Am Mittwoch, den 23.10, fand in der Sängerhalle Friedrichstal die zweite Einwohnerversammlung der Stadtverwaltung Stutensee statt. Viele EinwohnerInnen hatten diese Möglichkeit genutzt, um Anmerkungen miteinzubringen. So wurde beispielsweise auch die Bahnanbindung nach Friedrichstal konkret angesprochen.
Oberbürgermeisterin Petra Becker eröffnete den Abend und betonte dabei, dass „der direkte Austausch [mit den Einwohnern] ihr ein ganz besonderes Anliegen“ sei. Die Einwohnerversammlungen in den Ortsteilen sollen zur Transparenz zwischen den Bürgern und der Stadtverwaltung beitragen. Die nächsten Versammlungen erfolgen dann im Mai in Spöck und im Oktober in Blankenloch. Die Präsentationen der Einwohnerversammlung des vergangenen Mittwochs können zudem nachträglich auf der Website der Stadtverwaltung eingesehen werden.
Aktuelle Informationen rund um Friedrichstal
Petra Becker berichtete über den aktuellen Stand in Stutensee. Darunter befanden sich unter anderem die gut ankommende Möglichkeit der Carsharing-Nutzung in Friedrichstal, die Diskussion über mögliche Sanierungsarbeiten am alten Rathaus Friedrichstal und das bewegende Bahnprojekt. Letzteres betrifft das Schienennetz zwischen Mannheim und Karlsruhe, bei dem die Kapazität für zwei zusätzliche Gleise geprüft werden soll. Der oberirdische Ausbau in Blankenloch und Friedrichstal wäre Frau Becker zufolge allerdings keine Variante. Sie betonte aber, dass die Einbringung und Beteiligung der Bürger an diesem Projekt von großer Wichtigkeit sei und verwies dafür auf die entsprechende Website der Bahn.
Zuletzt thematisierte sie Stutensees Interesse am Einkauf von Landesflächen in Friedrichstal für mehr bezahlbaren Wohnraum, den Vorgang der Wasserenthärtung, deren Entscheidung am 11. Dezember 2019 fallen sollte, sowie die bereits stattgefundene Neugestaltung des Kindergartens „Sonnenschein“.
Seniorenbeirat
Oberbürgermeisterin Becker stellte den Verlauf der Zusammenstellung des Seniorenbeirates dar, erwähnte Aufgaben der Mitglieder und stellte den Bürgern dann den Vorstandssitzenden Bernd Heß vor. Am 6. November 2019 wird es zudem eine Infoveranstaltung in der Spechaahalle Spöck zum Thema “Wohnen im Alter” geben.
Bausituation in Friedrichstal
Baubürgermeisterin Sylvia Tröger gab einen Überblick über die Möglichkeiten der Bebauung in Friedrichstal und erwähnte dabei den Bolzplatz an der Mannheimer Straße als konkretes Beispiel.
Sanierungsarbeiten an der Friedrich-Magnus Schule
Andreas Siegrist, Sachgebietsleiter für Hoch- und Tiefbau in der Stadtverwaltung, erläuterte die aktuelle Situation rund um die brandschutztechnische Sanierung der Friedrich-Magnus-Schule. Das Gebäude benötige einen Einbau von zusätzlichen Rauchschutztüren und Fluchttreppen. Dafür solle der Bauantrag Ende 2019 gestellt werden, damit die Bauarbeiten in den Sommerferien 2020 und 2021 stattfinden können.
„Lebendige Zukunftskommune – Stutensee 4.0“
Projektverantwortliche Vera Wasserbäch berichtete über die momentane Situation der Digitalisierung in Stutensee. Sie gab einen Einblick in die vier Handlungsfelder der Digitalisierungsstrategie Stutensees, erwähnte bereits abgeschlossene Projekte innerhalb der Verwaltung und verwies auf zukünftige Ziele für das Jahr 2020.
Fragen und Antworten
Im Abschluss hatten die anwesenden Einwohner und Einwohnerinnen die Möglichkeit Fragen bezüglich ihrer Belange an die Zuständigen der Stadtverwaltung zu stellen. Angesprochen wurde die Digitalisierung des Gemeindeblattes, die momentane Situation der Bahnanbindung nach Friedrichstal, insbesondere nach 22 Uhr und an Son- und Feiertagen, das Vorhandensein Neuigkeiten bezüglich der Radschnellwege sowie die Möglichkeit über Sanierungsarbeiten an den Straßen Friedrichstals.
Digitales Gemeindeblatt
„Der aktuelle Verlag des Gemeindeblattes bietet die Möglichkeit einer digitalen Version bereits an, es ist aber nicht vorgesehen den Druck einzustellen“, so Vera Wasserbäch. Es gäbe schließlich noch einige Leute, die die gedruckte Version lieber hätten und somit auch nutzen würden.
Bahnanbindung Friedrichstal
Besonders die Bahnanbindungen nach 22 Uhr sind ein Anliegen vieler. Die Tatsache, dass die Bahn an Sonn- und Feiertagen und gerade in so später Stunde, nur stündlich käme, stelle ein Problem für viele, insbesondere für ältere BewohnerInnen, dar. „Für dieses Anliegen ist der Landkreis zuständig“, so Petra Becker. Der ÖPNV müsse zudem überhaupt erst einmal die Möglichkeit dafür anbieten, und oft sei es dann die Frage nach dem Geld: „Wer zahlt’s?“. Petra Becker erwiderte zudem, dass kleineren Stadtteilen wie Rußheim in solchen Fällen vermutlich Vortritt gewährt werden würde.
Neuigkeiten zu Radschnellwegen
Die Thematik des Radschnellweges sei bereits in die Stadtplanung Blankenlochs miteingebracht. „Die Planung dauert aber“, so Becker.
Sanierungsarbeiten auf den Straßen Friedrichstals
„Generell gehen Sanierungsarbeiten nach Größe und Prioritäten der Stadt“, so Bauamtsleiter Johannes Klawe. Die nächste große Sanierungsarbeit sei im kommenden Jahr erst einmal in Spöck. Dort werden dann auch alle Kleinigkeiten, wie Straßenmängel miteinbezogen. Für Friedrichstal ist dies jedoch zunächst nicht vorgesehen.
Bebauung Friedrichstals
Kritik gab es zudem an den bereits vorgenommenen Bebauungsplänen Friedrichtals. Das Prinzip „Wohnen mit der Sonne“ gehe teilweise durch zu hohe Bauten unter und auch die Sache mit den Stellplätzen sei ein Problem für so manch einen. Auf diese Anmerkung gab es zustimmenden Applaus der anderen anwesenden EinwohnerInnen. Tröger ging auf den Applaus ein, stimmte dieser Aussage teilweise zu, bat aber um Verständnis. „Sie müssen uns die Chance geben, planen zu können“, so Tröger.
Insgesamt hatten viele der EinwohnerInnen die Möglichkeit der Einwohnerversammlung genutzt, um sich mit Beiträgen und Hinweisen miteinzubringen. Die Oberbürgermeisterin versprach, alle Anregungen und Beitrage mitzunehmen. Zu größeren Disputen kam es nicht.
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