Am 30. Juni 2020 wurden Jodtablettenbestände des Landes Baden-Württemberg als Sicherheitsmaßnahme erneuert. 8,6 Millionen Tabletten für den Regierungsbezirk Karlsruhe werden in den kommenden Wochen auf Stadt- und Landkreise verteilt.
Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat als höhere Katastrophenschutzbehörde die Aufgabe, die Bekämpfung von Katastrophen vorzubereiten und durchzuführen, bei der vorläufigen Beseitigung von Katastrophenschäden mitzuwirken und die dafür notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen zu treffen. Um auch im unwahrscheinlichen Falle eines kerntechnischen Unfalls sofort reagieren zu können, wurden die Jodtablettenbestände des Landes Baden- Württemberg erneuert. „Mit der Bereitstellung der Jodtabletten leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung des Schutzes der Bevölkerung“, sagte Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder. Für die Bürgerinnen und Bürger Baden-Württembergs seien mehr als 34 Millionen Tabletten vorgesehen, die anhand der Bevölkerungszahlen an die Stadt – und Landkreise verteilt werden. Trotz der Abschaltung einiger Kernkraftwerke (Philippsburg, Fessenheim/Frankreich, Neckarwestheim – geplant Ende 2022) würden das Land Baden- Württemberg und der Bund an der Vorhaltung von Jodtabletten festhalten. Denn auch nach dem Jahr 2022 würde sich Deutschland weiterhin im Einflussbereich ausländischer Kernkraftwerke befinden.
Die Einnahme von entsprechenden hochdosierten Jodtabletten sättige die Schilddrüse mit nicht-radioaktivem Jod, eine sogenannte Jodblockade würde erzeugt werden. Durch die Einnahme kann so im Ereignisfall eine Einlagerung von radioaktivem Jod in der Schilddrüse verhindert werden. Dabei ist der Zeitpunkt der Einnahme von Wichtigkeit. Der Einnahmezeitpunkt werde im Ernstfall durch Mitteilung in den verschiedenen Medien wie Fernsehen, Radio und Warn-Apps bekannt gegeben.
Quelle: Regierungspräsidium Karlsruhe
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