Mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kriminalität beschäftigen sich derzeit verschiedene Experten und prognostizieren teilweise Rückgänge, aber auch Zunahmen bei bestimmten Deliktsfeldern. Sicher sei, dass die Pandemie-bedingten Veränderungen sich im alltäglichen Leben auf das Straftatenaufkommen auswirken würden.
Anzunehmen sei unter anderem ein Rückgang der Körperverletzungsdelikte im öffentlichen Raum. Durch die fehlenden Möglichkeiten des Nachtlebens seien weniger Menschen in den Gaststätten und Diskotheken unterwegs und es würden sich weniger Konfrontationen ergeben. Dafür könnten die Gewaltdelikte im häuslichen Bereich ansteigen. Die Familien seien länger zusammen und haben weniger Freizeit- und damit auch Ausgleichmöglichkeiten. Durch weniger Verkehr auf den Straßen, kam es zudem zu weniger Unfällen und somit auch zu einer geringeren Zahl an Verstößen und eben auch Verkehrsstraftaten. Vor diesem Hintergrund möchten Ordnungsamt und Polizei die Bevölkerung für eine erhöhte Wachsamkeit im Alltag sensibilisieren. Kriminelle würden die Unsicherheit der Bevölkerung im Umgang mit Vorschriften Bestimmungen ausnutzen.
Im Bereich Stutensee seien bislang keine besonderen negativen Auffälligkeiten zu verzeichnen. Hier sei zu beachten, dass die Statistik erst verzögert und über einen längeren Zeitraum verlässliche Ergebnisse für einen Vergleich bringen könnte. Die ersten Einschätzungen seien aber positiv. Auf zwei Phänomene solle dennoch aufmerksam gemacht werden: Polizei und Ordnungsamt weisen darauf hin, Fahrräder auch beim kurzzeitigen Abstellen wie zum Beispiel vor dem Bäcker mit einem geeigneten, stabilen Schloss und immer mit dem Rahmen, Vorder- und Hinterrad an einem fest verankerten Gegenstand wie einem Fahrradständer zu sichern. Vorsorglich sollten Rahmennummer, Marke und Typ des Rads in einem polizeilichen Fahrradpass notiert und ein aktuelles Foto dazugelegt werden. Wertvolle Zubehörteile, bei Elektrofahrrädern beispielsweise. Akku oder Display, sollten mitgenommen oder auch mit einem Schloss gesichert werden. Hilfe bei der Suche nach einem guten Schloss gibt es beim Verband der Schadensversicherer (VDS) .
Weiterhin problematisch seien die sogenannten Enkeltrick-Betrügereien am Telefon. Die Dunkelziffer werde nach wie vor sehr hoch eingeschätzt und auch im Bereich Stutensee dürfte es wiederholt zu derartigen Anrufversuchen kommen. In Ausnahmefällen wurde die Betrugsmasche in der Corona-Zeit abgewandelt und die Täter behaupteten, Geld für eine ärztliche Behandlung wegen einer Corona-Infizierung zu benötigen. Die Betrüger würden sich dabei gezielt ältere Menschen aussuchen und diese am Telefon bedrängen, bis es zu einer Aushändigung von Bargeld oder Wertsachen kommt. Die Polizei rät dazu, keine Details zu familiären und finanziellen Verhältnissen Preis zugeben und Misstrauen gegenüber Anrufer zu haben, die sich nicht vorstellen sollten. Geld oder Wertsachen wie Schmuck sollten niemals an unbekannte Personen übergeben werden, vielmehr sollten die Angelegenheiten mit Verwandten oder Freunden besprochen werden. Wenn der Anruf verdächtig ist, sollte die Polizei unverzüglich über den Notruf 110 verständigt werden.
Weitere Informationen gibt es auch auf der Website der polizeilichen Kriminalprävention.
Quelle: Stadtverwaltung Stutensee
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