Energiebericht zeigt Fortschritt und Defizite

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Von Martin Strohal | 03.12.2019 14:08 | Keine Kommentare

In der November-Sitzung des Stutenseer Gemeinderats berichtete Roland Engel, seit Jahren Fachexperte beim Thema Energieverbrauch im Auftrag der Stadtverwaltung, wie sich der Verbrauch bei den öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen in Stutensee entwickelt hat.

“Die Anzahl der öffentlichen Gebäude hat sich erhöht, und sie werden intensiver genutzt”, erläuterte Engel zu Beginn mit Verweis auf Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, die mittlerweile immer mehr ganztags genutzt werden. Das erschwere den Vergleich über die Jahre. So gebe es einen leichten Zuwachs beim Verbrauch von Strom, Wasser und Wärme, obwohl es Einsparmaßnahmen und Sanierungen gegeben habe.

Engel benannte Probleme: “Das alte Rathaus in Friedrichstal hat den höchsten Verbrauch pro Quadratmeter aller städtischen Gebäude.” Sehr problematisch sei auch das Blankenlocher Schulzentrum, insbesondere im vierten Bauabschnitt. Die Technik sei hier viel zu komplex und würde nicht funktionieren, weshalb über die Fenster gekühlt werde. Eine einfache Lösung sei hier der Rückbau der Technik und der Einbau von Thermostatventilen an den Heizkörpern.

Mit dem Blockheizkraftwerk am Schulzentrum hatte Engel aber auch ein positives Beispiel parat. Im Jahr 2014 habe dieses noch einen Überschuss von 160.000 kW/h produziert. Inzwischen seien das neue Hallenbad und die Festhalle angeschlossen, so dass der Strom selbst verbraucht werde, was 260.000 Euro sparen würde.

Aus den Reihen der Stadträte wurde moniert, dass der größte Verbraucher, nämlich die Kläranlage, nicht in der Aufstellung enthalten sei. Hier gebe es einen Sanierungsstau bei der Technik, erläuterte Baubürgermeisterin Sylvia Tröger. Im kommenden Jahr solle ein Sanierungskonzept erstellt werden. Dann könnten die Werte auch mit dem Energiebericht zusammengebracht werden.

Die Straßenbeleuchtung sei mittlerweile zu 45 Prozent auf energiesparende LED-Technik umgestellt. Wie es weitergehe, ob sich der Invest im Verhältnis zur Einsparung lohne, ob das Ziel 100% sei, müsse noch diskutiert werden.

Engel schlug vor, auch Dächer von städtischen Gebäuden auf die Eignung für Photovoltaik-Anlagen zu untersuchen. Zudem hatte er eine Liste mit einer ganzen Reihe an Maßnahmenempfehlungen erstellt. So könnten allein durch die Beleuchtungssanierung am Schulzentrum jährlich 48,3 Tonnen CO2 vermieden werden.

Der Energiebericht wurde im Jahr 2006 gestartet. Kosten für Strom und Heizenergie in Höhe von über 2 Millionen Euro konnten seitdem bereits eingespart werden. Die CO2-Emissionen pro Quadratmeter sind von 50,2 kg/m² (Jahr 2006) auf 36,1 kg/m² gesunken.

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