Neue Bänke da – und wieder weg

Bank an der Wallonenstraße

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 02.07.2020 21:38 | Keine Kommentare

Vor einigen Wochen standen plötzlich an verschiedenen Stellen in Stutensee neue Sitzbänke. Keiner wusste, woher sie kamen. Vor ein paar Tagen sind alle wieder verschwunden. Was steckt dahinter?

Die Bänke gehen zurück auf Vladimir Zaruk, Geschäftsführer der Firma “Süd-Überdachung”. Er lebe seit Jahrzehnten in Büchig, erzählt er, und habe den Bürgerinnen und Bürgern damit ein Geschenk machen wollen. Er stellte einige Bänke südlich von Büchig auf der Grünfläche auf sowie in Friedrichstal am südlichen und nördlichen Ortseingang und in der Nähe der Haltestelle Friedrichstal Nord. Er habe die Stadt um Genehmigung fragen wollen, beteuert Zaruk im Gespräch mit meinstutensee.de. Wegen Corona habe er jedoch wochenlang niemanden erreicht. Und da er nicht gewusst habe, wie lange dieser Zustand noch anhalte, sei er zur Tat geschritten. “Die Leute freuen sich”, so Zaruk. Er habe die Bänke extra an Stellen aufgestellt, wo Radfahrer und Spaziergänger gerne pausieren würden.

Die gut gemeinte Aktion fand allerdings nicht die Zustimmung der zuständigen Verwaltungen. “Die Streuobstwiese bei Büchig ist Naturschutzgebiet”, so die Pressestelle der Stadtverwaltung Karlsruhe – das Gebiet südlich von Büchig gehört zu Karlsruher Gemarkung. Fünf mächtige Plastikbänke würden dort optisch nicht hinpassen und seien rechtlich nicht zulässig. Die Stadt habe jedoch angeboten, gemeinsam mit dem Gartenbauamt einen geeigneten Standort in der Nähe zu finden. Darauf sei jedoch nicht eingegangen worden.

“Wir begrüßen und unterstützen grundsätzlich bürgerschaftliches Engagement”, so die Pressestelle der Stadt Stutensee. Jedoch könne man nicht willkürlich im öffentlichen Raum Bänke aufstellen, die nicht ins Stadtbild passen würden. Auch Haftungsrisiken seien zu berücksichtigen. Aus der Bevölkerung seien zudem Rückmeldungen gekommen, dass die Bänke in der Sonne zu heiß werden würden, um darauf sitzen zu können. “Des Weiteren sind die Sitzgelegenheiten auch sehr markant und plakativ durch Werbung gezeichnet, was bei deren Aufstellung auf öffentlichen Flächen auch im Sinne der Gleichbehandlung für unsere weiteren, engagierten Gewerbetreibenden in Stutensee kritisch zu beurteilen ist”, so die Pressestelle der Stadtverwaltung.

Zaruk zeigt sich darüber enttäuscht. Er hätte auch die dauerhafte Pflege seiner Bänke angeboten, sie in einer anderen Farbe lackiert und Mülltonnen daneben aufgestellt. Für den Verbleib der Bänke am Reitschulschlag habe er etwa 150 Unterschriften gesammelt.

Wie die Pressestelle der Stutenseer Stadtverwaltung mitteilt, habe Ordnungsamtsleiter Thomas Schoch inzwischen mit Vladimir Zaruk einvernehmlich die Entscheidung getroffen, die Bänke in Stutensee im öffentlichen Raum wieder zurückzubauen.

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