Energiepreise treffen Vereine

TV Friedrichstal - Walter-und-Margot-Giraud-Halle

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 20.10.2022 22:28 | 1 Kommentar

Steigende Energiepreise machen auch den Stutenseer Vereinen zu schaffen. Sie bringen die Finanzplanungen durcheinander und führen zu kühleren Turnhallen.

Der Turnverein Friedrichstal (TV Friedrichstal) rechnet für das kommende Jahr mit Energiekosten für Gas und Strom in Höhe von etwa 16.000 Euro, berichtet Vorstand Michael Nowack. Zum Vergleich: Das sind etwa 9.000 Euro mehr als in diesem Jahr. Das hat Folgen: “Die einkalkulierten Mehreinnahmen durch die im März beschlossene Beitragserhöhung verpuffen, und geplante Investitionen in die Infrastruktur müssen geschoben werden.”

Der Einkaufspreis für das Öl, das zum Heizen benötigt wird, habe sich verdreifacht, teilt Isabelle Zwirtz von der Geschäftsstelle der TSG Blankenloch mit. Auch hier wird deshalb mit enormen Kostensteigerungen gerechnet.

Beide Sportvereine versuchen, gegenzusteuern. In Friedrichstal wird die Halle nur noch auf 18 Grad geheizt, die Absenkzeiten der Heizung werden verlängert und die Temperatur des Duschwassers auf 60 Grad begrenzt. “Wir befürchten aber, dass noch drastischere Maßnahmen wie weitere Absenkungen der Raumtemperatur oder das Abschalten der Duschen notwendig werden”, so Michael Nowack.

In Blankenloch versucht die TSG, die Heizperiode so kurz wie möglich zu halten und nach Bedarf zu heizen, abgestimmt auf Hallenbelegung und Tageszeit. “Ansonsten gehen wir sparsam mit Strom um, lassen also keine unnötigen Elektrogeräte oder Licht brennen”, berichtet Isabelle Zwirtz. Daneben hoffe der Verein auf Unterstützung von Sportverband, Land und Bund, damit die Situation nicht existenzbedrohend wird.

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Diese finanziellen Belastungen werden sich viele Vereine, um es jetzt einmal nur auf Vereine zu beziehen und daraus folgend auch viele Mitglieder, nicht mehr leisten können. Dazu werden auch politische Vereinigungen zählen. Die entsprechenden Reaktionen daraus werden in zeitlichen Abschnitten folgen. Dadurch wird unser derzeit bestehendes Gesellschaftssystem auf Dauer so verändert werden, dass wir irgendwann akzeptieren müssen und bemerken, von nun an in einer anderen Welt zu leben. Es war für mich bisher undenkbar zu glauben, dass im Grunde genommen ein Mann diese Welt so auf den Kopf stellen kann. Den Preis den wir alle jetzt für unsere guten Jahre bezahlen- ist viel zu hoch. Meine Gedanken gehen an junge, für das Leben bereitstehende Menschen, die an diesen Sünden der Vergangenheit unschuldig beteiligt, und deren Wünsche an die Zukunft, für viele nicht mehr so einfach zu erreichen sein werden. Und das deutsche Vereinsleben wird ebenso wie viele andere Dinge des Lebens, einen anderen Raum in unseren Tagesabläufen einnehmen. Man soll den Optimismus nicht verlieren, aber der zur Zeit überstrapazierte Begriff einer Transformation, wird eben vielen Denkern und immer nach Finanzgewinnen strebenden Menschen in seiner Geschwindigkeit zu langsam sein. Sie werden sich nach anderen günstigen Pfründen umschauen. Zurück bleibt der voll früherem Optimismus sprühende Mensch.