Die Stafforter Dreschhalle wurde im März von der amtlichen Lebensmittelkontrolle überprüft. Dabei wurden mehrere gravierende Mängel festgestellt, die die Nutzung der Halle für Veranstaltungen vorerst stark einschränkt. Das betrifft insbesondere zwei in den nächsten Wochen anstehende Vereinsfeste.
Die amtliche Lebensmittelkontrolle, auch “Wirtschaftskontrolldienst” (WKD) bezeichnet, fand im Frühjahr mehrere gravierende Mängel in der Dreschhalle. Beispielsweise fehle eine Personaltoilette, durch das Oberlicht im Küchenbereich trete Wasser ein, an den Handwaschbecken fehle warmes Wasser, die Holzverkleidung im Ausgabebereich sei bemängelt worden, so die Stadtverwaltung. Eine Nutzung für Vereinsfeste sei deshalb derzeit nur möglich, wenn die Speisezubereitung, die Essens- und Getränkeausgabe sowie das Spülen und Lagern außerhalb der Halle erfolge, so Ayse Gün, Referentin der Oberbürgermeisterin auf Anfrage von meinstutensee.de. Die Stadtverwaltung könne einen Toilettenwagen für das Personal stellen.
Der WKD hatte eine Frist zur Beseitigung der Mängel bis zum 31. Juli gesetzt. Eine Fristverlängerung sei erfolgt, so Stafforts Ortsvorsteherin Melitta Bernauer. Die Kosten für die Beseitigung der Mängel schätzt die Stadtverwaltung auf 25.000 Euro brutto. Außerdem sei von den Nutzern:innen regelmäßig der Zustands des Hallenbodens bemängelt worden. Eine Reparatur würde zusätzlich 25.000 Euro kosten. Als kurzfristige Maßnahme werde die Fluchtwegebeleuchtung instand gesetzt, was ungefähr 3.000 Euro koste.
Für die Unterhaltung der Dreschhalle hat die Stadtverwaltung im laufenden Jahr 1.000 Euro vorgesehen. Für kurzfristige Maßnahmen sollen nun noch 28.000 Euro als überplanmäßige Ausgabe bereitgestellt werden.
“Die Halle ist keine offizielle Versammlungsstätte”, erläutert Gün. “Es ist lediglich eine sehr begrenzte Anzahl von Veranstaltungen pro Jahr zulässig.” Insgesamt bestehe ein Sanierungs- und Instandhaltungsstau bezogen auf öffentliche Gebäude. Dieser Umstand sei erkannt und eine Abarbeitung vorgesehen. “Die Dreschhalle ist ‘lediglich’ eines von über hundert Gebäuden, die von der Verwaltung betreut und unterhalten werden müssen.”
In Staffort wird derzeit eine neue Mehrzweckhalle gebaut. Diese soll alle Anforderungen des Stadtteils abdecken. Deshalb werde vom Ortschaftsrat für die Dreschhalle ein neues Nutzungskonzept erarbeitet. Die Stadtverwaltung lässt zudem beim Landesdenkmalamt prüfen, ob das Gebäude als Denkmal eingestuft wird.
Für die anstehenden, bereits geplanten Vereinsfeste des Stafforter Fischervereins und des Faschingvereins “Mit Schmagges e.V.” unterstütze die Stadtverwaltung mit der kostenlosen Bereitstellung eines Toilettenwagens. Die Patenkompanie könne ein Zelt zur Verfügung stellen, so Ortsvorsteherin Bernauer. Mehrzweckhalle oder Festhalle als Ausweichmöglichkeiten wurden von der Stadtverwaltung kostenneutral angeboten. Das sei jedoch aufgrund des kleinen Ausgabebereichs und des fehlenden Außenbereichs keine Alternative, so Bernauer.
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