident und Digitalisierungsminister, am Mittwoch, 24. Juli 2019, in Leinfelden-Echterdingen. Dort kürte er bei der Veranstaltung „#digitallotsen gestalten Baden-Württemberg“ die neun Ge-winner des zweiten Teils des Landeswettbewerbs „Digitale Zukunftskommunen“.
Minister Thomas Strobl überreichte Förderbescheide mit einem Gesamtvolumen von mehr als 550.000 Euro. Damit sollen die Kommunen Projekte aus ihren Digitalisierungsstrategien ganz konkret umsetzen. Ins-gesamt nimmt das Land 20 Millionen Euro in die Hand, um die Digitalisie-rung in den Kommunen voranzutreiben.
Herrenberg, Ravensburg, Winnenden, Stutensee, Schönau im Odenwald, der Zollernalbkreis, der Landkreis Tuttlingen, der Regionalverband Nordschwarzwald sowie der landkreisübergreifende Zusammenschluss RegioENERGIE erhalten jeweils bis zu 100.000 Euro Fördermittel zur Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategien. Diese hatten sie im ersten Teil des Ideenwettbewerbs „Digitale Zukunftskommunen“ bereits mit 45.000 Euro finanzieller Unterstützung des Landes entwickelt. 50 Kommunen waren im Mai 2018 ausgewählt worden und bekamen neben finanzieller auch fachliche Unterstützung. Fast alle Kommunen haben inzwischen eine Digitalisierungsstrategie entwickelt, die besten und innovativsten erhalten nun erneut eine Förderung, um die entwickelten Strategien umzusetzen. Ausgewählt wurden die Gewinner unter 19 Bewerbern von einer Jury aus Vertretern des Digitalisierungsministeriums und der kommunalen Landesverbände.
„Unsere digitalen Zukunftskommunen sind echte Leuchttürme des digitalen Wandels. Und das – wie die kürzlich für das Smart City-Modellprojekt des Bundes ausgewählte Stadt Ulm bewiesen hat – auch über die Landesgrenzen hinaus. Wir sind stolz auf unsere Kommunen und es zeigt auch: Wir sind auf dem richtigen Weg. Leuchtturmprojekte zu fördern ist wichtig, um praktische Erfahrungen im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung zu sammeln. Außerdem sollen andere Kommunen ermutigt werden, eigene Ideen zu entwickeln und anzupacken. Letztlich muss es aber darum gehen, die gewonnenen Erkenntnisse auch auf andere Kommunen im Land zu übertragen und die Digitalisierung in der Fläche gelingen. Unser Ansatz ist es daher, ebenso die kleineren Städte und Gemeinden des Landes zu fördern und miteinander zu vernetzen. Großartig, wenn sich wie auch bei diesem Wettbewerb gleich Zusammenschlüsse mehrerer Kommunen um die Förderung bewerben. Die Projekte sollen wertvolle Hilfestellungen für die anderen Kommunen im Land bieten“, erklärte Digitali-sierungsminister Thomas Strobl.
Überzeugt haben die Gewinner des aktuellen Wettbewerbs zum Beispiel mit gemeinsamen Online-Plattformen und Sharing-Angeboten. Der Zollernalbkreis hat sich dahingehend zum Ziel gesetzt, eine Azubi-Plattform zu etablieren, die das gesamte Azubimanagement des Landkreises mit Einsatzplänen, Berichtsheften und Lernzielen digital abbildet. Andere Kommunen möchten digitale Stadtrundgänge oder gar Museen anbieten und dabei auch Augmented und Virtual Reality Elemente einsetzen. In Schönau im Odenwald wird in den Rundgang ein virtuelles Schaufenster mit Angeboten von Schönauer Unternehmen, Vereinen und der Verwaltung eingebunden, das später zu einem virtuellen Marktplatz ausgebaut werden könnte. Der Landkreis Tuttlingen will dagegen Funklöcher beseitigen. Mit einer Strategie zur Stärkung und Weiterentwicklung des Mobilfunks, unter besonderer Beachtung des 5G-Standards, soll die Netzabdeckung gefördert werden. Auf ein digitales und analoges Begegnungszentrum für die Bürgerinnen und Bürger setzt die Stadt Stutensee mit dem „Zukunftshaus Stutensee“.
„Stutensee möchte die digitale mit der analogen Welt verbinden und die Bürgerinnen und Bürger für den digitalen Wandel stärken“, erklärte Bürgermeister Edgar Geißler, der gemeinsam mit Projektleiterin Vera Wasserbäch den Preis von Minister Thomas Strobl entgegennahm. „Wir möchten einen erlebbaren Ort der Digitalisierung für die Bürgerinnen und Bürger von Stutensee im Begegnungszentrum Spöck realisieren“, ergänzte Projektleiterin Vera Wasserbäch. Im Zukunftshaus Stutensee sollen Co-Working-Spaces, ein digitales Schulungszentrum sowie ein digital Lab entstehen, so Wasserbäch.
Die Preisverleihung war ein Programmpunkt der Veranstaltung „#digital-lotsen gestalten Baden-Württemberg“ in Leinfelden-Echterdingen, bei dem sich „Kommunale Digitallotsen“ vernetzen. Sie ist als Teil der Qualifizierungsoffensive „Digitalakademie@bw“ des Landes ausgebildet. „Der digitale Wandel beginnt im Kopf! Ohne die richtigen Köpfe geht es nicht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg. Deshalb haben wir mit der Digitalakademie ein innovatives Projekt für die Verwaltung an den Start gebracht, das sich genau darum kümmert: um Qualifizierung, Innovation, Wissenstransfer und kulturellen Wandel. Wir werden darüber in den kommenden zwei Jahren allein rund 1.600 Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter in den Kommunalverwaltungen zu Digitallot-sen qualifizieren. Sie treiben Innovationsmaßnahmen innerhalb ihrer Ver-waltung und in den Kommunen voran und sind wichtige Impulsgeber für digitale Projekte“, so Digitalisierungsminister Thomas Strobl.
Das Vernetzungsevent in Leinfelden-Echterdingen wurde vom Gemeindetag Baden-Württemberg, dem Städtetag Baden-Württemberg und dem Landkreistag Baden-Württemberg organisiert mit Unterstützung von ITEOS, der Führungsakademie Baden-Württemberg, des Fraunhofer IAO, der Universität Stuttgart, der Verwaltungsschule des Gemeindetags und schließlich der VWA.
Quellen: Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg , Stadtverwaltung Stutensee
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