Weder Wind noch gelegentlicher Regen konnten die Jugendlichen am Samstag davon abhalten, am Schloss Stutensee 180 Sträucher zu pflanzen. Die Aktion war Teil der Aktion “Zusammen für mehr Zukunft – Läuft im Schloss”.
Jens Brandt, Geschäftsführer der Jugendeinrichtung, und Isabelle Gotschlich, zuständig für Organisation und Öffentlichkeitsarbeit, waren voller Elan, als sie den etwa zehn Jugendlichen am Samstag Vormittag erläuterten, was genau der Plan war. Warum ist Natur überhaupt wichtig? Was sind die Probleme von Monokulturen? Wofür Artenschutz? “Ihr leistet einen Teil für das Große und Ganze”, motivierte Gotschlich die Jugendlichen. Diese zeigten sich interessiert und ließen sich auch vom durchwachsenen Wetter nicht abhalten.
Der Sportplatz der Jugendeinrichtung war in den vergangenen Monaten teilweise bebaut worden. Das neue Heinrich-Wetzlar-Haus ist nun dort zu finden. Bei einem Spendenlauf im Sommer 2021 hatten die Jugendlichen der Einrichtung Geld gesammelt, um etwas für die Natur zu tun. Eine Fläche so groß wie der bisherige Sportplatz soll naturgerecht gestaltet werden. Die Wahl fiel auf die Fläche einer früheren Pferdekoppel. Sie ist mit 15.000 Quadratmetern sogar deutlich größer als der alte Sportplatz. Diese soll nun zu einem “Wildgarten” umgestaltet werden.
Die Wiese ist von einer drei Meter breiten Hecke umgeben. Diese sollte nun auf einer Länge von 320 Metern auf fünf Meter verbreitert werden. Unterstützung erhielten die Jugendlichen dabei vom Gartenservice Matthias Haßmann, der seine Arbeitskraft der Einrichtung spendete. In der Hecke soll Lebensraum für zum Teil seltene Vögel entstehen, beispielsweise den Zaunkönig oder den Fassan.
Schnell bildeten sich Gruppen. Zwei Jugendliche maßen die Abstände der Pflanzlöcher aus, Gärtner Haßmann bediente den Erdbohrer, anschließend wurden die Löcher gedüngt und die verschiedenartigen heimischen Sträucher eingesetzt. Das abschließende Wässern war trotz gelegentlichem Regen erforderlich.
“Auf der Wiese sollen in den nächsten anderthalb Jahren noch Obstbäume gepflanzt und ein Schul- und ein öffentlicher Naschgarten angelegt werden”, so Jens Brandt. Weitere Pflanzaktionen werden also folgen.
Die ursprüngliche Idee sei gewesen, die Aktion mit zehn Jugendlichen aus der Einrichtung und zehn Jugendlichen aus der Stadt durchzuführen. “Die Einrichtung ist auf uns zugekommen”, berichtete Raphaela Ganter von der Stabstelle Bürgerbeteiligung in der Stadtverwaltung. Leider habe sich nur ein Jugendlicher auf den Aufruf hin gemeldet. Die Jugendeinrichtung organisierte deshalb spontan Hilfskräfte aus weiteren Gruppen der Einrichtung, so Isabelle Gotschlich. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Schloss soll fortgeführt werden.
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