Die Stutenseer Karnevalsvereine haben in Blankenloch und Friedrichstal Oberbürgermeisterin Becker und Ortsvorsteher Schönthal die Schlüssel zur Macht abgenommen. Bis Aschermittwoch regieren nun wieder die Narren die Stadt.
Am 11.11. um 18.11 Uhr näherten sich die “Piraten” und die Blankenlocher Hardtwaldhexen dem Rathaus. Die Guggenmusik der Rotberzel war schon von Weitem zu hören. “Zwei Jahre waren wir wie gelähmt”, so Piraten-Präsident Peter Rensch in seiner gereimten Ansprache. Gegenüber der Verwaltung gab es dann auch kein Pardon mehr. Seine Anklage begann Rensch mit den engen Platzverhältnissen beim Oktoberfest. Zum wiederholten Male wurde kritisiert, dass in Blankenloch Plakate für das Karlsruher Oktoberfest angebracht werden durften, während den Blankenlochern dies in Karlsruhe nicht erlaubt. Weiter ging es mit dem neu eingerichteten öffentlichen Bücherschrank bei der Pestalozzi-Schule, der aufgrund einer Rampe im Wasser stand. Und schließlich war die Baustelle mit Vollsperrung der L559 Stein des Anstoßes bei den Karnevalisten.
In Friedrichstal hatten es die Mitglieder des Elferrats des Liederkranzes Friedrichstal etwas schwerer, Anklagepunkte zu finden. Aber ganz so einfach kam Ortsvorsteher Lutz Schönthal dann doch nicht davon. Die Verkehrssituation in der Wallonenstraße – die Karnevalisten schlugen eine Tunnellösung wie in Karlsruhe vor-, der Hausarztmangel nach dem Schließen der Praxis Steinleitner sowie das häufige Befahren von Forst- und Wirtschaftswegen – insbesondere der Brücke zwischen Spöck und Friedrichstal, dem sogenannten “Brenner” – waren Anklagepunkte von Steffen Staiger, der den Elferrats-Präsidenten Bernd Pfattheicher vertrat. Seine Verteidigungen halfen dem Ortsvorsteher nicht, der Schlüssel wurde ihm trotzdem abgenommen. Im Gegenzug lud er die Narren in die nächste Ortschaftsratssitzung im Februar ein, falls es ihnen nicht gelingen sollte, alle Probleme bis dahin zu lösen.
Nun freuen sich die Stutenseer Karnevalisten auf ihre Prunksitzungen im Februar.
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