“Concordia-Quartier” mit altersgerechtem Wohnen

Straßenansicht Concordia-Quartier

Beitragsbild: Seeger-Gruppe

Von Martin Strohal | 25.03.2022 13:49 | Keine Kommentare

Das “Concordia-Quartier”, das an der Blankenlocher Hauptstraße auf Höhe der Haltestelle “Kirche” entstehen soll, wird entgegen der ursprünglichen Planung keine Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen aufnehmen. Stattdessen sind nun Wohnungen für “betreutes Pflegewohnen” vorgesehen, wie es die Seeger-Gruppe und ihr Partner, die Evangelische Stadtmission Karlsruhe nennen. Der Gemeinderat billigte diese Nutzungsänderung in seiner jüngsten Sitzung.

Das Gesamtkonzept des geplanten Quartiers in Blankenloch zwischen Kirche und Blumenapotheke bleibe unverändert, betonte Andreas Dürr, Geschäftsführer der Seeger-Gruppe. Die Gebäude sollen Platz für einen Bistro-Laden, zwei Arztpraxen, 17 barrierefreie Wohnungen und Wohnheim-Appartements für Studierende bieten. Der Bedarf für vier Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen habe sich jedoch in Gesprächen mit den zuständigen Stellen nicht bestätigt. Deshalb sollen diese durch 18 barrierefreie Wohnungen für ein bis zwei Personen ersetzt werden. In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Stadtmission Karlsruhe und deren Sozialstation solle hier “betreutes Pflegewohnen” umgesetzt werden.

Diese Form gehe über das bekannte “betreute Wohnen” hinaus, erläuterte Wolfgang Betting, Vorstandsvorsitzender der Stadtmission. Ein Pflege- und Betreuungsbüro sei direkt im Haus vorgsehen, so dass immer ein Ansprechpartner vor Ort sei. Eine Dachterrasse soll einen geschützten Außenbereich für Menschen bieten, die sich nicht mehr gut orientieren können. Für Pflegeleistungen können die Mieter:innen einen Pflegedienst ihrer Wahl beauftragen.

Der Kreispflegeplan sieht einen Bedarf an 37 Wohnungen in der Form “Betreutes Wohnen” in Stutensee vor. Zielgruppe seien deshalb Menschen in Stutensee und naher Umgebung. Die Gebäude bleiben dauerhaft im Eigentum der Seeger-Vermögensverwaltung. Die Einheiten für das betreute Wohnen, sollen von der Stadtmission angemietet und an Interessenten weitervermietet werden.

Der Gemeinderat begrüßte das geänderte Nutzungskonzept. “Ein sehr sinnvolles Konzept mitten im Ort”, meinte Nicole LaCroix (CDU/FDP-Fraktion). Man dürfe sich jedoch die Entwicklungen in den nördlichen Stadtteilen nicht verbauen, wo zum Beispiel in Spöck “Wohnen im Alter” in Planung ist. “Eine ideale Lage für ältere Menschen”, ergänzte Karin Vogel (Freie Wähler). Da jedoch auch ältere Menschen noch Autos besäßen, bat sie darum, die Anzahl der Stellplätze zu beachten. Christine Stemke (Grüne) bedauerte, dass der Wohnraum nicht für sozial schwache ältere Menschen vorgesehen sei.

Wolfgang Sickinger (SPD) begrüßte insbesondere, dass auch die Jugendeinrichtung Schloss Stutensee ein Büro im Concordia-Quartier erhalte, um im Ort noch sichtbarer zu werden. Wichtig sei, dass Betreuer auch bei nächtlichen Notfällen schnell vor Ort sein müssten. Auch die Junge Liste stimmte der Änderung zu. “Damit sind wir gut aufgestellt für eine älterwerdende Gesellschaft”, so Marius Biebsch.

Die Umsetzung des Vorhabens soll Anfang 2023 beginnen. Bis dahin werde die Freiwillige Feuerwehr die bestehenden Gebäude bis zu ihrem Abriss für Übungen nutzen. Derweil wird der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans erstellt und die Offenlage vorbereitet.

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