Klimaschutz: “Zusammen machen, was einer allein nicht schafft”

Veranstaltung Impulse und Vernetzung im Klimaschutz

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 27.05.2023 8:33 | Keine Kommentare

Wie können Bürgerinnen und Bürger dazu beitragen, Projekte für den Klimaschutz in Stutensee voranzubringen? Das ist das Kernanliegen einer neuen Veranstaltungsreihe der Stadtverwaltung, die vergangenen Mittwoch zum ersten Mal stattfand.

“Zusammen machen, was einer allein nicht schafft”, das ist nicht nur das Prinzip einer Genossenschaft, sondern könnte auch das Motto der Auftaktveranstaltung “Impulse und Vernetzung im Klimaschutz” gewesen sein. Erste Bürgermeisterin Tamara Schönhaar und Klimaneutralitätsbeauftragte Christina Kramer hatten den Abend im Rathaus organisiert. “Es ist uns eine Herzensangelegenheit, Klimaschutz und Klimawandelanpassung mit den Bürgerinnen und Bürgern zusammenzubringen und Sie untereinander ins Gespräch zu bringen”, eröffnete Schönhaar den Abend. Etwa zwanzig Gäste waren gekommen – mehr als bei mancher Beteiligungsveranstaltung zum Stadtentwicklungsplan, wie Teilnehmer bemerkten – und brachten sich aktiv ein.

Zwei Vorträge standen im Mittelpunkt des Treffens: Elisabeth Strobel, Vorsitzende des Verbands der Bürgerenergiegenossenschaften (BEG) in Baden-Württemberg erklärte, wie eine BEG funktioniert, was Vor- und Nachteile sind und welche Projekte sie übernehmen kann. So könnte eine solche Genossenschaft Photovoltaik auf Dächer von Kommunen, Vereinen und Unternehmen in Stutensee bringen, aber auch Sammelbestellungen für Balkonmodule organisieren oder später Nahwärmenetze aufbauen. Dazu müsse Stutensee aber keine eigene BEG gründen. Auch der Zusammenschluss mit einer bestehenden, beispielsweise der neu gegründeten Karlsruher BEnKA, sei möglich. “Machen Sie sich gemeinsam auf den Weg!” forderte Strobel.

Schönhaar unterstützte diese Aufforderung. Die Stadt könne nicht alles alleine schaffen, dafür sei sie zu langsam. Bürger könnten schneller und flexibler agieren.

Im zweiten Vortrag zeigte der Blankenlocher Jürgen Conrads, was engagierte Bürger gemeinsam erreichen können. Er stellte die gemeinsame Ladeinfrastruktur für Elektro-Fahrzeuge in seiner Gemeinschaftsgarage am Blankenlocher Steinweg vor. Damals sei das Projekt deutschlandweit einmalig gewesen, berichtete er. So habe er mit seinen Nachbarn und einem Elektriker alles selbst erarbeiten müssen. In seinem Vortrag kam er auf den Planungsprozess, rechtliche und organisatorische Hürden sowie die technische Umsetzung zu sprechen.

Zwei Vorträge seien zu viel, war eine Erfahrung am Ende der Veranstaltung. Für den geplanten persönlichen Austausch untereinander war kaum Zeit geblieben.

Im Herbst soll der nächste Termin stattfinden. Auf Vorschlag aus dem Teilnehmerkreis sollen Vertreter einer BEG eingeladen werden, um ihre konkrete Arbeit vorzustellen.

Anregungen zu dem Veranstaltungsformat und zu weiteren Themen nimmt die Klimaneutralitätsbeauftragte Christina Kramer unter klimaschutz@stutensee.de entgegen. Ein neuer E-Mail-Newsletter soll die Interessierten zudem über aktuelle Aktivitäten der Stadtverwaltung in dem Themenbereich und über anstehende Termine auf dem Laufenden halten.

forum Kommentare

Kommentare sind geschlossen