Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA berichtet, dass die Corona-Pandemie dramatische Auswirkungen auf das Gastgewerbe hat und die Branche vor große Herausforderungen stellt. Wir von meinstutensee.de wollten wissen, wie die Hotellerie in Stutensee mit der Situation umgeht und welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf sie hat. Dazu haben wir mit Udo Jäger, Inhaber des Landgasthofes Blume in Stutensee, gesprochen.
Ende Februar macht sich die Ausbreitung des Coronaviruses auf das Gastgewerbe bemerkbar. Messen, Großveranstaltungen und Festlichkeiten werden abgesagt. Das, was folgt, sind Stornierungen, bis am 17. März 2020 die Hotels komplett schließen müssen. Davon war auch der Landgasthof Blume im Herzen von Blankenloch betroffen. „Nach der Verordnung der Landesregierung lag unser Hotelbetrieb drei bis vier Wochen auf Eis“, berichtet Udo Jäger, der seit über 30 Jahren in der vierten Generation den Landgasthof Blume mit 20 Zimmern als Familienbetrieb führt.
Das Nachfragespektrum für diese 20 Zimmer war vor der Corona-Krise groß. Der Landgasthof begrüßte Geschäftsreisende aus den verschiedensten Branchen, Besucher mit ganz unterschiedlichen Hintergründen für ihren Aufenthalt und Touristen. Doch nun habe sich der Gast geändert, erklärt der Hotelier, denn während der Corona-Pandemie sind nur noch Vermietungen für nicht touristische Zwecke erlaubt, das heißt an Handwerker, Monteure und Arbeiter. Diese Ausnahme gilt natürlich nur, wenn die Hygienevorkehrungen und weitere Corona-Richtlinien im Hotel eingehalten werden können. Der Landgasthof Blume hat sich den neuen Bedingungen angepasst, so gibt es beispielsweise Frühstück auf den Zimmern oder Lunchpakete werden für die Gäste gerichtet.
Familie Jäger verstehe die Vorkehrungen der Landes- und Bundesregierung, dennoch sei es eine sehr schwierige Situation: „Wir freuen uns, dass wir momentan ein paar Monteure beherbergen können. Doch das ist nicht mal die Hälfte des regulären Geschäfts. Man bekommt einfach keine Leute her und es gibt keine Alternative, denn wenn es still steht, dann steht es still.“
Der Bundesverband DEHOGA beschreibt die Lage für das Gastgewerbe wie folgt: „Viele Betriebe befinden sich am Rand ihrer wirtschaftlichen Belastbarkeit. Existenzen stehen auf dem Spiel.“ Daher fordert der Verband sofortige, unbürokratische und effektive Unterstützung für die Branche. Auch Hotelbesitzer Jäger sieht die Situation für das Hotelgewerbe kritisch und erklärt: „Wenn man Investitionen getätigt hat oder Mieten und Pachten bezahlen muss, dann kann ich mir vorstellen, dass es eng wird und viele Betriebe wegsterben. Die staatlichen Unterstützungen helfen da nicht lange.“
Ab dem 29. Mai 2020 soll der Tourismus wieder erlaubt sein. „Man weiß nicht, was die Zukunft bringt“, sagt Udo Jäger. Doch er glaube nicht, dass der Laden auf einmal wieder voll sein wird. Bis zum Ende des Jahres müsse man mit weniger Gästen rechnen.
Es gibt aber einen Hoffnungsschimmer für das kommende Jahr. Einige Veranstaltungen, wie zum Beispiel Hochzeiten, wurden von den Gästen bereits auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die Unterstützung von seinen Gästen sei groß, erzählt Herr Jäger erfreut: „Langjährige Gäste und Gäste, die ihre Reservierungen verschieben oder stornieren müssen, zeigen ihre ehrliche Betroffenheit. Manche rufen extra an, um nachzufragen, wie es geht.“ Und genau diese Gastfreundschaft mache die Branche aus und dafür lohne es sich, zu kämpfen.
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