Die Stafforterin Lila Sax dos Santos Gomes, deren Sohn Alexandre vor einigen Monaten an einem Hirntumor gestorben ist, schreibt in ihrem Blog über Tod und Trauer, über die Anforderungen einer Leistungsgesellschaft und darüber, was angeblich Glück bringt. Am 10. Mai 2023 liest sie öffentlich um 19 Uhr in Karlsruhe.
“Wer loslässt, hat beide Hände frei”, ist der Slogan, der auf ihrem Blog ambidextria.de steht. Seit 2020 schreibt Lila Sax dos Santos Gomes wöchentlich über Themen, die sie beschäftigen. In der Coronapandemie waren es Fragen der Kinderbetreuung, das Gefühl der Einsamkeit und Muttersein. Nach dem Tod ihres achtjährigen Sohnes sind auch Tod und Trauer Themen in ihren Texten.
Die Autorin ist mit 16 Jahren nach Deutschland gezogen, sprach kein Wort Deutsch und musste innerhalb von drei Jahren ihr Abitur machen. 15 Jahre lang war sie Leistungssportlerin, in der Pandemie gründete sie ihr eigenes Unternehmen. Durch den Tod ihres Sohnes stellt sie vieles in Frage, was allgemein als glücksbringend verkauft wird. “Ich denke, beim Glück geht es darum, das loszulassen, was du dachtest, dass dein Leben sein sollte, und einfach anzunehmen, wo du jetzt bist und wie besonders das ist.”
Zum hundertsten Beitrag macht sie eine Live-Lesung in Räume, Karlsruhe am 10. Mai. Der Abend wird eine Mischung aus Vorlesen der Beiträge und dem Austausch mit dem Publikum sein. Die Einnahmen aus dem Abend gehen an das Kinderhospiz Dudenhofen, in dem ihr Sohn gemeinsam mit der Familie seine letzten Tage verbrachte.
Die Veranstaltung findet statt in “Räume”, Linkenheimer Allee 8 in Karlsruhe. Tickets und weitere Informationen sind online erhältlich.
forum Kommentare