Luftfilter und CO2-Ampeln für Schulen und Kitas

Aerosolmessung am TMG

Beitragsbild: Stadt Stutensee

Von Martin Strohal | 10.09.2021 21:42 | 1 Kommentar

In einer Sondersitzung beschloss der Gemeinderat am 16. August, mobile Luftfilter sowie CO2-Ampeln für Stutenseer Schulen und Kitas zu beschaffen.

Die Stadträt:innen stimmten in der Sitzung für die Anschaffung von 80 CO2-Ampeln, deren Sensoren den Anteil an gesundheitsbeeinträchtigendem Kohlenstoffdioxid und auch von Aerosolen in der Raumluft messen und signalisieren können. Zudem sollten 50 mobile Luftfilter eingegekauft werden. Diese Geräte sollen nach Bedarf an die Kitas und Schulen verteilt werden.

Aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen war die Stadtverwaltung bislang zu dem Ergebnis gekommen, dass Luftfilter keine Vorteile gegenüber dem Stoßlüften bringen würden. Vorteile seien nur bei Räumen zu sehen, die schlecht gelüftet werden können. Von solchen waren laut Vorlage zur Gemeinderatssitzung 16 gemeldet worden.

Die Luftfilter schlagen mit etwa 3.000 Euro pro Gerät zu Buche, die CO2-Ampeln kosten etwa 200 Euro pro Stück, was Gesamtkosten von rund 176.000 Euro entspricht.

Die Schulleitung des Thomas-Mann-Gymnasiums hatte sich angesichts von Studien der Universität Stuttgart und des Bundesumweltamts gegen den Einsatz von Luftfiltern ausgesprochen. Ein Problem sieht Schulleiterin Silvia Anzt auch beim dauerhaften Geräusch, das die Geräte erzeugen sowie dem fokussierten Luftstrom. Langfristig würde sie es jedoch für sinnvoll halten, Raumfilteranlagen in Schulen einzubauen, die zur Energieeffizienz beitragen und im Sommer vielleicht auch kühlen könnten. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie am Schulzentrum würde bereits laufen.

“Was mich sehr erstaunt hat, waren die CO2-Ampeln in Schulräumen, von denen das Kultusministerium spricht”, so Anzt. Am Thomas-Mann-Gymnasium habe man mit händisch aufgezogenen Kurzzeitweckern gearbeitet und gute Erfahrungen gemacht. Diese würden an das regelmäßige Lüften nach 15 Minuten erinnern. Die CO2-Ampeln hingegen seien batteriebetrieben, wenig klimafreundlich und würden “geringstmöglichen Nutzen” bringen.

forum Kommentare

FH...

… im Gegensatz zu CO (Kohlenmonoxid) ist CO2 (Kohlendioxid) in den im “normalen” Leben auftretenden Konzentrationen nicht als “giftig” einzustufen. Siehe z.B. https://felderer.de/produkt-und-wissen/co2-in-geschlossenen-raeumen-gesundheitsschaedlich/
(CO2 ist z.B. das Blubbern im Mineralwasser, oder Teil dessen, was wir ausatmen.)
Noch ein Tipp an Frau Anzt: Als Schulleiterin ist sie für den reibungslosen Ablauf des Unterrichts zuständig. Z.B. Unterrichtsausfall minimieren, Corona-Nachhilfeunterricht in den Ferien organisieren. Da gibt es Optimierungspotenzial. Die Stadt als Schulträger regelt die Infrastruktur. Brandschutz, etc.
Will Frau Anzt bei Letzteren mitreden, muss sie dies über ein politischen Mandat (Gemeinderat, Landtag, etc.) tun…