Wohnen mit der Sonne: 104 Bewerber auf 16 Grundstücke

Luftbild Friedrichstal Wohnen mit der Sonne

Beitragsbild: Steven Kindel

Von Martin Strohal | 09.11.2017 20:21 | 1 Kommentar

Am 30. Oktober lief die Frist ab, bis zu der sich Interessenten um die städtischen Grundstücke in der Erweiterung des Friedrichstaler Neubaugebiets “Wohnen mit der Sonne” bewerben konnten. „Bis zum Bewerbungsschluss sind 104 fristgerechte Bewerbungen von Interessenten eingegangen“, berichten Oberbürgermeister Klaus Demal und Andreas Eigenmann, Leiter der Stabstelle Wirtschaftsförderung/Liegenschaften. Zwei Bewerbungen konnten aufgrund verspäteten Eingangs nicht berücksichtigt werden.

Der Gemeinderat hatte in seiner September-Sitzung Kriterien für die Vergabe der Grundstücke, die sich in städtischem Eigentum befinden, festgelegt (wir berichteten): Ortsgebundenheit (Käufer muss hier wohnen, gewohnt haben oder arbeiten) zu 50%, im Haushalt lebende Kinder unter 18 Jahren (je nach Anzahl 10 bis 30%), Jahres-Brutto-Einkommen bis max. 80.000 EUR (10%) und sonstige Umstände wie familiäre Bindungen, ehrenamtliches Engagement usw. (10%). Anhand dieser Kriterien wird eine Rangliste unter den Bewerbern gebildet. Nach Vorberatung im Friedrichstaler Ortschaftsrat und dem zuständigen Ausschuss wird letztlich im Gemeinderat über die Grundstückszuteilung entschieden. Die Bewerber erhalten dann aller Voraussicht nach bis spätestens Ende Januar 2018 Nachricht, ob sie das gewünschte Grundstück zugeteilt bekommen oder nicht.

Die Stadt hat im dritten Unterabschnitt von “Wohnen mit der Sonne I” 12 Grundstücke für Einfamilienhäuser und vier Grundstücke für Doppelhaushälften zu verkaufen. Verkauft wird für 440 EUR pro Quadratmeter.

Nachdem im September noch von einer Interessentenzahl von über 300 die Rede war, sind nun lediglich 104 Bewerbungen tatsächlich eingegangen. Auf Nachfrage von meinstutensee.de erklärte Bürgermeister Edgar Geißler: “Es ist wohl so, dass viele Bewerber in der Zwischenzeit sich anderweitig versorgt haben oder dass viele aus der damaligen Liste die nun festgelegten Bewerbungsvoraussetzungen nicht erfüllen.” Dies sei in vergleichbaren Situationen auch so gewesen.

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Allein die schiere große Anzahl an Bewerbern zeigt doch, wie eklatant der Bauplatzmangel ist. Alle 10 Jahre gab es sonst immer Neubaugebiete. Seit den 2000ern sind die Neubaugebiete immer kleiner geworden – obwohl immer mehr Personen in den Großraum Karlsruhe hinzuziehen. Die Kriterien hier waren sehr eng gesteckt und der Preis von 400€/qm bei unter 80T€ Jahreseinkommen für 2 Personen auch sportlich – und trotzdem gibt es eine solche große Anzahl Bewerber. Weit mehr als Grundstücke…
Wenn in dem Bereich nicht mehr Grundstücke zur Verfügung gestellt werden ist der Mangel an Wohnungen ebenso die Folge – und Geringverdiener werden zu guter letzt aus dem letzten bezahlbaren Wohnraum gedrängt.