Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Aprilscherz!
Am vergangenen Donnerstag fand eine Sondersitzung des Gemeinderates statt, um ein schon länger diskutiertes Thema anzugehen: Friedrichstal ist neben Büchig der einzige Stadtteil Stutensees, der keinen Baggersee hat. Viele Bewohner aus Friedrichstal beschwerten sich in der Vergangenheit, einen See in umliegenden Orten aufsuchen zu müssen. Diesem Problem soll in naher Zukunft Abhilfe geschaffen werden.
Die Diskussion über die Lage des Baggersees nahm einen Großteil der Sitzung ein. Zunächst wurde überlegt, den See neben dem Spielplatz „Wilde Düne“ zu platzieren. Aus Platzproblemen wurde aber abschließend das Feld neben dem Vogelpark festgelegt. Die Begründung dafür war unter anderem auch, dass befahrene Straßen in der Umgebung weiter entfernt sind und so für Familien mit Kindern die nötige Sicherheit gegeben ist.
Im ersten Bauabschnitt ab Herbst 2023 werden zahlreiche Bagger den Boden bis zur benötigen Tiefe abtragen. Anschließend wird im Frühjahr 2024 der See mithilfe von Regenwasser und eingespeistem Wasser aus der Pfinz-Heglach befüllt. Kleinere Straßenbauarbeiten und sonstige abschließende Tätigkeiten werden voraussichtlich bis Ende Juli 2024 andauern, so dass der See pünktlich zur Ferienzeit im Hochsommer eingeweiht werden kann.
Alle Mitglieder der Sitzung waren sich einig, dass dieses Projekt Friedrichstal ein großes Stück mehr Lebensqualität beschert und hoffen auf eine pünktliche Beendigung des Projekts. Zudem könnte der Baggersee auch helfen, die geplante Bahntrasse an dieser Stelle zu verhindern. Auch bei Hochwassergefahr und Starkregenereignissen kann der See für Entlastung sorgen.
Ob Büchig nun aus Gerechtigkeitsgründen als letzter Stutenseer Stadtteil ohne Baggersee ebenfalls einen solchen bekommen soll, ist noch unklar.
forum Kommentare
Vorab sei gesagt – herzlichen Glückwunsch für diese weise Ratsentscheidung. Mal was ganz Neues – ein künstlicher See – der Lago Valle Federico. Gegenüberliegende Schottergärten zurückbauen, um eine dortige großartige Blütenpracht den Insekten zuflüglich zu machen. Und jetzt ca. 19 ha Landwirtschaftsfläche abräumen- um einen See mit Strandparkplatz zu gestalten. Im Rahmen der Gleichbehandlung finde ich es mehr als korrekt, dass für Friedrichstal und seine Bürger nun endlich eine gerechte Anpassungslösung gefunden wurde. Blauer See statt Hallenbad! Weißer Sandstrand, beruhigendes Wellenrauschen, aus direkter Nachbarschaft vertrauter griechischer Bouzoukiklang, der unverkennbare Duft von Frutti de Mare, und der schallende Balzruf von Flamingos. Spaß beiseite. Spannend wird jedoch werden, an welche Grubentiefe man bei diesem neuen künstlichen Gewässer denkt. Während die Baggerseen in Blankenloch mit einer Größe von 4.5 ha, Spöck ca. 8 ha und Staffort ca. 15 ha an Wasserflächen jahrzehntelang als Sand-Kies-Abbaubetriebe dienten, eine entsprechende Tiefe (von 20/25 m) erreichten und später ihren Dienst einstellten, wird diese neue Wasserfläche, so nehme ich an, eine sehr kleine Variante des ungarischen Balaton darstellen. Ein eher flacher See, der sich bedingt durch direkte Nähe von Landwirtschaft mit ihren wasserlöslichen Düngeprodukten , zu starker Eutrophierung (Überanreicherung von Nährstoffen) neigend und bei der angedachten Wasserfläche von ca. 15 ha, und seichten, flachen Uferrändern, mit einer vermutlich sehr niedrigen Wasseraustauschzeit mit Versauerungsrisiko, schnell zu einem undurchsichtig, grünen Standgewässer entwickeln kann. In heißen Sommermonaten, folgend eine schnelle Wasseraufwärmung, die dann mir dem im Wasser vorhandenen Nährstoffreichtum zu einem explosionsartigen Wachstum von Algen, Zerkarien und Vibrionen, und daraus folgend zu längerem Badeverbot führen kann. Ganz spannend war für mich über das Verhinderungsargument der evtl.
dort geplanten Bahntrasse zu erfahren. Superidee-muss man sagen! Die Bahn wird aber Mittel und Wege finden, diesem kommunalen Ansinnen zu kontern. Sei es durch eine Haltestelle um ihren Lokführern ein kleines Erfrischungsbad zu gönnen, eine schwimmende Zugfähre als Überquerungshilfe oder vielleicht doch eine venezianische Brückenkonstruktion. Ich kann das SEUFZEN jetzt schon deutlich hören. Mit dem Bau des “Lago di Buchech”, im Süden von Büchig, würde ich aber noch etwas zuwarten, bis man im nördlichen Stadtteil entsprechende limnologische Erfahrungen gesammelt hat.
Der erste April- er sei herzlich willkommen.
Also das mit der Bahntrassenverhinderung durch diesen künstlichen See, hätte man dem Gemeinderat auch im November schon zutrauen können. Sich dieses als Thema für einen Aprilscherz auszusuchen, war eine geniale Idee. Aber man weiß ja nie, ob irgendjemand, irgendwann sowas wieder aus der Schublade holt, weil der Scherz eigentlich gar nicht so schlecht und vielleicht bald finanzierbar wird, wie man so hört, weil die Fa. BionTECH in Staffort derzeit nach einem passenden Baugelände sucht, und mit den dann sprudelnden Steuerquellen, diesen See schnell auffüllen könnte. Alles gut – schöne April-Geschichte und überlegte Bewahrung alter Traditionen.