CDU wählt Axel E. Fischer ab

Nicolas Zippelius

Beitragsbild: Nicolas Zippelius

Von Martin Strohal | 16.10.2020 15:50 | 3 Kommentare

In die nächste Bundestagswahl 2021 wird die CDU im Wahlkreis Karlsruhe-Land mit Nicolas Zippelius ziehen. Der 33-jährige Weingartener wurde gestern Abend in Ettlingen mit absoluter Mehrheit von den Partei-Mitgliedern zum CDU-Bundestagskandidaten gewählt. Das Nachsehen hat Axel E. Fischer. Der 54-Jährige vertritt den Wahlkreis seit 1998 in Berlin.

Im September hatte Zippelius angekündigt, gegen Fischer antreten zu wollen. Er nutzte die Zeit bis zur Kandidatenkür am 15. Oktober, führte viele Gespräche und informierte alle Mitglieder über seine Themen.

Trotzdem war sein Sieg mit 152 zu 116 Stimmen über den langjährigen und gut vernetzten Fischer für viele eine Überraschung. “Noch vor ein bis zwei Wochen habe ich mit diesem Ergebnis nicht gerechnet”, bekannte Ansgar Mayr, Pressesprecher der CDU Karlsruhe-Land. Viele Mitglieder seien zwischen beiden Kandidaten hin- und hergerissen gewesen. “Für Axel Fischer persönlich tut mir das Ergebnis sehr leid. Er hat viel für unsere Region erreicht. Nicolas Zippelius tritt in große Fußstapfen, aber er ist engagiert und wird das schaffen.”

“Ich kann es noch gar nicht richtig glauben”, schrieb Zippelius auf seinen Accounts in den sozialen Netzwerken. Dabei bedankte er sich auch bei Fischer für den “fairen Wettbewerb in den vergangenen Wochen”.

“Die CDU im Wahlkreis Karlsruhe-Land hat eine Richtungsentscheidung getroffen”, stellte Axel E. Fischer auf Anfrage von meinstutensee.de fest. “Mit der Annäherung an die Grünen wird ein klares Signal für die anstehende Bundestagswahl gesetzt.” Er respektiere das Ergebnis und werde sich auch weiterhin für die Menschen im Wahlkreis einsetzen.

forum Kommentare

Das entspricht nun doch nicht meiner bisherigen Einschätzung, dass man aufgrund früherer Wahlergebnisse bei den Wahlen und der nun stattgefundenen parteiinternen Kandidatenauswahl, dem langjährigen Direktkandidaten nun nicht mehr das Vertrauen schenkt. Das lässt an Memoryeffekte in die Jahre 2012/13 (Volonte-Story),auf eine innerlich erschütterte Parteienkameradschaft oder auf eine Jungspundstrategie innerhalb der CDU Karlsruhe-Land vermuten. Meiner Meinung nach wäre sowieso ein steter Wechsel nach 2 Legislaturperioden angebracht, dass aber die CDU selbst nun dieses Denkmal vom Sockel holt, das war nicht zu erwarten. Der Innenputz bröckelt, es ist alles gut oder doch nicht, so sind Wahlen nun einmal. Ob sich das dann bei anderen Spezies fortsetzt und ob die 152 Wechsel-Befürworter sich damit einen Gefallen insgesamt getan haben, das wird sich dann bei der Bundestagswahl und weiteren danach folgenden Wahlnominierungen für den Wahlkreis KA-Land zeigen. Auf der CDU-(Richter)Skala wird dieses Ergebnis doch schon gewaltige Ausschläge gehabt haben und die Nachbeben werden auch demnächst noch zu vernehmen sein. So ist das Leben.

Old Shatterhand

War es nicht ausgerechnet ein Unionspolitiker, der den Ausdruck prägte “Feind, Erzfeind, Parteifreund”? Die Geschichte wiederholt sich. Schon bei manchem Indianerstamm kam ein junger, wilder Krieger daher und meinte er könne den Stamm besser führen als der Häuptling, der kurz darauf skalpiert wurde. Und dies, obwohl jener den Stamm immer solide geführt hatte, obwohl er sich um die Wigwams gekümmert hatte, und das ohne unnötig die Kriegstrommeln zu rühren – Geschichte wiederholt sich eben. Ob sich der junge, wilde Indianer bei seinem Stamm und den anderen in der Prärie, mit seiner Aktion beliebt gemacht hat, ob er je ein (guter und geachteter) Häuptling wurde, ist nicht überliefert.

An Old Shatterhand
“Todfeind” soll er sogar gesagt haben, der alte schlaue Häuptling. Ja die wilden jungen Krieger. Mit Häuptlingen funktioniert es anscheinend einfacher. Beim Rasieren (früheres Skalpieren) von Damenbärten tut sich der Stamm der schwarzen Konservativos allerdings erheblich schwerer. Ein weiterer großer Kampf der angegrauten Häuptlinge um den Kanzlerwigwam steht kurz bevor. Mal sehen was dabei passiert, und wer bald in die ewigen Jagdgründe geschickt wird. Für ausreichende Munition, um das dortige Überleben angenehmer zu gestalten, wurde allerdings durch oftmalige Sittings und anschließendes Rauchen der Friedenspfeife rechtzeitig gesorgt. Sag mir wie lang Du im Wigwam warst, und ich sage Dir wieviel Büffel Du dein Eigen nennen kannst. HAUUUW – ich habe gesprochen.