Was tun im Katastrophenfall?

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Von Martin Strohal | 26.04.2023 21:57 | Keine Kommentare

Dass Katastrophen ganz unerwartet auftreten können, haben die vergangenen Jahre gezeigt. Dabei muss es sich nicht um Hochwasser oder Starkregen handeln, auch Stromausfälle oder Pandemien gehören dazu. Marco Knopf, in der Stadtverwaltung zuständig für Feuerwehr und Bevölkerungsschutz, stellte den aktuellen Stand Mitte April dem Gemeinderat vor.

Die Warnung der Bevölkerung erfolgt mit Sirenen. Zwanzig Stück gibt es davon in Stutensee. Sie werden alle zwei Jahre gewartet. Dazu kommen Lautsprecherdurchsagen, Warn-Apps, Rundfunk und Direkt-Meldungen auf Handys, sogenanntes Cell-Broadcasting.

Jeder Stadtteil hat einen Notfalltreffpunkt. Im Falle eines Blackouts würden an diesen Stellen Ansprechpartner zur Verfügung stehen und weitere Informationen erhältlich sein. In Blankenloch ist das die Festhalle, in Büchig die Grundschule mit Sporthalle, ebenso in Friedrichstal, in Spöck die Spechaahalle und in Staffort Grundschule und (neue) Mehrzweckhalle.

Rathaus, Wasserwerke und Kläranlage sind mit Notstromversorgung ausgerüstet. In der Spechaahalle ist ein mobiles Notstromaggregat deponiert. Für die Festhalle soll 2023 eines angeschafft werden, im kommenden Jahr für die Friedrichstaler Grundschule sowie 2025 für Büchig. In Staffort wird das im Zuge des Neubaus der Mehrzweckhalle mitberücksichtigt.

Die Lagerung des Katastrophenschutz-Materials wie Feldbetten, Decken und Kissen, aber auch ein Rettungsboot, erfolgt in den ehemaligen Hallen des Bauhofs in Friedrichstal. Das Gebäude sei jedoch in sehr desolatem Zustand, das Dach marode und undicht. Im Feuerwehrhaus Blankenloch befindet sich ein weiteres Lager für die südlichen Stadtteile.

Einsatz- und Alarmierungspläne existieren für diverse Notfälle wie Hochwasser, Unfall an der Gas-Pipeline oder in Kernkraft(-forschungs-)anlagen wie in Philippsburg und auf dem Gelände des KIT Campus Nord.

Für die nächsten Jahre sind einige Anschaffungen vorgesehen wie die eines Satellitentelefons, die Einrichtung neuer Löschwasserbrunnen oder Planungen und Konzeptionen zu Notfalleinrichtungen oder Starkregen- und Hochwassermanagement.

“Es besteht eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit, dann aber mit enormen Konsequenzen bis hin zu Menschenleben”, fasste Klaus Mayer (Freie Wähler) das Thema zusammen. Deshalb begrüße seine Fraktion, dass das Thema angegangen wird. Mit allem, was geplant ist, sei Stutensee gut vorbereitet.

“Wir müssen vorbereitet sein”, betonte auch Nicole LaCroix (CDU/FDP-Fraktion). Die Verwaltung könne mehr tun, vielleicht jede Halle mit einem festen Notstromgerät ausstatten. Auch ob die vorhandenen 700 Liter Diesel dafür ausreichten, sei unklar. Man stehe am Anfang und müsse dran bleiben. Mit dem Bisherigen sei die Fraktion jedoch glücklich.

Die Auflistung mache einen sehr durchdachten Eindruck, so Volker Stelzer (Grüne). “Wir sind beruhigt, dass das Thema in guten Händen ist.” Er regte an, künftig auch Sonnenkraftanlagen mit Speichern in die Versorgung einzubinden.

Seine Fraktion sei für eine personelle Aufstockung in der Verwaltung, so Wolfgang Sickinger (SPD). Auch müsse man sich zeitnah Gedanken machen über das marode Lager in Friedrichstal für die nördlichen Stadtteile.

Marius Biebsch (Junge Liste) schlug vor, Katastrophen-Übungen durchzuführen, um die Bevölkerung zu sensibilisieren.

Allen Fraktionen war es sehr wichtig, die Bevölkerung umfassend einzubinden. Möglichst nicht nur einmalig, sondern regelmäßig, auch gedruckte Flyer auszulegen und über die Notfalltreffpunkte zu informieren. Die Bürgerinnen und Bürger müssten wissen, was im Notfall zu tun sei.

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