Lieder über das Leben zum Jahresende in Staffort

Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr sind üblicherweise kaum mit kulturellen Terminen gefüllt. Anders in Staffort. Hier organisierte Pfarrer Holger Müller ein kleines “Konzert zwischen den Jahren”. Am 29. Dezember war Liedermacher Andreas Bücklein zu Gast. Live singend, nur begleitet von seiner Gitarre sowie seinem Sohn Lukas Klusmann am Cajon, gab er etwa zwanzig seiner Lieder zum Besten.

Etwa vierzig Interessierte waren bei Dunkelheit und Regen in die Stafforter Kirche gekommen, um dem Liedermacher aus Überlingen am Bodensee zu lauschen. “Ein Konzert der Superlative”, wie Pfarrer Holger Müller betonte. Es habe die kürzeste Vorlaufzeit in der Planung gehabt; und auch die Zeit zwischen Ankunft des Musikers und Beginn des Konzerts sei sehr kurz gewesen – nämlich nur eine Viertelstunde, da sein Auto liegen geblieben sei. Und schließlich kennen sich Müller und Bücklein seit den Neunzigerjahren. Denn Bücklein ist auch Theologe, allerdings nicht Gemeindepfarrer, sondern Religionslehrer als Pfarrer im Schuldienst.

“Lieder schreiben und als Liedermacher auftreten ist ein reines Hobby und völlig unabhängig von meinem Beruf”, so Bücklein. Einige Lieder seien schon 35 Jahre alt. Vier Alben sind inzwischen von ihm erhältlich, teilweise auch auf Streaming-Plattformen.

In Bückleins Liedern geht es um das Leben, Alltagssituationen, kleine Beobachtungen, natürlich auch um die Liebe, aber auch den Weltuntergang oder einfach den Winter. Mal langsam und besinnlich, mal laut und lebhaft, unterstützt von den Rhythmen, die Sohn Lukas dem Cajon entlockt. Im Zentrum steht aber immer der Text des Liedes, poetisch, mal augenzwinkernd, immer in deutscher Sprache, öfters inspiriert durch Dichter wie Rainer Maria Rilke, während es musikalisch Anleihen bei Udo Lindenberg gibt.

Auch wenn Bücklein Theologe ist, handelt es sich nicht um Kirchenlieder oder Lieder über den Glauben. Hin und wieder blitzen jedoch Bibelzitate durch wie “Wo dein Herz ist, ist dein Schatz”. Seine Lösung für alle Weltprobleme: öfter mal spazieren gehen!