Wie steht es um die Wasserversorgung?

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Von Martin Strohal | 15.04.2025 22:19 | Keine Kommentare

Nach einem Wochenende mit angespannter Trinkwasserversorgung in Stutensee hat die Stadtverwaltung Details dazu veröffentlicht. Der Füllstand des Wasserhochbehälters war am Freitag auf 20 Prozent abgesunken. Die Stadtverwaltung rief daraufhin zum Wassersparen auf. Die Suche nach der Ursache werde noch einige Wochen dauern. Die technische Betreuung der Wasserversorgung soll an einen externen Betreiber vergeben werden.

Situation im Hochbehälter

Um Trinkwasser für Zeiten mit höherer Nachfrage bereitzuhalten, betreibt der Zweckverband “Wasserversorgung Mittelhardt” einen Hochbehälter auf dem Kaiserberg in Bruchsal-Untergrombach. Dieser war zwischenzeitlich nur noch zu 20 Prozent gefüllt, wie die Stadtverwaltung auf Anfrage von meinstutensee.de mitteilt. Durch die Steigerung der Pumpleistung konnte der Füllstand aktuell auf 40 Prozent erhöht werden. Während die Pumpen üblicherweise nachts pausieren, laufen sie derzeit mit behördlicher Genehmigung rund um die Uhr. Das sei allerdings nur eine Übergangsmaßnahme.

Suche nach der Ursache

Die Suche nach der Ursache für den abgesunkenen Füllstand läuft und werde nach Einschätzung der Stadt noch einige Wochen dauern. “Aktuell werden in enger Zusammenarbeit mit technischen Partnern die Brunnen, Pumpen und die Rohwasserleitung intensiv geprüft”, teilt die Stadtverwaltung mit.

Die Wasserversorgung in Stutensee werde kontinuierlich überwacht, betont die Stadtverwaltung. Auf den Ausfall einer Pumpe vor gut einer Woche sei eine umfassende Analyse gefolgt. Diese deckte den zu geringen Füllstand im Hochbehälter auf.

Sanierungsstau bei Wasserversorgung – Neubau bis 2027

Dass das Wasserversorgungssystem in Stutensee teilweise marode ist, ist seit Jahren bekannt. Das Leitungssystem in den alten Ortskernen stammt vielfach aus den 1950er-Jahren. “Es besteht ein Sanierungsstau, dem die Stadt Stutensee aktiv begegnet”, formuliert es die Stadtverwaltung. Im Laufe der Planungen zum Einbau einer zentralen Wasserenthärtung war aufgefallen, dass die Anlagen in den Wasserwerken wirtschaftlich nicht mehr saniert werden können, sondern neu gebaut werden müssen. Seit dem Jahreswechsel war es zweimal zu Ausfällen von Pumpen gekommen. Mittlerweile laufen die Vorarbeiten zum Neubau beim Wasserwerk Friedrichstal sowie von Rohrleitungen zwischen Blankenloch und Friedrichstal. Eine Fertigstellung ist für 2027 geplant.

Zu dem veralteten Stand der Technik kommt die Personalproblematik. Von den vier Stellen im Bereich der Betriebsführung sind zwei seit zwei Jahren unbesetzt. Bei seiner Versammlung am Montag beschloss der Zweckverband, die technischen Betriebsführungsleistungen nach Ausschreibung für mindestens zwei Jahre an einen externen Betreiber zu vergeben, um insbesondere den Bereitschaftsdienst sicherzustellen.

Abwasserentsorgung

Die Entsorgung des Abwassers ist ebenfalls ins Alter gekommen. Zentrales Element hiervon ist die Kläranlage in Blankenloch. Eine Sanierung ist, auch wegen des hohen Energiebedarfs, seit einigen Jahren in Planung. 2022 wurde ein Generalplaner dafür ausgewählt. Seitdem war dieses Projekt nicht mehr Thema öffentlicher Gemeinderatssitzungen.

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