Oktoberfest: “Rotzlöffl” sollen wieder verpflichtet werden

Beitragsbild: Vanessa Schulteiß

Von Martin Strohal | 04.10.2019 9:00 | Keine Kommentare

Am Montagabend ging auf dem Festplatz das 35. Blankenlocher Oktoberfest zu Ende. Der Veranstalter, der Karnevalsclub “Die Piraten” Stutensee, zeigte sich im Rückblick sehr zufrieden mit dem Festverlauf. Auch aus Sicht der Ordnungs- und Rettungsdienste gab es keine besonderen Vorfälle.

Spontaner Ausfall der Band

Kleinere Vorkommnisse, wie den Ausfall des Backofens, weshalb am Sonntag keine Oktoberfest-Brezeln verkauft werden konnten, gebe es immer, so Melanie Reinschmidt, Pressebeauftragte der Piraten. “Das wirft uns nicht aus der Bahn.” Ein besonderer Vorfall in diesem Jahr war die Absage der Band “Die Draufgänger” wenige Stunden vor ihrem Auftritt im Festzelt am Montagabend (wir berichteten). “Das war im ersten Moment natürlich ein großer Schreck”, so Reinschmidt. Mit den bayerischen “Rotzlöffl”, konnte jedoch schnell Ersatz gefunden werden. Die Band sei für sie als Veranstalter ein “Überraschungsei” gewesen. “Bevor eine neue Band für unser Fest verpflichtet wird, schauen wir uns immer einen Live-Auftritt an, um zu sehen, ob die Band zu uns passt. Das war hier natürlich nicht möglich”, erläutert Reinschmidt. Umso mehr freuten sich die Organisatoren über den “Riesenerfolg” und die “atemberaubende Stimmung”. In den sozialen Medien wurde der Montag gar als der beste Abend des diesjährigen Oktoberfests gefeiert. “Die ‘Rotzlöffl’ gehören nun definitiv zur engeren Auswahl für die Zukunft”, bestätigt Melanie Reinschmidt. Für die Planung im nächsten Jahr müsse natürlich auf die Terminkalender der Bands Rücksicht genommen werden. Aber die Piraten würden alles daran setzen, die “Rotzlöffl” für die nächsten Jahre zu verpflichten.

Blasmusik-Abend

Neu in diesem Jahr waren auch die Blasmusiker “Martinihuber”, die am Sonntagabend aufgetreten sind. Trotz kostenlosem Eintritt war es nicht voll im Zelt. Die Piraten stehen trotzdem zu der Entscheidung, einen anderen Musikstil auf die Bühne zu bringen. “Zu einem Oktoberfest gehört auch diese zünftige Blasmusik. Wir haben ein sehr breites Publikum und möchten gerne allen Altersklassen etwas bieten. Während unsere jungen Gäste eher die Partystimmung bevorzugen, findet die traditionelle Musik eher beim älteren Publikum Anklang.” Ob das im nächsten Jahr so wiederholt werden wird, sei noch offen.

“Normal ruhiges Jahr” für Hilfskräfte

Während des Festverlaufs war die Polizei, das Stutenseer Ordnungsamt, ein von den Veranstaltern engagierter privater Sicherheitsdienst sowie Jugendschutzteams des Landratsamts im Einsatz, um für Sicherheit zu Sorgen. Das habe sich bewährt. “Allgemein sind die ‘Problemfälle’ in den letzten Jahren rückläufig”, ziehen die Piraten Bilanz.

“Am Freitag und Samstag kam es zu diversen Eigentums- und Körperverletzungsdelikten sowie zu Streitigkeiten, die seitens der Polizei durch Ansprachen direkt geklärt werden konnten”, erläutert Christopher Lang vom Stutenseer Ordnungsamt. “Am Sonntag sowie Montag kam es zu keinerlei Zwischenfällen.” Auch er lobt die sehr gute Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Auf Facebook macht die Meldung über einen Raubüberfall im Anschluss an das Fest die Runde. “Den Vorfall haben wir natürlich mitbekommen, es tut uns sehr leid für den Geschädigten und wir wünschen gute Besserung”, so Melanie Reinschmidt von den Piraten. Da sich das abseits des Festplatzes auf dem Heimweg zugetragen habe, habe die Security dort nicht vor Ort sein können, die Polizei habe die Ermittlungen aufgenommen.

“Insgesamt war dieses Jahr ein normal ruhiges Jahr für uns”, berichtet Daniel Mitschele vom DRK Blankenloch, der mit seinem Team jeden Abend vor Ort war. Es habe nur wenige alkoholbedingte Versorgungen gegeben. “Insgesamt hatten wir 15 ‘richtige’ Patienten, davon musste einer aufgrund eines alkoholbedingten Sturzes in die Klinik eingeliefert werden.” In diesem Jahr habe es nach Beobachtung des DRK keine alkoholisierten Minderjährigen gegeben. Allerdings sei einer der DRK-Helfer während einer Hilfeleistung am Freitag beleidigt und bespuckt worden, auch in das Gesicht. Diese Gewalt gegenüber Einsatzkräften bedauern die Blankenlocher Helfer.

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