Die durchgängig links des Rheins verlaufenden Strecken werden aus Kapazitätsgründen ausgeschlossen. Das ist eines der Ergebnisse des Dialogforums der Deutschen Bahn am 2. März 2023, wie die Bahn in einer Pressemeldung mitteilt. Bei der Suche nach Platz für zwei zusätzliche Gleise für den Güterverkehr zwischen Mannheim und Karlsruhe konzentriert sich nun alles auf die rechte Rheinseite.
“Nochmal Glück gehabt”, kommentiert die “Rheinpfalz” die Entscheidung, dass die letzte durchgängig linksrheinische Variante nicht mehr im Spiel ist. Für die jüngsten Überlegungen der Bahn-Experten wurden Kapazitätsuntersuchungen durchgeführt.
Etwa 40 Prozent der aus dem südlichen Bereich kommenden Güterzüge haben als Quelle oder Ziel den Raum Mannheim, teilt die Bahn mit. Linienvarianten, die an Mannheim vorbeiführen, würden deshalb nicht weiterverfolgt.
Weiter in der Untersuchung sind zwei Varianten, die den Rhein queren, sowie diverse Streckenkombinationen auf der rechten Rheinseite. Einer dieser Verläufe geht an Eggenstein-Leopoldshafen vorbei, bevor er bei Karlsruhe in einen langen Tunnel mündet. Alle übrigen Trassen-Entwürfe berühren Stutensee – entweder indem sie die Gemarkung zwischen Friedrichstal und Spöck schneiden, oder indem sie an unterschiedlichen Stellen im Norden auf die Autobahn A5 treffen. An ihr entlang, unweit von Staffort, führen sie bis zum Karlsruher Güterbahnhof.
“Dass mit der Zurückstellung der derzeit einzigen linksrheinischen Variante nun keine linksrheinische Variante mehr im Verfahren verfolgt werden soll, kommt zum jetzigen Zeitpunkt überraschend”, so der Vorsitzende des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein, Landrat Christoph Schnaudigel. “Wir werden die Zurückstellung und deren Auswirkungen auf unsere Region nun auf Nachvollziehbarkeit hinterfragen.”
“Egal auf welche Trasse es am Ende hinauslaufen wird: Wir werden weiter gemeinsam alles dafür tun, die beste Lösung für die Menschen und Umwelt in unserer Region zu finden”, betont Schnaudigel.
Die nächste Sitzung des Dialogforums, bei dem Vertreter der lokalen Politik und Bürgerinitiativen mit der Bahn diskutieren, soll im Juni 2023 stattfinden.
Das Bahnprojekt Mannheim–Karlsruhe ist Teil des Gesetzes zum Ausbau der Schienenwege des Bundes. Ziel ist, dass mehr Züge international zwischen den Häfen Rotterdam und Genua fahren können.
forum Kommentare
Waren es einmal viele mögliche Varianten, so werden es immer weniger. 6 Stück sind es derzeit noch, die, man kann sagen nun in der engeren Wahl verbleiben. Und die Stutensee-Variante ist immer noch dabei und hält sich in dem Reigen der Ratter-Ratter-Macher ganz tapfer. Wenn es sich hierbei um ein LOTTO-Jackpot-Millionenlos handeln würde, könnte man es kaum erwarten, bis ausgerufen wird- AND THE WINNER IS……Ich habe so ein ganz komisches Bauchgefühl, auch beim näheren hinsehen und bewerten der aufgezeigten Alternativen und ihrer zu erwartenden Preisliste, wer in diesem Fall nicht der WINNER, sondern der LOOSER sein könnte. Aber wenn man neben der städtebaulichen Innenverdichtung, nun auch noch die zukünftige Verkehrsverdichtung des europäischen Bahngüterverkehrs in Betracht zieht, werden dem heimatverbundenen Zukunftsplaner ganz erhebliche BisEsSoweitIst-Zeiten eingeräumt, um sich über seinen zukünftigen Stammplatz, wo sein Kugelgrill im Freien stehen soll, noch so seine ernsthaften Gedanken zu machen.