Beatrice von Burgund, die zweite Ehefrau von Kaiser Friedrich Barbarossa, war eine außergewöhnliche Frau. Die Konstanzer Lehrerin Dorothea von Choltitz war von ihr so beeindruckt, dass sie ihren ersten historischen Roman “Beatrice von Burgund – die Königin Friedrich Barbarossas” verfasste. Aus diesem las sie am Freitag, den 10. Dezember, in der Stafforter Kirche.
Bei einem Besuch der Krypta im Dom zu Speyer stieß Dorothea von Choltitz, Jahrgang 1963, auf Kaiserin Beatrix, die gemeinsam mit ihrer Tochter in einem Sarg lag. Das habe sie sehr angerührt und sei für sie der Anstoß gewesen, sich mehr mit dieser historischen Person, der Gattin von Kaiser Friedrich Barbarossa zu beschäftigen.
Das Leben von Barbarossa sei historisch sehr gut erforscht. Auch seien die Predigttexte von damals überliefert. “Wir wissen, was Barbarossa im Gottesdienst gehört hat”, erläutert von Choltitz. Dieser sei sehr gläubig gewesen.
Etwa ein Dutzend Zuhörerinnen und Zuhörer folgten der Autorin, coronabedingt weit auseinander sitzend, während sie Auszüge aus ihrem Roman vorlas. Beginnend mit dem Leben als Waise bei ihrem gewalttätigen Onkel bis zu einem Krieg in Italien, zu dem sie ihrem Gatten als Knappe verkleidet nachgereist war und ihn von grausamen Aktionen abbrachte. Die Ehe sei glücklich gewesen. Beatrice von Burgund sei schön und gebildet gewesen, beherrschte mehrere Sprachen, während ihr Mann Analphabet gewesen sei, konnte mit dem Schwert umgehen und durfte als Gräfin herrschen. Alles keine Selbstverständlichkeiten für die damalige Zeit im 12. Jahrhundert. Elf Kinder brachte sie zur Welt, darunter der spätere Heinrich VI., Vater von Staufer-König Friedrich II. All das basiere auf historischen Quellen, die sich aber auch nicht immer einig seien. Beispielsweise sei gar nicht gesichert, ob der Onkel wirklich gewalttätig gewesen sei, berichtete die Autorin. Letztlich handelt es sich bei dem Roman um eine künstlerische und freie Annäherung an eine reale historische Person und ihr Leben.
Die gelesenen Texte wechselten sich mit Musik der neu gegründeten Musikgruppe “HimmelsBande” ab. Der Stafforter Pfarrer Holger Müller, der den Abend moderierte, hatte die Rolle des Lektors für den Roman übernommen, der im J. S. Klotz Verlagshaus erschienen ist. Eine zweite Auflage als Taschenbuch soll zum Jahreswechsel erscheinen. Eine Fortsetzung des Romans ist in Arbeit.
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