Trockene Sommer: Auswirkungen auf das Grundwasser in Stutensee

Symbolbild

Beitragsbild: Bru-nO/pixabay.com

Von Martin Strohal | 10.09.2019 21:43 | Keine Kommentare

Vergangenes Jahr, 2018, war sehr trocken, und auch das aktuelle Jahr konnte das Regendefizit bislang nicht ausgleichen. Welche Auswirkungen hat das auf das Grundwasser in Stutensee? Welche Rolle spielt die Wasserentnahme für die Beregnung der Felder?

Grundwasserspiegel

Grundwasserstand Blankenloch

Der Grundwasserspiegel in Stutensee wird seit etwa 30 Jahren von der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg überwacht. Betrachtet man die Werte der Messstationen in Blankenloch und Friedrichstal über die vergangenen Jahrzehnte, ist erkennbar, dass die Grundwasserstände immer wieder sinken und später auch wieder ansteigen. So war der Stand in Blankenloch Anfang der 1990er-Jahre sogar noch etwas niedriger als jetzt. Dennoch ist in den letzten Jahren der Trend abwärts zu erkennen. Während das Grundwasser zu seinen besten Zeiten in den letzten 30 Jahren einen Stand bei über 109 Metern über Normalnull erreichte, liegt er derzeit etwa zwei Meter tiefer.

Grundwasserstand Friedrichstal

“Aufgrund der geografischen Gegebenheiten fließt das Grundwasser von der Kinzig-Murg-Rinne in Richtung des Rheins, durch die geologische Ausbildung bestehen in der Region daher große Mengen Grundwasser in geringer Tiefe. Vor diesem Hintergrund besteht für den Zweckverband Wasserversorgung Mittelhardt derzeit kein Anlass zur Besorgnis – die Trinkwasserversorgung von Stutensee bleibt gesichert”, erläutert die Stadtverwaltung Stutensee.

Entnahme durch die Landwirtschaft

Wer wie viel Grundwasser entnehmen darf – sowohl der Zweckverband Wasserversorgung Mittelhardt, aber auch die Landwirtschaft – regelt das Landratsamt Karlsruhe. Die Landwirte müssen eine Erlaubnis einholen, die auf zehn Jahre befristet ist und anschließend neu beantragt werden muss.

“Landwirtschaftliche Betriebe, die beregnen, sind nicht mehr entgeltpflichtig nach dem Wasserentnahmeentgelt; deshalb können wir zur tatsächlichen Wasserentnahme keine konkreten Angaben machen”, erläutert das Landratsamt. Ohne größeren Aufwand sei nicht feststellbar, wie viel Wasser tatsächlich entnommen wird.

Grundsätzlich werde bei der Erteilung von landwirtschaftlichen und sonstigen privaten Grundwassernutzungen darauf geachtet, dass damit keine Einschränkung für die öffentliche Trinkwasserversorgung verbunden sind, betont das Landratsamt. “Nach unserer Einschätzung und nach Aussage des Zweckverbandes Mittelhardt, hat die Entnahme der letzten beiden Jahre keine Auswirkungen auf die beiden Wasserwerke im Bereich Stutensee gezeigt.”

“Auf Grund der guten Ergiebigkeit des oberen Grundwasserleiters im Oberrheingraben kann zumindest für die nächsten Jahre davon ausgegangen werden, dass durch die momentane Grundwasserbewirtschaftung keine Engpässe für die Trinkwasserversorgung zu erwarten sind”, so das Landratsamt.

forum Kommentare

Kommentare sind geschlossen