Für die Entwicklung eines Angebots für “Wohnen im Alter” im Spöcker Neubaugebiet “Vierundzwanzigmorgenäcker” hatte der Gemeinderat einen dreistufigen Wettbewerb gestartet. Dieser geht nun in seine dritte Phase. Statt wie beschlossen drei bis fünf Teilnehmer in die dritte Phase zu übernehmen, hat das Auswahlgremium jedoch sechs Arbeitsgemeinschaften ausgewählt. Der Gemeinderat stimmte dem mehrheitlich zu. Einige Grüne votierten dagegen.
Die Teilnehmer des Wettbewerbs sind jeweils Arbeitsgemeinschaften aus Investor und Betreiber. In Phase 1 des Wettbewerbs ging es um die Interessensbekundung an dem Projekt. Hierfür hatten sich 13 Teilnehmer gefunden. In Phase 2 mussten diese ein planerisches Grob- sowie ein Betriebskonzept vorlegen. Acht Arbeitsgemeinschaften haben hieran teilgenommen. Anhand einer Entschiedungsmatrix, die Aspekte wie Architektur und Städtebau, Betriebskonzept und Wohnformen sowie ein ökologisches und energetisches Konzept umfasst, beurteilte das Auswahlgremium die Unterlagen.
Bei Beschluss des Wettbewerbs war vorgesehen gewesen, drei bis maximal fünf Entwürfe in die dritte Stufe, die konkretisierte Planung, zu übernehmen. Das Auswahlgremium, bestehend aus Mitgliedern des Gemeinderats und der Stadtverwaltung sowie Fachleuten, entschied sich nun jedoch für sechs der acht Teilnehmer.
Bis Ende November müssen von den Teilnehmern nun Angebote und Unterlagen eingereicht werden. Bei der anschließenden Beurteilung spielen dann auch der Kreispflegeplan, der den Bedarf an Pflege- und Betreuungsplätzen enthält, sowie das Ergebnis der Bürgerbeteiligung, der Bebauungsplan und das städtische Grünflächenkonzept eine Rolle. Im Januar 2022 soll eine Jury den Gewinner küren.
Jeder Teilnehmer der dritten Stufe erhält eine Prämie von 10.000 Euro brutto. Da das Auswahlgremium nun mehr Teilnehmer zugelassen hat als ursprünglich geplant, würden unnötige Kosten entstehen, kritisierte Stadtrat Ludwig Streib (Grüne). “Bei einer Reduktion von sechs auf vier Teilnehmer hätten wir 20.000 Euro sparen können.” Er enthielt sich deshalb bei der Abstimmung. Peter Maag, Leiter des Stadtplanungsamts in der Stadtverwaltung, entgegnete, dass der vorgesehene Kostenrahmen eingehalten werden. “Gute Konzepte sollten im Verfahren bleiben”, meinte er.
Karl Mittag (Grüne) forderte, den Klimawandel und den Artenschutz, wozu auch Flächenfraß gehöre, mitzubedenken. Man müsse den Raum besser nutzen und in die Höhe bauen. Oberbürgermeisterin Petra Becker, wies jedoch darauf hin, dass vergaberechtlich keine neue Diskussion möglich sei.
Am Ende stimmten die Grünen Streib, Suhr und Mittag gegen das vorgeschlagene Vorgehen, während bei einer weiteren Enthaltung das restliche Gremium zustimmte.
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