Stadt Stutensee will 5000 neue Bäume pflanzen

Stutensee pflanzt Bäume

Beitragsbild: Stadt Stutensee

Pressemitteilung von Stadtverwaltung Stutensee | 19.11.2020 10:00 | 3 Kommentare

Die Stadtverwaltung Stutensee informiert. Der Gemeindetag Baden-Württemberg hat die Aktion “1000 Bäume für 1000 Kommunen” ins Leben gerufen. Erklärtes Ziel dieser Aktion ist es, bis Ende 2020 landesweit in 1.000 Städten und Gemeinden jeweils 1.000 neue Bäume zu pflanzen. Auch Stutensee wird daran teilnehmen.

Bis Ende des Jahres sollen in Stutensee etwa 5000 Bäume gepflanzt werden, so die Stadtverwaltung. Davon werden allein circa 4.600 Bäume, darunter Arten wie Stieleiche, Vogelkirsche und Spitzahorn, den städtischen Forst bereichern. 63 weitere Bäume wurden bereits im innerstädtischen Bereich durch den Bauhof Stutensee gesetzt. Im Rahmen der alljährlichen Geburtenbaumpflanzungen wurden insgesamt 18 neue Bäume gepflanzt. Im Zuge des städtischen Baumprogrammes konnte die Stabsstelle Umwelt zudem 291 Bäume für private Flächen an die Bevölkerung ausgeben.

Quelle: Stadtverwaltung Stutensee

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Lachwald-erhalten

Die Pressemitteilung der Stadt Stutensee mit Bild und Text mag auf den ersten Blick vielleicht werbewirksam erscheinen, ist aber bei umfassender Betrachtungsweise eher bedenklich. Denn hier wird teurer Aktionismus betrieben, während gleichzeitig an anderer Stelle im Stadtwald alte gesunde Bäume geschlagen werden. Nicht wenige, sondern über 2000 Bäume jährlich.

Im Sommer 2020 wurde für das Spätjahr eine Informations- und Dialogveranstaltung zur Waldbewirtschaftung angekündigt. Stattdessen wurden die Waldbesucher aktuell mal wieder mit zum Fällen von frisch markierten Bäumen im bereits überbewirtschafteten Lachwald überrascht. Erst danach folgten Informationen auf der städtischen Homepage und in den BNN. Aus Gründen der Verkehrssicherung wolle man hauptsächlich die erkennbar von Trockenheit und Fäule gekennzeichneten, absterbenden oder bereits abgestorbenen Buchen entfernen.

Anlässlich einer durch uns initiierten gutachterlichen Waldbegehung wurde festgestellt, dass die Bäume bereits eine Woche früher als in den Medien angekündigt, gefällt worden sind. Eine Rettung der Bäume war somit nicht mehr möglich, aber der Nachweis von falschen Darstellungen umso einfacher. Der anwesende Waldexperte stellte fest, dass ca. 80 Prozent der gefällten Bäume (Buchen, Eichen, Kiefern) kerngesund waren. Damit ist erwiesen, dass den Bürgerinnen und Bürgern vorgegaukelt wurde, aus Sicherheitsgründen angeblich erkrankte oder tote Bäume entfernen zu müssen. Auch kann nach Auffassung des Experten mit diesen gefällten Bäumen insgesamt wegen hohen Lohn- und Transportkosten kein Gewinn erzielt werden, obwohl die Förster hierbei stets einkalkulieren, dass aus wirtschaftlichen Gründen die 44 Tonnen schweren Transportfahrzeuge ausgelastet sind.

Für Klima, Umwelt und Natur wäre es sinnvoller gewesen, die gesunden Bäume im Wald zu belassen. Auch ist es sinnvoller, im Wald auf Nachpflanzungen zu verzichten und Naturverjüngung zuzulassen. Denn wo Bäume einmal waren, wachsen sie kostenlos nach. Eine Pflanzung wäre dort zu begrüßen, wo bisher kein Wald war bzw. Pflanzungen zur Walderweiterung.
Unsere Bürgerinitiative hatte bereits andere festgestellte Ungereimtheiten bei der Waldbewirtschaftung dem Gemeinderat, einschließlich der Oberbürgermeisterin, im Frühjahr 2020 schriftlich mitgeteilt. Anstatt mit einer Antwort Transparenz zu zeigen, wurde den Förstern in der Gemeinderatssitzung im Juli demonstrativ das Vertrauen ausgesprochen. Jetzt die Bevölkerung mit falschen Behauptungen zu täuschen, ist völlig unseriös.

Stutensee ist aufgefordert, endlich eine sachkundige Fehleranalyse in der Waldpflege vorzunehmen, Pflegekonzeptionen für die städtischen Erholungswälder zu erstellen und dabei Einwohner und Akteure einzubeziehen.
Weiteres sowie Fotos gibt es auf der Homepage der Bürgerinitiative
https://www.Lachwald-erhalten.de

-kwg-

Da ich davon ausgehe, dass man sowas nicht nur so dahinschreibt, dann müssen diese schweren Vorwürfe von “Lachwald erhalten” die hier beschrieben sind, aber ganz schnell von den Verantwortlichen von Stadt und Forst ausgeräumt werden. Es muss möglich sein, getroffene Vereinbarungen einzuhalten und die mehrheitliche Meinung der Bevölkerung zu akzeptieren. Auch wenn es manchen Menschen für lange Zeit sehr schwerfallen möge. Sicherlich will in Stutensee niemand, dass sich hier bald Szenen abspielen wie im Hambacher Forst. Aber über eines müssen sich alle, die der Meinung sind, durch langsames Anschleichen die Situation verändern zu wollen, im Klaren sein. Die Bürgerinitiative beweist durch ihr aktives Handeln, dass sie es mit dem Erhalt des Lachwaldes ernster nimmt, wie manch einer zu hoffen wagte. Dass sie das nun durch eigenes ständiges Kontrollieren tun müssen ist sehr schade, aber man lässt ihnen anscheinend keine andere Wahl. Da ist jetzt vielen Menschen ein langsam durch Naturverjüngung gewachsenes Vertrauen wieder genommen worden. Darüber müssten sich die Verantwortlichen aber im Klaren sein.

FH...

… ich kann mich den Forderungen der Bürgerinitiative nur anschließen: Die „Bewirtschaftung“ (allein dieses Wort sagt schon alles, unser kranker Wald muss nicht bewirtschaftet werden, sondern braucht „Pflege“) nach klassischer Art durch das Forstamt muss dringend auf den Prüfstand. Leider macht Frau OB Becker dieses Thema nicht zur Chefinnen-Sache, sondern verschiebt es in Richtung Forst. Damit ist die Sache – vorrangig reduziert auf die Verkehrssicherungspflicht – aus Sicht der Juristin erledigt, das Problem aber leider nicht gelöst…