In Blankenloch geht das Engagement der Anwohner:innen für die Linden an der Festhalle in eine neue Runde. Sie haben bereits über 700 Unterschriften für den Erhalt der sechs Bäume gesammelt. Besonders aktiv dabei sind Luca und Valentin, zwei 16-Jährige, die sich von der Lokalpolitik nicht ernstgenommen fühlen.
Den beiden 16-Jährigen, Luca und Valentin, will das nicht einleuchten: “Die Stadt möchte klimafreundlich werden und veranstaltet das Stadtradeln, um CO2 zu sparen – gleichzeitig plant man bewusst ein Projekt, bei dem solche wertvollen Bäume weg müssen”, wundert sich Valentin. Der frühere Schülersprecher der Erich-Kästner-Realschule kritisiert auch Erste Bürgermeisterin Sylvia Tröger für ihre Aussage, da sei jetzt nichts mehr zu machen. “Die Bäume stehen noch”, sagt er. “So lange kann noch etwas gemacht werden.” Luca ergänzt: “Wir versuchen alles, damit sie stehen bleiben.”
Lucas Eltern besitzen eins der angrenzenden Gartengrundstücke an der Badstraße. Zusammen mit Valentin, einem weiteren Freund und anderen Gartenbesitzern, wollen sie die Bevölkerung in Blankenloch aufrütteln. Mit Unterschriftenlisten sind sie durch den Ort gezogen. “Die Bürger haben erst durch uns von dem Thema erfahren”, berichtet Luca.
Als Jugendlicher könne man kaum etwas bewegen, beklagen beide. Sie hätten zwar vergangenes Jahr am Jugendforum teilgenommen und hätten über den Namen für das Wohngebiet abstimmen dürfen. Aber jetzt, wo es um etwas wirklich Wichtiges gehe, werde man nicht ernstgenommen. Bei einem Videotelefongespräch mit der Verwaltung und einigen Gemeinderäten seien ihre Ideen erst begrüßt, im nächsten Satz aber wieder verworfen worden. Jetzt Bäume versetzen zu wollen, sei nur eine Alibi-Aktion, nachdem der Bebauungsplan einstimmig beschlossen worden ist.
Der Argumentation der Stadtverwaltung, dass die Fläche als Feuerwehrzufahrt benötigt werde, können Luca und Valentin nicht folgen. Bisher sei der vorhandene Platz für die Feuerwehrzufahrt zur Festhalle auch ausreichend gewesen. Warum jetzt nicht mehr? Oberbürgermeisterin Petra Becker hatte in der letzten Gemeinderatssitzung hierzu erklärt, dass dieses Thema noch einmal mit der Feuerwehr besprochen worden sei. Die neue Zufahrt sei erforderlich, damit die Löschfahrzeuge nicht zurückstoßen müssen.
Was die Parkplätze, die in der Badstraße neu entstehen sollen, angeht, so seien diese zuerst für Besucher des Areals gedacht gewesen, berichten die beiden jungen Männer von ihren Nachforschungen, inzwischen seien sie für Besucher der Festhalle gedacht – obwohl die Festhalle ja einen neuen Parkplatz bekommen habe.
Auch irritiere sie, weshalb Innenverdichtung wichtig sei, die Gartengrundstücke an der Badstraße dennoch nicht bebaut werden dürften, weil sie den Lärm vom Festhallenparkplatz – den es nach Umsetzung des Bauprojekts nicht mehr gibt – für die Anwohner minimieren sollen.
Valentin und Luca verlangen nichts weniger, als die Planung neu aufzumachen und so zu gestalten, dass die Bäume erhalten werden können. Dafür würden Kosten für die Begradigung der Badstraße, das Anlegen der zehn Parkplätze und das beschlossene Verpflanzen von zwei Linden gespart werden.
Die Motivation der beiden? “Man muss etwas für das Klima tun”, so Luca. Außerdem wecke das Vorgehen von Verwaltung und Politik ihren Widerspruchsgeist. Sie sehen Parallelen zum Lachwald. Über 700 Unterschriften gesammelt zu haben, sehen sie als großen Erfolg. Valentin überlegt, bei der nächsten Kommunalwahl auch politisch aktiv zu werden. Bei der letzten war er noch zu jung. Der Gemeinderat brauche frischen Wind. Entlang der Badstraße haben sie bereits Protestschilder aufgehängt.
forum Kommentare
Valentin und Luca, euch muss man wirklich Anerkennung und Respekt zollen!
Während manche lediglich auf FfF-Demos mitlaufen, engagiert ihr euch konkret für ein Projekt, das wirklich unterstützenswert ist. In der heutigen Zeit, in der man den schlechten Zustand von Bäumen stets sorgenvoll beklagt, gesunde Linden fällen zu wollen, nur weil man das vor 2 Jahren so geplant hatte, ist aus umweltorientierter Sicht frevelhaft und keineswegs guten Gewissens zu vertreten. Daher macht bitte weiter, sammelt Unterschriften und verschafft euch Gehör.
Geld ist meist das beliebte Totschlagargument, doch wer massenhaft Geld ausgibt um beispielsweise Kreisel neu anzulegen, damit diese behördlichen Umweltauflagen entsprechen, sollte meines Erachtens das Geld doch lieber ökologisch sinnvoll verwenden. Insbesondere macht es Sinn etwas bestehendes zu erhalten, was erstmal nichts kostet! Damals beim “Lachwald” war auch Geld immer das Gegenargument, beispielsweise wurde stets behauptet: “ohne Rodung des Waldes wird es für Staffort keine Halle geben “! Die heutige Realität allerdings sieht anders aus, der Lachwald steht und Staffort bekommt eine wunderschöne Mehrzweckhalle !
Und was Beschlüsse von vor zwei Jahren betrifft, die offenkundig eine Rodung der gesunden Linden vorsahen, reicht es eigentlich den Philosophen Seneca zu zitieren: „Errare humanum est, sed in errare perseverare diabolicum“, was übersetzt bedeutet „Irren ist menschlich, aber auf Irrtümern zu bestehen ist teuflisch!”
… mittlerweile sollte es auch der/dem Letzten – auch und gerade in Stutensee (Stichwort Lachwald) – klar sein, dass man nicht leichtfertig und ohne Not, gut gewachsene und erhaltenswerte Bäume fällt.
Wie kam es zu dieser Situation? Der Kardinalsfehler besteht doch darin, dass zuerst ein Investorenwettbewerb gestartet und ein Siegerentwurf gekürt wird (Dezember 2017) und auf Grundlage dessen ein Bebauungsplan beschlossen (September 2020). Eigentlich müsste es doch gerade umgekehrt sein: Erst müssen detaillierte Rahmenbedingungen vorgegeben werden und auf dieser Grundlage basierend kann dann ein Investor einen Entwurf einbringen. Bereits mit dem Siegerentwurf aus 2017, frei geplant auf dem kompletten vorgegebenen Baufeld, war klar, dass die Linden nur schwer zu halten sein werden. Hier hätte es einer Vorgabe bedurft, der den Erhalt der Bäume vorschreibt.
Gleiches passiert jetzt gerade bei der Mehrzweckhalle in Staffort: Erst wird ein Siegerentwurf gekürt (März 2020); der Bebauungsplan kommt erst später und muss sich entsprechend an den Siegerentwurf anpassen.
Im Spöcker Neubaugebiet 24-Morgenäcker gibt es immerhin einen Bebauungsplan (Mai 2020), doch weigern sich Frau Tröger und Frau Becker (bewusst in dieser Reihenfolge genannt) in der letzten Gemeinderatssitzung vehement, beim Ausschreibungsverfahren für das vorgesehene Projekt „Wohnen im Alter“ konkrete Leitplanken für eine ökologische Bauausführung vorzugeben.
Gemeinderat Stelzer hat u.a. bei allen drei obigen Projekten (Mittendrin, Mehrzweckhalle, Wohnen im Alter) regelmäßig – schon fast gebetsmühlenartig – in den Ratssitzungen mit Blick auf die fortschreitende Erderwärmung zeitgemäße Bauausführungen (z.B. Holzbauweise, Photovoltaik, Energie-Plus-Bauweise, Fahrradstellplätze, etc.) angemahnt. Die Antwort der Verwaltung: Das wäre jetzt „zu spät“ (klar, wenn vor drei Jahren der Mittendrin-Investor mit dem prämierten Wettbewerbsentwurf und Kostenangabe weit vor Bebauungsplanverfahren schon die Bauausführung festgelegt hat) oder eben „zu früh“ (Stichwort „Wohnen im Alter“ in Spöck: „man wolle doch nicht durch zu viele Vorgaben mögliche Investoren abschrecken“). Fazit: Den richtigen Zeitpunkt gibt es offensichtlich nicht, wie sinngemäß auch Dr. Stelzer in der letzten Gemeinderatssitzung resümierte.
Gleiches gilt für den Erhalt der Linden: „Zu spät“ sagt nun Frau Tröger, klar, der Investor hat seinen prämierten und auf freier Fläche geplanten Entwurf schon vor drei Jahren vorgelegt, offensichtlich ohne die Vorgabe seitens der Stadt, dass die Bäume zu erhalten wären. Und die Einwände der Bevölkerung bezüglich der Linden im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens waren offensichtlich nicht (ge)wichtig genug, um den Entwurf nochmals „aufzumachen“…
Es wird immer etwas geben, das man dann vorschiebt, wenn einem die eigenen Argumente ausgehen. Jetzt ist es der Brandschutz und die erforderliche, immer wieder nachzuweisende Fahrkunst des Führers eines dort im Notfall agierenden großen Löschfahrzeugs oder eines Hubrettungsfahrzeugs der Feuerwehr, das Probleme bereitet. Geht es nun um den bereits vorhandenen Brandschutz und Rettungsplan der Festhalle oder des neuen Wohnparks? Wenn das bisher ein Thema gewesen wäre, hätte man das Brandschutzkonzept Festhalle auch vorher schon überdenken müssen. Ich möchte mich da nicht in die Arbeit der Feuerwehr und Sicherheitsorgane einmischen. Aber wissen wollte man schon, was jetzt hier den Ausschlag gibt, die Zufahrt einer zukünftigen Notlage anzupassen zu müssen.
Den beiden jungen, nachdenkenden, zukunftsorientierten, nach Lösungen suchenden unternehmungslustigen Bürgern Luca und Valentin, muss man für ihren Mut, ihren Einsatz und ihren Willen- hier noch etwas verändern zu wollen, ein sehr großes Lob aussprechen. Diese zwei Jungs haben den Weckruf gehört und erkannt. Dass in vielen Bereichen viel überlegt, schwerlich umgesetzt und nur ein wenig verändert werden soll, was allerdings der zukünftigen Entwicklung dann nicht viel nützt, wenn nicht alle dabei mitmachen, wissen wir schon länger. Sicherlich, und darüber bin ich mir auch im Klaren, werden die sechs Lindenbäume, egal wie das finale Ergebnis aussieht, nicht die Welt retten. Aber einer klaren Kante und etwas mehr Darstellungskraft für Taten und weniger Wortgeplänkel, hätte es im Kreis der Entscheider schon bedurft, um eine gewisse Ernsthaftigkeit für anstehende Probleme des Weltklimas und der Umwelt überhaupt abzuleiten.
Mein weiterer Dank gilt im Besonderen auch allen Helfer:innen in dringenden Notfällen und Einsätzen, die in den auch weiterhin vorhandenen engen Gassen und zugeparkten Strasseneinmündungen Stutensees das Ein- und Ausfahren perfekt beherrschen, und auch dort beim Zurückstoßen keine Bäume usw. beschädigen.
Es ist beeindruckend, wie sich die beiden jungen Menschen engagieren. Es ist auch beachtenswert, wie sie mit ihren zutreffenden Argumenten genau ins Schwarze treffen. Aber es ist halt mal wieder Stutensee wie immer: Man lässt planen, nimmt in Kauf, dass dabei am Rand des neuen Baugebietes gesunde Linden wegmüssen. Sind ja nicht so wichtig. Und wenn dann viele Stutenseer mit guten Argumenten diese Bäume erhalten wollen, lässt sich laut Stadtverwaltung natürlich „nichts mehr ändern“.
Und dem Gemeinderat fällt angesichts des Widerstands vieler Bürger und Bürgerinnen ein, dass man ja jetzt ein Zeichen setzen kann, indem man ohne große Aussicht auf Erfolg alle oder einige der Linden für teures Geld umsetzen und anschließend aufwändig pflegen lässt, anstatt rechtzeitig darauf zu drängen, dass ihr Erhalt in der Planung berücksichtigt wird. Hinausgeworfenes Geld!
Hat sich mal jemand aus Verwaltung oder Gemeinderat die Mühe gemacht, herauszufinden, was es kostet, wenn die Planung so angepasst wird, dass die Linden stehen bleiben können?
Die Verwaltung und der Stadtrat wird auf diese Kommentare nicht eingehen, genau so wenig wie auf unsere Schreiben der „Interessengemeinschaft zum Erhalt der Lindenbäume“ . Wenn überhaupt, wird mit fadenscheinigen und nichtssagenden Argumenten hantiert um Zeit zu schinden. Traurig aber wahr.
Franz Raupp-Lehner
Sprecher der Interessengemeinschaft
Wir sollten nicht über alles was so anliegt eine Bürgerabstimmung machen. Aber solange sich die Grundlage des für und wider zu einer politischen Entscheidung nicht als Stimmungsvorgabe durch Bürgerentscheide abzeichnet, wird die Empfehlung der Verwaltung, in den meisten Fällen durch das Abstimmungsverhalten der gewählten Vertreter der Bürger gebilligt, und deshalb allermeist nach der dort vorherrschenden Meinung getroffen werden. Das passt auch nicht mehr in unsere Zeit. Gutachterliche Stellungnahmen untermauert von utopischen Vorstellungen oder unüberschaubaren Kostenentwicklungen, spielen eine weitere Rolle in der selbst zu bestimmenden Entscheidungshilfe gewählter Bürgervertreter. Bei vielen Gutachtern weiß man ja schon vorher was später in dem Gutachten stehen wird. Wenn man nun auf die sechs Lindenbäume zurückkommt und den Wert eines solchen Baumes in Geldwert ausdrücken möchte, so wird es auch dort zu verschiedenen Denkerstirnrunzelfalten der Volksvertreter kommen. Es ist ein Unterschied ob man das Holz eines Lindenbaumes als Brennholz zu einem Preis von 90 € / m³ verkauft. Der selbe Baum wird aber gegenüber einer Sachbeschädigung, beispielsweise durch einen schleudernden PKW, versicherungstechnisch schon mit einem Wert von 2500 Euro kalkuliert. Sein tatsächlicher volkswirtschaftlicher Nutzen jährlich berechnet, den er erreicht, wenn man all seine Leistungen als Beitrag zum volkswirtschaftlichen Vermögen gegenüberstellen würde, ist allerdings ein Mehrfaches. Insofern hätte jeder Einzelne, an der Badstrasse noch stehenden Lindenbaum, einen jährlichen Anspruch von 21280 € gegenüber der laufenden oder stotternden Volkswirtschaft einzuklagen. Eine 100-jährige Buche produziert im Jahr 4,6 Tonnen = 3290 m³ reinen Sauerstoff! Das reicht, dass 15 Menschen ein ganzes Jahr lang davon atmen können. Müsste man diesen Sauerstoff bei einem Gaslieferanten einkaufen (17,55 €/m³), so würde allein dieser jährliche Sauerstoffbedarf 56 000 € kosten. Also 3700 € pro „schnaufendem“ Stutenseer Bürger.
Also jetzt mal auf den Punkt gebracht. Die Kosten für Hege und Pflege eines Baumes im Baumkataster, spielen sich pro Jahr im zweistelligen Eurobereich für die Gemeindekasse ab. Dagegen liefert eine hundertjährige Buche 3290 m³ Sauerstoff im Gegenwert von 56 000 € ab. Auch die sechs Badstrassen-Lindenbäume tragen dazu bei den O²-Anteil zu erhöhen. Und zwar in dem jetzigen Alter mit 38 % ihres Leistungsvermögens. Das heißt in Geldwert umgerechnet, erzeugen die sechs jetzt noch dort stehenden 30 jährigen Lindenbäume derzeit Sauerstoff im Wert von jährlich 127 680 €.
Rechnerisch erwirtschaften die sechs Bäume, das jährliche B4/B5 Grundgehalt der Stutenseer Oberbürgermeisterin, und legen auch noch die Dienstaufwandsentschädigung oben drauf.
Vielleicht erkennen auch noch weitere Bürger die Notwendigkeit von Ersatzmaßnahmen. Jeder Baum der fällt, muss ersetzt werden. Auf freien Flächen die nicht nach 20 Jahren wieder abgeholzt werden müssen, weil dort neue Bauplanungen erfolgen oder Feuerwehrfahrzeuge immer größer werden. Langfristige Planungen zur Baulandumsetzung sind notwendig. Sie dienen der besseren Sichtweise zukünftiger Entwicklungen der Natur und menschlichen Lebensraumes. Sie sind nachhaltig, dringend notwendig und geben anhaltende Perspektiven für die Zukunft. Alle haben etwas davon- die Stadt, die Bürger, die dann auch früh wissen, ob ihre Nachfahren irgendwann die Besiedlung verstärken werden oder wegen Mangel an Platz weiterziehen, und die zukunftgerichteten Planentwickler sowieso. Mit klaren zielgerichteten Vorstellungen in die neue Zeit- so sollte das Motto lauten. Neubaugebiete ohne großen Naturschaden durch Baumfällungen. Wer einen Baum fällt, muss fünf Neue anpflanzen.
Dezentraler Tiefgaragenbau zur Vergrößerung der Grünflächen auf Grundstücken, durch Wegfall von ungenehmigten Kellerbar -oder Sammelsuriumgaragen. Tatsächlich festgeschriebene genehmigte Grundstücksflächenbebauung und feste Versiegelungsflächengröße. Bau von natürlichen Regenwasserversickerungsspeichern zur Stützung des Grundwasserpegels. Nutzung von Regenwasser im häuslichen Umfeld verbessern, Gießwasservorrat in Erdtanks von 3 m³ pro Person im Haushalt, dadurch geringerer Trinkwasserverbrauch.
Weitere Gedankanstösse zur Verbesserung der vorherrschenden Umweltbedingungen durch die Nutzung von Windenergie, direkt vor Ort, also in dem eh leeren Stahlrohr, durch Gewinnung von Sauerstoff und Wasserstoff in windreichen Nächten durch Elektrolyse. Direkte Abgabe, somit Anreicherung der Umgebungsluft durch den entstehenden reinen Sauerstoff, der Dadurcheffekt eine Absenkung des CO² -Anteils in der Luft. Verbrennung des gespeicherten Wasserstoffs an windschwachen Tagen in Brennstoffzellen vor Ort mit direkter Einspeisung der gewonnenen Energie ins Stromnetz. Kondensation des bei der Verbrennung entstehenden Wasserdampfs durch direkte Grundwassereinleitung. Und sollten wir zuviel Wasserstoff produzieren, kann man täglich einen Luftballonwettbewerb für die KITA-KIDS durchführen.
Wir müssen was tun, und das ohne großes Überlegen. Denn das dauert schon zu lang. Bei jetzt schon fast 40 bundesweit verschiedenen Steuern, die erhoben werden, könnte sich schnell noch die Rein -und Rausluftsteuer einnisten. Eine Steuer die ähnlich der KFZ-Steuer hubraumabhängig berechnet wird. Menschen mit einem großen Lungenhubraum von 8 Litern zahlen das Doppelte, derer mit 4 Litern, für das Ein – und Ausatmen, von reiner und verbrauchter Atemluft. Die zusätzliche Luft die bei Fussball, Handball- und sonstigen Sportereignissen verbraucht wird, ist allerdings auf Antrag steuerfrei. Aber bevor das wirklich jemand für Ernst nimmt, höre ich jetzt mal auf- und denke wenigstens ein paar kleine Anstösse für die noch kostenlose Nutzung entstehenden Photosynthesensauerstoffs gegeben zu haben. Auch mir erscheinen die Lindenbäume wie den vielen Lasstdieblosstehen-Befürwortern unter diesen Gesichtspunkten – als unfällbar. Denn das monatliche Salär von Frau Becker soll nicht gekürzt werden. Sie macht einen guten Job – auf jeden Fall.
Aber trotzdem. So einen kleinen Bürgerantrag, auf Bestandserhaltung der Bäume, an das Verwaltungsorgan zu stellen, wäre auch nicht schlecht und , klingt erfolgsversprechend, obwohl letztendlich keine Alternative außer Totalrasur bestehen soll. 1 % der Bürger machen da sowieso mit, wenn sicher zwischenzeitlich schon 10 % für den Erhalt der Bäume plädieren. Und jeder Gemeinderat entscheidet nach seiner freien, nur durch das öffentliche Wohl bestimmten Überzeugung und lauscht dabei dem Liedvortrag – Vor meinem Vaterhaus steht eine Linde…….
Ich finde es immer wieder interessant, die Kommentarfunktion zu den einzelnen Beiträgen weitgehend ungenutzt zu sehen. Gerade bei Themen wie dem Ausbau der Bahnstrecke Karlsruhe Mannheim, die uns Stutenseer unmittelbar berühren, liest man nichts.
Aber sobald es um Bäume geht, wird der Kommentarbereich schnell gefüllt. Ich erinnere mich noch an die Lachwalddiskussion.
Ein Zeichen , dass es uns wohl nicht so schlecht gehen kann.
Wahrscheinlich werde ich jetzt einen Shitstorm auslösen, aber ich verstehe das Problem nicht so wirklich. Am Rande des Ortszentrums von Blankenloch wird ein neues Wohngebiet geplant und umgesetzt, nachdem zuvor entsprechende Flächen frei wurden. Dabei muss einiges natürlich komplett umgestaltet werden und man kann grundsätzlich die vorhandene Bepflanzung nicht immer belassen.
Die zur Fällung anstehenden Linden sind fast noch als Jungbäume anzusehen und können, was ihre Funktion als O2 Spender angeht, leicht durch Neupflanzungen ersetzt werden. Sorry, das sind etwas grössere Sträucher. Wenn an dieser Stelle ein hundertjähriger, ortsbildprägender Baum stehen würde, sähe die Sache anders aus.
Wir haben in Stutensee keinen Mangel an Grünmasse.
Just my 2 cents …
m_hnk Ich glaube du verstehst nicht ganz wo unser aller Problem liegt. Die Bäume die mittlerweile sehr wohl etwas für die Umwelt bringen, hätten durchaus bestehen bleiben können (oder können bestehen) wenn man den Plan darauf anpassen würde, dass die Bäume mehr Priorität haben. Die Bäume liegen direkt auf der Grundstücksgrenze und müssen nur weichen weil man mit den Baggern sonst schlecht das Loch der Tiefgarage ausbuddeln kann und die ein weiterer teil der Bäume für eine neue Feuerwehrzufahrt. Das beutet wenn man von Anfang an den Plan so gemacht hätte (zum Beispiel die “grüne Mitte” ein bisschen kleiner) hätte es eine Koexistenz
zwischen beiden Interessen geben können und die Bäume die in unser aller Interesse seinen sollten bestehen bleiben. Doch weil der Gemeinde (nicht allen!) das Problem scheinbar noch nicht bekannt ist (Klimawandel) und probiert alles möglichst schnell und an den Bürgern vorbei zu entscheiden finden wir das nicht gut. Viele Grüße Valentin Heilmann
@m_hnk
Die Tatsache, dass sich die Gemüter eben bei solchen Themen – wie dem Erhalt der Linden – regen und Kommentare abgegeben werden, liegt keineswegs daran, dass es uns nicht schlecht geht! Sie suggerieren damit meines Empfindens sogar es gehe uns zu gut! Nein – der Erhalt von Natur, ob 7 Linden oder einem Waldareal gehören eben zu DEM Themenbereich, neben der Pandemie natürlich, unserer Zeit! Dem ist so, damit es uns und nachfolgenden Generationen in Zukunft auch noch gut gehen wird! Schauen Sie sich doch allein in der medialen Welt um – von tagesaktuellen Nachrichten – bis “Mario Barth deckt auf” – immer sind u.a. Vergehen an der Natur thematisiert! Und vor Ort, der eigenen Haustür sozusagen, werden selbst kleinste Eingriffe in die Natur genau von denen bekämpft, die jetzt die Linden abhacken wollen. Warum sonst wird beispielsweise sogar in die persönliche Gestaltungsfreiheit von Hausbesitzern eingegriffen und sogenannte Schottergärten verboten und gar ein Rückbau gefordert? Da ist man als Verwaltung gleich dabei! Aber beim Erhalt der Bäume wird wieder mal lapidar gesagt: “das geht nicht anders” – basta! Geht nicht, gibt es aber nicht, siehe Lachwald!
Es ist mir auch unbegreiflich, dass Vertreter der Grünen, die beim Lachwald noch tapfer und teils an vorderster Front mitgekämpft haben, jetzt, da sie in Amt und Würden sind, derart einknicken und abnicken!
Ich finde den Vorschlag von kwg “ einen kleinen Bürgerantrag auf Bestandserhaltung der Bäume, an das Verwaltungsorgan zu stellen” ebenfalls sehr gut und erfolgversprechend! Es wäre auch wünschenswert, dass die Verwaltung eventuell offenlegt, über welchen finanzielle Rahmen man in etwa spricht, wenn von Mehrkosten durch Erhalt der Linden die Rede ist!
So ein wenig Entgegenkommen würde der Verwaltung sicher gut zu Gesicht stehen, vielleicht kann man mit etwas gutem Willen doch noch eine Möglichkeit finden die Linden zu retten. Der Neubau hätte dann doch gleich ein viel besseres “Gesicht”!
Zunächst möchte ich meinem Sohn und seinem Freund Valentin für ihr Engagement zum Erhalt der Lindenbäume danken. Beide bekennen sich aktiv zum Umwelt- und Artenschutz und drücken sich nicht im Zuge von FfF von der Schule.
Für mich ist es unerklärlich, wie eine Stadtverwaltung und der dazugehörige Stadtrat versucht, Bürger hinters Licht zu führen.
Der in der BNN am 29.03.2018 veröffentlichte Siegerentwurf “Wohnpark Mittendrin” sieht KEINE Rodung der Lindenbäume entlang der Badstraße vor. Des weiteren ist in der neu veröffentlichten Planung die Anzahl der Bäume in der “Neuen Mitte” um die Hälfte reduziert worden. Weiter ist festzustellen, dass die Pflanzung von 19 Bäumen zwischen Festhalle und Neubau ebenso ersatzlos gestrichen sind und das Ganze ohne öffentliche Behandlung in der Gemeinderatssitzung am 28.09.2020. Abschließend bleibt festzuhalten, dass 40 großkronige Bäume diesem Irrsinn zum Opfer fallen, bzw. ein Teil beim alten Hallenbad schon gefallen sind.
Auf Anfrage hat uns die Stadtverwaltung am 28.04.2020 mitgeteilt, dass der Grünstreifen mit Bäumen entlang der Badstraße in seiner jetzigen Form erhalten bleibt. Am 13.07.2020 wurde der Grünstreifen, auf Drängen der Interessengemeinschaft, nun plötzlich neu vermessen, was zur Auswirkung hat, dass ein weiterer Baum weg muss. Wir sprechen also von nunmehr 7 Bäumen. (dem Stadtrat wurden 6 Bäume zur Entscheidung vorgelegt) Hintergrund der Vermessung war wohl , dass man erkannt hat, dass die neue Badstraße einen Teilabriss der Festhalle zur Folge hätte, da diese direkt auf sie gestoßen wäre
Auf der bestehenden Badstraße sollen 10 Parkbuchten angelegt und auf den jetzigen Standort der Lindenbäume die Badstraße verlegt werden. (Kosten rund 1,1 Mio Euro!!!!!!) Welch ein Irrsinn!!! Warum die Stellplätze, die eigentlich der Investor auf seinem Areal nachweisen muss (und dort auch vorhanden wären) auf die öffentliche Fläche verlagert werden, entzieht sich meiner Kenntnis. Im privaten Baurecht hätten die Stutenseer Bürger bei dieser Vorgehensweise keinerlei Chance, da laut BNN Bericht vom 12.10.2020 jede Wohneinheit 2 Stellplätze auf seinem Grundstück nachweisen muss. Beim Investor sind es 1 Stellplatz je Sozialwohnung und 1,5 Stellplätze je Eigentumswohnung.
Franz Raupp-Lehner
Sprecher der Interessengemeinschaft
Herr Raupp-Lehner,
vielen Dank für Ihre Ausführungen. Schade dass nur durch die Bemühungen von Bürgern und Interessensgemeinschaften so etwas überhaupt transparent gemacht wird!
Abseits vom ökologischen Sinn oder Unsinn muss man sich die Frage stellen, ob das auch nur wirtschaftlich sinnvoll ist, dermaßen viele Umbauten und Kosten in Kauf zu nehmen, oder ob es nicht auch Lösungen gibt die sich besser in das existierende Situation integrieren – sowohl günstiger als auch umweltverträglicher. Die Zusage, 2 Bäume umzusiedeln, wirkt jedenfalls wie ein lächerliches Lippenbekenntnis in Anbetracht des Umfangs dieser Maßnahme, nur dazu geeignet um Kompromissbereit zu erscheinen ohne den eigentlichen Plan dadurch in Frage stellen zu müssen.
Über 700 Stimmen sind eine signifikante Anzahl. Bitte bleiben Sie dran!
@AGGBS: ich kann versichern, dass wir dran bleiben. Die nächsten Unterschriftslisten werden das Rathaus in Kürze erreichen. Besten Dank für Ihre Unterstützung
Hatten wir doch alles schonmal……
@Franz Raupp-Lechner: Sammeln Sie 1850 Unterschriften und führen Sie einen Bürgerentscheid herbei. Idealerweise hat der dann die gleichen Folgeerscheinigungen wie 2018 – Dass wir ein neues Stadtoberhaupt wählen dürfen.