Vergangenen Mittwoch Abend fand eine Informationsveranstaltung in der Blankenlocher Festhalle statt. Gut ein Jahr nach der ersten dieser Art informierten die Projektpartner über die Planungen des neuen “Wohnpark Mittendrin”. Dieser soll auf der Fläche des alten Hallenbads und des Festhallen-Parkplatzes entstehen.
Das Interesse in der Bevölkerung war groß. Etwa 200 Besucher waren gekommen, um Antworten auf ihre Fragen zu bekommen, die sie vor einem Jahr gestellt hatten, oder auch um neue zu stellen. Mario Rösner von der Volkswohnung Karlsruhe, dem Investor des Projekts, sicherte größtmögliche Transparenz und Offenheit zu.
Bei dem neuen Wohngebiet soll es sich um ein autofreies Quartier handeln mit einer grünen Mitte, in der sogar echte Bäume gepflanzt werden sollen. Das Gelände soll öffentlich zugänglich sein, drei- und viergeschossige Gebäude wechseln sich ab. Die Hälfte der benötigten Energie soll vor Ort erzeugt werden. Anstelle eines ursprünglich vorgesehenen Eisspeichers sollen das Kollektoren übernehmen, die sowohl eine Photovoltaikanlage als auch einen Luft-Wärmetauscher für den Betrieb von Wärmepumpen enthalten. Dazu kommt ein Blockheizkraftwerk.
Die Parkmöglichkeiten für die Bewohner befinden sich alle in einer Tiefgarage. Am Rand der Badstraße werden zehn zusätzliche Stellplätze für Besucher eingerichtet. Ebenso kann der neue Festhallenparkplatz von Besuchern genutzt werden. In den Kellern der Gebäude wird es extra Abstellräume für zwei Fahrräder pro Wohneinheit geben.
Die etwa 150 Wohneinheiten sollen gleichmäßig aufgeteilt werden in Eigentumswohnungen, bezahlbaren Wohnraum und Wohnen mit Wohnberechtigungsschein. Kein Treppenhaus soll nur zu einer Wohnungsart führen, so dass für eine gute Durchmischung gesorgt sei, berichteten die Planer des Architekturbüros Ackermann+Raff. Eine Senioren-Wohngemeinschaft sei nicht mehr vorgesehen.
Die meisten Wohnungen werden Zwei-, Drei- oder Vierzimmerwohnungen sein. Zudem kommen kleine Zweizimmerwohnungen, die nur für eine einzelne Person nutzbar sind, und ein kleiner Anteil an Fünfzimmerwohnungen.
Die Wohnungen sollen barrierearm sein. Was denn der Unterschied zu “rollstuhlgerecht” sei, wollte eine Besucherin wissen. Beispielsweise gebe es Schwellen zum Balkon, in den Treppenhäusern gebe es nur einen Handlauf statt der sonst geforderten zwei – dann müssten die Treppenhäuser nämlich breiter gebaut werden, was die Kosten erhöhe.
Erschlossen werden soll das neue Wohngebiet an nördlicher Seite über eine neu zu bauende Straße zwischen Badstraße und Erich-Kästner-Straße. Dort werden sich auch die Tiefgaragenzufahrten befinden. Der Teil der Badstraße bis dorthin soll Einbahnstraße werden – mit Ausnahmen für die Tage des Oktoberfests. Die bisherige Verbindungsstraße zwischen den Parkplätzen des alten Bades und der Festhalle wird zum Fuß- und Radweg. Die Schulbushaltestelle wird an das Sängerheim verlegt. Die dort vorhandenen Parkplätze sollen auf den Festplatz.
Auf die Fragen nach Preisen konnte die Volkswohnung noch keine Aussagen machen. Kostensicherheit werde es im kommenden Jahr geben, wenn die Planung abgeschlossen ist. Vermarktungsbeginn der Mietwohnungen sei zwölf Monate vor Fertigstellung, Anfang 2022. Vorher werde es keine Wartelisten geben. Bei den Eigentumswohnungen sei der Vermarktungsbeginn bereits Anfang 2021, damit die künftigen Eigentümer Sonderwünsche einbringen können. Generell sollen die Wohnungen vorzugsweise an Stutenseer vergeben werden. Nur wenn die Nachfrage zu gering sei, werde die Vermarktung auch in der Region stattfinden.
Der Zeitplan sieht derzeit so aus, dass Mitte 2020 der Bebauungsplan für das Gelände in Kraft treten soll. Ende 2020 wird die nördliche Erschließung fertiggestellt sein. Dann beginnt die Wohnbebauung. Fertigstellung des Wohnparks soll Ende 2023 sein. Um überhaupt mit dem Bau beginnen zu können, muss das alte Stutenseebad weichen. Das erfolgt im Dezember, wie Bürgermeisterin Sylvia Tröger berichtete.
Im Anschluss an die Vorträge und die allgemeinen Fragen konnten die Zuhörer ihre Detailfragen mit den Fachleuten an Infoständen klären. Sowohl die Volkswohnung als auch die Stadtverwaltung zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung. Die Anwohner an das geplante Wohngebiet seien bereits gut eingebunden gewesen, erklärte Bürgermeisterin Tröger.
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