Bürgerbus: Spöcker will Bewegung in den Nahverkehr bringen

Symbolbild

Beitragsbild: Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH

Von Martin Strohal | 17.09.2021 13:06 | 1 Kommentar

Heiner Jurkitsch aus Spöck ist motiviert. Er sorgt sich um die Mobilität in Stutensee. Nicht nur die der älteren Generation, sondern auch von jungen Leuten mit Kinderwagen oder denjenigen, die ein Haustier zum Tierarzt bringen wollen – und kein eigenes Auto haben. Jurkitschs Lösungsvorschlag: die Gründung eines Bürgerbus-Vereins.

Während im Gemeinderat diskutiert worden war, wie man Senioren aus Blankenloch zum Einkaufen in das Gewerbegebiet transportieren kann, denkt Jurkitsch größer. Alle Stutenseer Stadtteile sollten miteinander vernetzt werden. Haltestellen vor dem Baumarkt, dem Friedhof oder einer (Tier-)Arztpraxis für einen lokalen Busverkehr wären für ihn wünschenswert.

Das Konzept “Bürgerbus” ist in Baden-Württemberg schon eingeführt. Über 50 Busse sind im Ländle bereits im Einsatz – jedoch kein einziger in der Region entlang des Rheins. Ein Bürgerbus wird von einem lokalen Verein mit der Unterstützung der jeweiligen Kommune betrieben. Ehrenamtliche Fahrer:innen fahren einen Kleinbus, beispielsweise einen Achtsitzer, auf einer festen Strecke mit einem festgelegten Fahrplan.

Jurkitsch kennt die Herausforderungen eines solchen Projekts. Der Spöcker, der bis vor kurzem im Seniorenbeirat des Landkreises tätig war, hat bereits alles durchdacht. Der Bürgerbus müsse nicht jeden Tag verkehren, meint er. An drei oder vier Tagen würde genügen. Eine Satzung für die Vereinsgründung hat er bereits vorbereitet. Nun sucht er Mitstreiter:innen, die Funktionen übernehmen. Ehrenamtliche Fahrer:innen müssen rekrutiert werden, die einen Personenbeförderungsschein haben. Ein Fahrerobmann soll die Fahrer:innen betreuen. Für die Beschaffung eines Fahrzeugs müssen Sponsoren gefunden werden.

Mit dem Bürgerbus will er dem KVV keine Konkurrenz machen. Ein Bürgerbus muss keinen Gewinn machen und kann deshalb auch auf Strecken verkehren, die für wirtschaftlich arbeitende Unternehmen nicht realisierbar wären.

Was die zu erledigenden Aufgaben anbelangt, macht sich Jurkitsch keine Illusionen. “Das braucht mindestens 1,5 Jahre Vorlauf”, schätzt er. Außerdem gehe es nicht ohne Unterstützung durch die Stadtverwaltung. Oberbürgermeisterin Petra Becker und die Mitglieder des Gemeinderats habe er bereits über sein Vorhaben informiert. Interessenten können sich bei ihm per E-Mail unter bb-stutensee@web.de melden.

forum Kommentare

Andreas Haßmann

Gute Idee,
ich denke in Stutensee, durch die vorhandene Straßenbahn ,mit Ausnahme Staffort schwer umsetzbar.
Schneller umsetzbar wäre vielleicht ein Fahrpreis von ca 1 Euro oder knapp darüber innerhalb Stutensees von Büchig bis Spöck. Staffort dann verstärkt mit der im Text genannten Idee Bürgerbus anbinden.