Auf Antrag der Freien Wähler befasste sich der Gemeinderat Ende Oktober mit der Einrichtung eines Starkregenmanagements. Für das kommende Jahr werden 40.000 Euro für die Erstellung eines solchen Planes vorgesehen. Dabei geht es jedoch nur um ein Handlungskonzept, nicht um die Umsetzung konkreter Maßnahmen.
“Das Thema gibt es nicht erst seit den Katastrophen im Sommer”, so Thomas Hornung (CDU). Stadtrat Walther Dörflinger habe bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass die Heglach verschlammt sei. Zudem sei ein Plan zur Renaturierung der Pfinz vorgestellt worden. Die Stadt solle nachfragen, warum es da nicht weitergehe.
Dem schloss sich auch Wolfgang Sickinger (SPD) an. Man habe schon vor Jahren auf die Verschlammung der Pfinz hingewiesen. “Hier muss etwas geschehen!” Das Schulzentrum in Blankenloch liege unterhalb des Pfinz-Niveaus. Das müsse untersucht werden. “Sonst läuft die Schule voll.”
“Im Flächennutzungsplan werden Überflutungsgebiete kaum beachtet”, kritisierte Volker Stelzer (Grüne). Das müsse ernster genommen werden. Bei der Konzepterstellung solle man nicht nur das hundertjährige Hochwasser zur Grundlage nehmen. Durch den Klimawandel gebe es stabilere Tiefdruckgebiete. “Deshalb müssen die neuen Modelle verwendet werden.”
Marius Biebsch (Junge Liste) begrüßte es, dass Geld für das Thema bereit gestellt werde. Das sei jedoch nur ein Baustein im Katastrophenschutz, es gebe noch andere.
Bis vor einigen Jahren gab es mit Walter Scheidle einen Gewässerwart, der die Gewässer auf Stutenseer Gemarkung wie seine Westentasche kannte und schnell und unbürokratisch eingreifen konnte, wenn nötig. Nach Scheidles Ausscheiden in den Ruhestand, falle diese Aufgabe in die Zuständigkeit des Bauhofes. Lutz Schönthal (CDU) regte an, das nötige “Know-How” wieder in die Verwaltung zu bringen, um handlungsfähig zu sein und selbst tätig werden zu können. Der Gewässerwart könne auch Empfehlungen für Stadtverwaltung und Gemeinderat erarbeiten.
forum Kommentare
Bei einem Dammbruch oder Dammkronenübertritt der Pfinz/Heglach wird man sicherlich im Gymnasium nasse Füße bekommen, und nach Auffüllen der Alten Bach wird auch die kath. Kirche etwas abbekommen. Je nachdem was an Abflussmenge bei einer Westdammflut da so rüberschwabbelt, wird es zu einer überschaubaren Überschwemmung kommen, die sich überwiegend in die Fläche ausdehnt und die man mit mittelhohen Gummistiefeln “Blankenlocher Dry Foot” beherrschen kann. Reißende Fluten wird es dort sicherlich nicht geben, dafür sorgen die vielen kleinen und mittleren Entwässerungsgräbelchen, die sich parallel der Pfinz-Heglachlinie ausgebildet haben, und für eine schnellen Abfluss der Wassermassen sorgen. Was natürlich in der Vorsorge weiterhin Zeit aber auch Sicherheit mit sich bringt, ist eine kontinuierliche Überwachung der Dämme auf Undichtigkeiten bis hin zur Dammfußentwässerung, sowie eine vielleicht etwas übertrieben klingende schnelle Zugriffsmöglichkeit auf entsprechendes Dichtmaterial (Sand und Bodenlagerung) und geeignete handlebare Maschinen, die bei einem Bruch schnell vor Ort sein können, um einen Dammbruch abzudichten. Zur Not kann man ja auch auf die oberen schweren Bodenschichten der dort bis an den Flussrand gelegenen Wiesen zurückgreifen. Und das ein oder andere Mal wird auch sicherlich der Walter seine alten Dämme durch gelegentliche Spaziergänge inspizieren. Wenn er Schäden feststellen sollte, wäre schnelles Handeln sicherlich angebracht. Heute schon an morgen denken. Was man heute zur Sicherung ausgibt, stärkt die Gefahrenabwehr. Und wer das bewusst aus Kostengründen vernachlässigt, wird dann irgendwann die Rechnung präsentiert bekommen.