Auf den Spuren der Haselmaus

Niströhre für Haselmaus

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 23.04.2024 21:22 | 3 Kommentare

Seit einigen Wochen hängen merkwürdige Kästchen an Zweigen von Büschen und Bäumen entlang der Bahnstrecke Karlsruhe-Mannheim, beispielsweise zu sehen zwischen Blankenloch und Friedrichstal. Wofür diese wohl gedacht sind, fragte sich eine Leserin und wendete sich an unsere Redaktion.

“Behördlich beauftragte faunistische Untersuchung – bitte nicht entfernen”, ist auf einem Aufkleber an den Kästchen zu lesen. Die darunter angegebenen Kontaktdaten führen zur Firma Öko-Vision in Frankfurt. Von dort führt die Spur zur Deutschen Bahn. Diese sei der Auftraggeber in dieser Angelegenheit.

Das “Kompetenzzentrum Artenkartierung” der Deutschen Bahn bestätigt das. Bei den “Kästchen” handele es sich um sogenannte “Nesttubes”, also Niströhren. Ziel sei die Erfassung der Arten, die entlang der Bahnstrecke leben. Eine sogenannte Artenkartierung.

Derzeit finde eine solche Artenkartierung entlang der Bahnstrecke zwischen Karlsruhe und Mannheim statt, erläutert Jana Kleingräber, Referentin Artenkartierung bei der Bahn. So soll beispielsweise geprüft werden, ob die streng geschützte Haselmaus in der Gegend vorkommt.

Dazu wurden im Frühjahr spezielle Niströhren an Ästen aufgehängt. Dort hinein baut die Haselmaus bevorzugt ihre Nester. Die Röhren bleiben in der Regel von März bis Oktober hängen. Während dieser Zeit werden sie mehrmals auf Besatz kontrolliert, so Kleingräber. Im Herbst sollen sie dann wieder abgehängt werden.

Die Untersuchung erfolge im Rahmen einer Streckenabschnittskartierung, erläutert Kleingräber. Die Kartierungsdaten würden anschließend in einem Datenportal der Deutschen Bahn-Tochter InfraGo veröffentlicht und stünden bei Bedarf zur Verfügung.

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Hoffentlich wird der Bahnverkehr der Rheintalstrecke nicht gleich ganz eingestellt, wenn sich da einige Haselmäuse zum nächtlichen Stelldichein treffen. Nehme an der Auftrag zur Haselmauszählung stammt von Verkehrsminister Wissing, da könnte er viel Geld sparen in Zukunft. Es gibt bereits, allerdings noch nicht durch sichere Quellen bestätigt, erste Erfahrungen, dass sich in den Kästen gerne die asiatische Hornisse einnistet. Auch Eulen und Mauswiesel werden sich auf den Weg machen, um die zur Familie der Bilche, zählenden Niströhrenbewohner zu begrüßen, die eigentlich so laut rauschende Züge nicht so gerne haben und lieber in ruhigen Baumhöhlen und Gebüschen mit Brombeerhecken den Tag ausharren, bis sie dann in der Nacht aktiv werden.

maction

Hallo -kwg-, ich schätze oft ihre profunde und oft erhellende kommunale Kenntnis sehr, da sie regelmäßig hilft Geschehnisse besser zu verstehen. Allerdings kann ich mit ihrem obigen Kommentar leider nichts anfangen, da er eher in die Kategorie Panikmache und Fake-News fällt, wovon es bereits leider mehr wie genug gibt.

1. Fake-News? Damit kann ich nichts anfangen, wenn ich nicht weiß was sie speziell meinen. Ich vermute nur, ich behaupte nicht.
2.Das mit der Panik verstehe ich besser, wenn es sich dabei um die Haselmäuse handelt, die nun in panischer Angst auf das Begrüßungskomitee warten.
Nichts für ungut –maction. Mir war langweilig und der schöne Aufenthaltskasten für Haselmäuse hat mich inspiriert. Auch weil dort häufiger vorkommende Spezies der kriechenden Zunft demnächst Mietverträge bis zum Oktober abschließen werden, und kurz vor dem Wintereinbruch dann durch Zwangsvollstrecker des Vermieters aus ihrer gewohnten Behausung vertrieben werden weil deren Aufenthaltserlaubnis endet. Das ist untierisch für die armen Lebewesen.