Sonja Scherer aus Staffort fertigt seit über 25 Jahren Teddybären in Handarbeit und hat mittlerweile über 1000 Exemplare verkauft. Mit den SOSCH-Bears hat sie ihre eigene Linie entworfen. Unsere Reporterinnen Annalena Krause und Madita Steiner haben die Bärenmutter in ihrer Werkstatt besucht.
Erste Teddys
Ihre Liebe zu den Stofftieren begann mit Teddy Stefan. Den hatte Sonja Scherer von ihrer Oma geschenkt bekommen, und auch nachdem er über die Jahre abgenutzt war, konnte ihn kein neues Stofftier ersetzen. Weil ihr Sohn sich ein Kuscheltier wünschte, begann die gebürtige Hegauerin im Jahr 1995 selbst zu nähen. Eigentlich hatte ihr Mann ein Schnittmuster für einen Dino besorgt. Dieses Muster gefiel Scherer aber nicht, und so fing sie an, sich nach Teddybärenmustern umzusehen. Bei einer Freundin nahm sie 1995 an einem Kurs teil und nachdem immer mehr Teddys entstanden waren, stellte sie die bereits Ende 1995 erstmals in Achern im Rahmen des badischen Kunstvereins aus Karlsruhe aus.
Ein Teddy wird geboren
An einem Teddy arbeitet Sonja Scherer normalerweise zwischen acht und zehn Stunden. So näht sie etwa auch gern abends vor dem Fernseher. Inspiration für ihre vielfältigen Bärenmodelle erhält sie oft durch die Wünsche ihrer Kund:innen. So entstand beispielsweise der Teddybär Urs, weil sich eine Kunstprofessorin in Wien einen XXXL-Teddy wünschte.
So wird ein Teddy gemacht
Bevor es losgeht, muss Sonja Scherer einen geeigneten Stoff finden. Den bekommt sie bei einer deutschen Florweberei, die auch für bekannte Marken wie Steiff produziert. Wichtig ist ein festes Gewebe, damit das Material beim Befüllen des Teddys nicht reißt oder seine Form verliert. Nachdem die Einzelteile angefertigt sind, werden sie mithilfe von Pappe und sogenanntem T-Splint, einem Metallstück für die Teddygelenke, zusammengesetzt, damit sich der Bär bewegen lässt.
Wir finden: Sehr BÄRsönlich!
Bevor ein Teddy fertig ist, bekommt er noch einen Bärsonalausweis mit auf den Weg. Davon macht sich Sonja Scherer immer eine Kopie für ihr Stammbuch. Das macht den Abschied für sie leichter, denn nach den vielen Stunden der Herstellung ist er ihr oft ans Herz gewachsen. Mittlerweile befinden sich die Wohnorte der „adoptierten“ Teddys auf der ganzen Welt, wobei der Großteil aber in unserer Region bleibt.
Nicht nur Teddys im Angebot
Es sind überwiegend erwachsene Teddysammler:innen, die bei der Wahl-Stafforterin einen Teddy in Auftrag geben. Hin und wieder gibt es aber auch Kund:innen, die „nur“ ein kleines Geschenk suchen. Für sie hält sie Kuschelteddys, Kirschkernkissen und Schlüsselanhänger bereit – alles in Teddyform. Sollte einmal Not am Teddy sein, können besorgte Bäreneltern ihre Schützlinge auch in Scherers Notfallklinik bringen. Ihre Kund:innen finden hauptsächlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda zu ihr. Außerdem nutzt sie eine Homepage und Facebook.
Verkauf über viele Quellen
Im Laden “Einzelstück” in Karlsdorf-Neuthard, der ihrer ehemaligen Kundin Silvia Nagel gehört, präsentiert sie ihr Bären. Wer sich überlegt, einen Teddy zu bestellen, sieht sich am besten einige Exemplare direkt vor Ort an. Früher war Sonja Scherer auch auf Märkten, doch seit Beginn der Pandemie gibt es hier immer wieder Absagen.
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