Biotonne kommt: Ausbau der Grünabfallsammelplätze

Ortschaftsrat besichtigt Grünabfallsammelplatz in Friedrichstal (Juli 2020)

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 02.11.2020 21:10 | 1 Kommentar

Ab kommendem Jahr werden im Landkreis Karlsruhe Bioabfälle getrennt gesammelt. Das hat auch Auswirkungen auf die Grünabfallsammelplätze in den Stutenseer Stadtteilen. Diese müssen teilweise erweitert werden.

Die Bürger:innen haben bei der Sammlung des Bioabfalls die Wahl zwischen einer kostenpflichtigen Biotonne, einem kostenlosen Bring-System, bei dem die Bioabfälle selbst zur nächsten Sammelstelle gebracht werden müssen, und dem Kompostieren im eigenen Garten. Seit Mitte Oktober werden landkreisweit 16.500 Biotonnen ausgeliefert. Wesentlich mehr Menschen haben sich jedoch für das Bringsystem entschieden. 64.000 Starter-Sets werden bis Ende des Jahres ausgeliefert. Ein Starter-Set besteht aus einem Transporteimer mit Deckel und einigen Biobeuteln, in denen man die Bioabfälle sammeln und ab 2021 zur nächsten Sammelstelle bringen kann.

In Stutensee soll die Annahme des Bioabfalls auf allen Grünabfallsammelstellen möglich sein. Dazu werden Stellflächen für Sammelbehälter sowie einen Beutelständer für die Ausgabe neuer Biobeutel benötigt.

Die Verwaltung geht davon aus, dass die Bevölkerung die Sammelplätze deutlich häufiger als derzeit nutzen wird, um daheim keine unangenehmen Gerüche entstehen zu lassen. Bisher gebe es samstags 1.380 Anlieferungen von Grünschnitt. Etwa 3.500 Bestellungen des Bring-Systems gibt es in Stutensee. Die Stabsstelle Umwelt der Stadtverwaltung hat gemeinsam mit allen Beteiligten ein Konzept zum Umbau der Plätze in Friedrichstal und Spöck erarbeitet. Ab kommendem Jahr sollen zudem die Öffnungszeiten erweitert werden.

Für den neuen Service werde 70 Prozent mehr Personal benötigt, so Bernd Scholer, Leiter der Stabsstelle Umwelt. Bisher hätten die Kosten 5.000 Euro pro Monat betragen. Diese würden sich um 3.500 Euro erhöhen, also 42.000 Euro im Jahr. 16.800 Euro erhält die Stadt als Zuschuss vom Abfallwirtschaftsbetrieb, der nur den Wertstoffhof in Blankenloch für notwendig erachtet. Als Service für die Bürger will die Stadt die Sammelstellen in den Stadtteilen aber beibehalten. Sie muss pro Jahr deshalb 25.000 Euro aus eigener Tasche bezahlen.

Planung Grünabfallsammelplatz Spöck

In Büchig soll eine Fläche für die Aufstellung der Biotonnen eingefasst werden, in Staffort und Blankenloch sind keine Baumaßnahmen vorgesehen.

In Spöck hingegen seien die Platzverhältnisse zu beengt. Der Platz wird um 10 Meter in der Länge und 2,50 Meter in der Breite vergrößert. Eine Durchfahrtstraße mit Ausweichbuchten wird asphaltiert. Die Baumaßnahmen haben am 2. November begonnen und werden bis zum 21. November andauern.

Planung Grünabfallsammelplatz Friedrichstal

Auch in Friedrichstal ist die Fläche des Grünabfallsammelplatzes zu klein für die Aufstellung von Biotonnen. Das Grundstück gehört hier der Albtalverkehrsgesellschaft (AVG), bestehende Verträge zur Nutzung durch die Stadt Stutensee liegen nicht vor, wie die Stadt mitteilt. Die Planung sieht vor, den Platz in Richtung Norden zu vergrößern. Ein entsprechender Nutzungsvertrag werde mit der AVG verhandelt. Nach Abschluss des Vertrags sollen die Bauarbeiten im ersten Quartal 2021 stattfinden.

Für die Baumaßnahmen sind 80.000 Euro im städtischen Haushalt vorgesehen.

Der Stutenseer Gemeinderat begrüßte das neue Konzept einstimmig.

forum Kommentare

FH...

… zwei kleine Anmerkungen: Dass die Bioabfälle zum 01.01.2011 getrennt gesammelt werden müssen, ist lange bekannt. Da verwundert es umso mehr, dass der Umbau des Sammelplatzes in Friedrichstal erst nach diesem Termin erfolgen wird. – Mit der Konsequenz, dass die Friedrichstaler ihre im Bring-System gesammelten Abfälle zunächst in die anderen Stadtteile fahren müssen. Eine klare Fehlplanung. Zweitens: Warum wird kein Konzept verfolgt, wo der gebrachte Bio-Abfall unabhängig von Öffnungszeiten in einem frei zugänglichen Sammelcontainer eingeworfen werden kann? – Analog zur Abgabe von Glas im Glascontainer. (Dass es dort die bekannten Probleme gibt, hat nichts mit dem Konzept zu tun, sondern liegt an der zu seltenen Leerung.) Das würde Personalkosten einsparen und die Bürger*innen wären bei der Abgabe nicht auf Öffnungszeiten beschränkt.