Wie bereits berichtet, hatte der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung über die Einrichtung einer Stelle für einen zweiten Beigeordneten (Bürgermeister) zu entscheiden.
“Große Herausforderungen”
Oberbürgermeister Klaus Demal stellte während der Sitzung die großen Herausforderungen dar, die vom Hauptamt der Stadt bewältigt werden müssen und deshalb einen weiteren Bürgermeister rechtfertigen würden. So gehe es um immer neue gesetzliche Vorgaben, z.B. bei der Kinderbetreuung, es müsse der Überblick über Fördermöglichkeiten behalten werden, Datenschutz und Datensicherheit seien ein wichtiges Thema ebenso wie die Digitalisierung des Arbeitsalltags. Dem Hauptamt, das derzeit dem Oberbürgermeister untergliedert ist und von Edgar Geißler geleitet wird, sind die zentralen Dienste und die Organisation der Stadtverwaltung zugeordnet sowie die Personalverwaltung, die IT, das FamilienBüro – verantwortlich u.a. für Schulen und Kindergärten, die Gebäudeverwaltung, die Ortsverwaltungen sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Der neue Beigeordnete soll für das Hauptamt zuständig sein. Aus Effizienzgründen soll diese Stelle mit der des Amtsleiters zusammengelegt werden. Außerdem sei eine zeitliche Begrenzung auf ca. 5 Jahre vorgesehen, so Demal.
Der Gemeinderat beschloss die neue Stelle einstimmig. Die Ausschreibung wurde bereits veröffentlicht. Bewerbungsschluss ist der 23. Juni, Tag der Wahl durch den Gemeinderat am 24. Juli.
Geißler bewirbt sich
“Ich werde mich auf diese Stelle bewerben”, erklärte Hauptamtsleiter Edgar Geißler gegenüber meinstutensee.de. Geißler, der im vergangenen Herbst seinen 60. Geburtstag feierte, ist bereits seit über 40 Jahren im Dienst der Stadt und seit 1990 Leiter des Hauptamtes. Er rechnet allerdings auch mit weiteren Bewerbern: “Stutensee ist eine prosperierende Große Kreisstadt in der TechnologieRegion Karlsruhe, und für diese ansprechende Stelle werden sicherlich weitere Bewerber Interesse zeigen und sich bewerben.”
Durch die Zusammenlegung der Stellen von Hauptamtsleiter und Beigeordnetem entsteht letztlich keine zusätzliche Arbeitskraft. Dennoch sieht Geißler einige Vorteile in dieser Regelung. Insbesondere könne ein Bürgermeister direkt mit Externen verhandeln und entscheiden, was zu mehr Effizienz führe. “Letztlich ist mir aber auch bewusst, dass die Arbeit als Bürgermeister garantiert nicht weniger Arbeit bedeutet und der Freizeitanteil nicht größer wird”, so Geißler.
forum Kommentare
Mit der Entscheidung ,die Stelle eines zweiten Beigeordneten zu schaffen, hat die Stadt Stutensee ein neues “Alleinstellungsmerkmal” (BNN Hardtausgabe 27.05.2917).
Wenn eine Position dieses Formats nur einen Monat ausgeschrieben wird, liegt die Vermutung nahe, dass der Arbeitgeber schon im Voraus wusste, wen er auf diesem Platz haben möchte. Die auf 5 Jahre befristete Stelle ist auf einen bewährten Mitarbeiter zugeschnitten, der gerade sein 40. Dienstjubiläum gefeiert hat. Eine wahrhaft soziale Sichtweise. Hut ab! Da beweist die Stadtverwaltung einmal mehr, dass sie ” eine weiche Stelle im Herzen” hat! (Herr Sickingers) Erlöse aus den Lachwaldverkäufen wären da für die Finanzierung sicherlich willkommen!
Wird hiermit eine Stelle geschaffen, die in anderen Städten unserer Größenordnung nicht üblich ist? Warum wird das dann gemacht? Es sind wieder Kosten, die auf nicht absehbare Zeit dem Steuerzahler aufgebürdet werden. Ohne die Leitungen des (einzigen) Kandidaten (bisher) schmälern zu wollen sieht es doch leider nach “alten Seilschaften” bis hin zu “Mauschelei”. Ist so etwas nötig?
Da bleibt nur zu hoffen, dass Herr Geißler die Stelle bekommt! – Andernfalls würde er weiter, da unkündbar, auf seiner alten A15-Stelle sitzen bleiben und ein Externer / eine Externe würde die neu geschaffene A16 Stelle des Beigeordneten bekommen mit Mehrausgaben für die Stadt von 100.000 Euro pro Jahr.
Da muss man ihm schon fast die Daumen drücken… ;-)