Die Stadt Stutensee wird Schotter- und Kiesschüttungen auf öffentlichen Flächen bis zum Beginn der Vegetationsperiode im Frühjahr 2020 zu bepflanzen oder zu begrünen. Das beschloss der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung auf Antrag der Grünen-Fraktion.
Im September hatten die Grünen beantragt, öffentliche Kiesflächen noch in diesem Jahr umzugestalten – explizit genannt wurden Verkehrsinseln und Kreisverkehre. Zudem forderten sie, die künftige Anlage von Schotterflächen auf Privatgrund zu verhindern und bestehende umzuwandeln.
Die Stadt nehme am Labeling-Verfahren “StadtGrün naturnah” teil, so Baubürgermeisterin Sylvia Tröger. Deshalb müsse in Kürze eine Projektgruppe gebildet werden, die für das Labelingverfahren alle Flächen aufnehmen solle. Ludwig Streib lehnte es für die Grünen jedoch ab, auf Ergebnisse des neuen Verfahrens zu warten. “Wir fordern seit Jahren einen Grünordnungsplan für Stutensee”, erklärte er. Das Labeling sei gut, den Schotter könne man jedoch auch ohne das entfernen. Die Stadt habe hier eine große Vorbildfunktion. Im privaten Bereich gebe es eine rasante Zunahme von Schotter- und Kiesgärten.
“Wir müssen die Bürger mitnehmen und begeistern”, betonte Melitta Bernauer (Freie Wähler). Statt einem kleinteiligen Konzept solle das Labeling abgewartet werden. Die Grünen sollten besser Infoveranstaltungen durchführen, statt auf Verbote zu setzen, ergänzte ihr Fraktionskollege Sven Schiebel.
“Wir haben Sympathie für den Antrag der Grünen”, bekundete Wolfgang Sickinger (SPD). Allerdings müsse man im Privatbereich die rechtlichen Grundlagen beachten. In neuen Bebauungsplänen solle der Punkt Schottergärten berücksichtigt werden. Im Bestand sehe es seine Fraktion schwierig.
Tobias Walter verwies auf das Beispiel Wehrgraben in Staffort. Dort seien Schotterflächen begrünt worden.
Thomas Hornung (CDU) erläuterte, dass Stauden wegen des Frostes im Mai gepflanzt würden, während das Labeling erst im Sommer durchgeführt werden solle. Er halte das Vorhaben der Umgestaltung der städtischen Schotterflächen für machbar bis Mai. “So viele sind es nicht.” Was den privaten Bereich betrifft, verwies Nicole LaCroix (CDU) auf die Schotterstreifen um Gebäude, die einen Zweck erfüllten. Es gebe Grenzfälle, da helfe keine Pauschalisierung.
Em Ende einigte sich der Gemeinderat einstimmig auf die Umgestaltung der städtischen Schotterflächen bis Mai 2020.
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