Die Rasenfläche südlich der Festhalle soll naturnah begrünt werden. Dabei handele es sich um eine freiwillige Maßnahme der Stadt, um den Verlust des Baumbestands am Wohnpark Mittendrin auszugleichen.
“Die Rasenfläche hat keinen ökologischen Mehrwert”, stellte Erste Bürgermeisterin Sylvia Tröger in der Sitzung des Gemeinderats vergangenen Montag fest. Ein Landschaftsarchitekt hatte für die Begrünung auf der Rasenfläche, aber auch entlang des neuen Festhallenparkplatzes, eine Pflanzliste erstellt.
Auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wurden ursprüngliche Vorschläge wie der aus Amerika stammende Amberbaum durch heimische Arten ersetzt.
“Wir stehen voll hinter der ökologischen Aufwertung”, betonte Karl Mittag (Grüne). Die Pflanzen müssten einen ökologischen Nutzen für Vogel- und Insektenwelt haben.
Kritischer sah das die CDU/FDP-Fraktion. “Müssen wir jetzt den Grünen folgen?” fragte sich Nicole LaCroix mit Verweis auf den Experten, der schließlich den Amberbaum vorgeschlagen hatte. “Wir geben jetzt viel Geld aus, trotz Corona.” Auch Sylvia Duttlinger konnte sich einen Amberbaum an der Stelle vorstellen. “Bei allen ökologischen Gedanken muss es optisch ein Hingucker werden”, meinte sie. Ökologische Aspekte ließen sich besser abseits der Wohnbebauung umsetzen.
“Der Einwand der Grünen ist berechtigt”, meinte hingegen Karin Vogel (Freie Wähler). Die vorgeschlagenen Alternativen seien auch sehr schön.
Letztlich beschloss der Gemeinderat einstimmig die Maßnahme, die 45.000 bis 50.000 Euro kosten wird und deren Umsetzung laut Tröger noch in diesem Jahr und damit 1,5 Jahre vor Baubeginn beim Wohnpark Mittendrin umgesetzt werden soll.
forum Kommentare
Der aus Amerika stammende Amberbaum ist seit 350 Jahren fester Bestandteil deutscher Gartenbewirtschaftung, in jeder deutschen Baumschule auffindbar und erfreut sich wegen seiner extravaganten und seiner besonders schattenspendenden Form und seiner edlen Statur großer deutscher Beliebtheit. Man muss ja bei dieser ablehnenden Haltung der Stutenseer Grünen und der Forderung nach einer Ersatzbeschaffung durch ein heimisches Gehölz, richtig froh sein, dass so wie es ausschaut, noch kein Grüner oder besser gesagt Amberbaumgemeinderatsgegenstimmenerklärer festgestellt hat, dass auch die Kartoffel, etwa 100 Jahre früher aus amerikanischen Gefilden stammend, hier bei uns noch verzehrt werden darf. Wer die aktuelle multikulturelle Masche landauf, landab so himmelhochjauchzend akzentuiert, sollte auch einer, seit diesem langen Zeitraum schon bei uns bestens integrierten Baumart, etwas mehr Verständnis, Toleranz und Baumliebe entgegenbringen, wie das bei den Grünen in anderen Fällen politischer Entscheidungen, der Fall ist.