Am Dienstagabend fand das erste Treffen zu dem Theaterstück „Lenin in Stutensee“ statt (wir berichteten). Viele Interessierte aus allen Ortschaften und Generationen trafen sich um 19.30 Uhr im Pavillon des Blankenlocher Jugendzentrums, um dem Skript des Stückes wahrlich Leben zu schenken.
Die Dramaturgin Karoline Saal freute sich, dass so viele von klein bis groß gekommen waren: „So bunt gemischt haben wir uns das gewünscht!“ Ihr Kollege und Autor Holger Metzner fügte am Ende hinzu: „Es war wirklich schön, das ganze Skript im Dialekt zu hören, weil wir selbst nicht aus Baden kommen. Schließlich ist es so geschrieben, dass es erst gespielt gut wird.“
Beide waren vollkommen zufrieden wie gut alles funktionierte.
Einer der Schauspieler ist Herr Gamer und „sehr interessiert an der Person Lenin, dem Tabakbau allgemein und der Landwirtschaft“, wie er meinstutensee.de erzählte.
Auch Heiner Jurkitsch, der einst selbst früher im Alter von zwei Jahren nach Friedrichstal gekommen war, hatte das damalige Leben mit dem Tabak samt Vor- und Nachteilen miterlebt. Nachdem er jahrelang auswärts gewohnt hatte, kehrte er vor einiger Zeit nach Stutensee zurück und sieht deshalb das Stück als willkommene Anknüpfung an die Geschichte. Grund für seine Teilnahme: „Um Dinge aufzufrischen und weil ich schon immer viel übrig hatte fürs Theater.“
Nicht nur ältere, sondern auch jüngere Schauspieler wie die 16-jährige Helene Metzner und die 15-jährige Lea Würth wollen ein Teil des Spektakels sein.
Wie ist das Stück eigentlich entstanden?
Holger Metzner ist zwar selbst nicht von hier, aber dennoch sehr interessiert an der Stutenseer Geschichte und ihrer Entwicklung im Laufe der Zeit. Beim Stöbern entdeckte er eine Notiz, dass der große Wladimir Lenin, ein russischer Politiker, einst in unserem dörflichen Blankenloch zu Urlaub war. Nach einigen Recherchen und Interviews mit Ortsansässigen entstand letztendlich das großartige Spektakel „Lenin in Stutensee“.
Handelnd thematisiert es die landwirtschaftliche und somit auch finanzielle Lebenslage der damaligen Dorfbewohner. Die Hauptfigur, Jungbauer Karl, lebt im Jahre 1958 in den landwirtschaftlichen Hardtdörfern, welche sich von den Tabakblättern das Überleben sichern. Doch Karl genügt die Feldarbeit nicht und ist viel lieber in ein Studium im Forchheimer Forschungszentrum interessiert, womit er natürlich auch noch Anna beeindrucken kann, sein Schwarm aus dem jedoch verhassten Nachbardorf. Doch seine Rolle als Entdecker ist ihm nicht auf den Leib geschnitten, wodurch seine Forschungsarbeit eine gewaltige Katastrophe auslöst. Um den Tabak zu retten, muss sich Karl in eine Zeit begeben, die in der Badener Geschichte 300 Jahre zurück liegt.
Bisher wurden seit dem ersten Treffen die Adressen abgeglichen, die Musiker fanden sich zusammen und eine mögliche Rollenverteilung wurde besprochen. Im Hintergrund liefen schon wesentlich mehr Vorbereitungen ab, wie zum Beispiel das Organisieren der Ausstattung. Wer allerdings noch brauchbare ältere Gegenstände hat und diese zur Verfügung stellen möchte, kann sich gerne bei den Autoren Holger Metzner und Karoline Saal melden. Natürlich sind spontan entschlossene Schauspieler/innen auch weiterhin gesucht und herzlichst eingeladen zu den weiteren Proben.
Weitere Proben
Die kommenden Proben sind an folgenden Terminen:
Für die Schauspieler/innen: jeden Dienstag um 19:30 Uhr im Jugendzentrum GrauBau in Blankenloch
Für das ganze Ensemble:
- Samstag, 1. April, 10 bis 14 Uhr (ab 14 Uhr alle Helfer/innen, Organisationsleute und Techniker/innen, etc.)
- Samstag, 8. April 10 bis 14 Uhr
- Samstag, 29. April 10 bis 14 Uhr
- Samstag, 6. Mai, 10 bis 14 Uhr
- Sonntag, 21. Mai 10 bis 14 Uhr
- Samstag, 3. Juni 10 bis 14 Uhr
- Samstag, 24. Juni 10 bis 14 Uhr
- Samstag, 1. Juli 10 bis 14 Uhr
- Samstag, 8. Juli 10 bis 14 Uhr
- Samstag, 15. Juli 10 bis 14 Uhr
- Samstag, 22. Juli 10 bis 14 Uhr
- Samstag, 29. Juli 10 bis 14 Uhr
- Samstag, 29. Juli bis Donnerstag, 3. August: Endproben
Die Premiere wird am 4. August sein. Weitere Vorstellungstermine sind der 5. , 6., 7. und 8. August.
Finanziell unterstützt wird das Projekt vom Innovationsfond Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und der Stadt Stutensee. Bei der Organisation und Leitung wirkt der Werkraum Karlsruhe e.V. mit.
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