Obst- und Gemüsepflanzen für alle am Straßenrand? In Friedrichstal ist das nun Realität. Denn am heutigen Samstag traf sich eine kleine Gruppe Ehrenamtlicher um Christoph Thomsen mit Schaufel und Gießkanne. Neun Kübel an verschiedenen Stellen in Friedrichstal wurden von ihnen mit selbst gezogenen Nutzpflänzchen bepflanzt. In den Kübeln, die der Stadt gehören, sei bisher nur Efeu gewachsen, erklärt Thomsen. Der Bauhof habe den Bewuchs in Absprache mit Ortsvorsteher Lutz Schönthal an ausgewählten Standorten entfernt und Pflanzerde eingefüllt.
“Essbares Stutensee” heißt das Projekt. Jeder soll – wenn es dann mal soweit ist – ernten und essen dürfen, jeder dürfe sich aber auch an der Pflege beteiligen und insbesondere an sonnigen Tagen mit etwas Wasser dafür sorgen, dass die Pflanzen nicht eingehen. Die Passanten sollen im Vorbeigehen für sie neue Pflanzen kennenlernen und vielleicht auch darüber ins Gespräch kommen. In den Friedrichstaler Kübeln sind u.a. Tomaten, Paprika, Physalis, Gurke, Erdbeeren, Himbeeren, Auberginen, neuseeländischer Spinat, Mangold und rote Beete zu finden.
Die Freiwilligen hatten sich im März 2017 beim Film “Tomorrow”, bei dem es um die Rettung der Welt geht, im GrauBau kennengelernt. Seitdem arbeiten sie mit einer Kerngruppe von 6-7 Leuten an unterschiedlichen Projekten. Ihnen geht es darum, etwas ins Rollen zu bringen. Vergangenen Juli stellten sie die Idee dem Friedrichstaler Ortschaftsrat vor (wir berichteten). “Wir hoffen, dass sich die Projekte dann verselbständigen”, so Christoph Thomsen. Um zu sehen, ob “Essbares Stutensee” überhaupt ankommt, wurden Kübel gewählt, die bereits vorhanden waren, so dass so gut wie keine Kosten entstanden sind. An jedem Standort ist ein Schild angebracht. Wer sich für das Projekt interessiert und einen eigenen Pflanzkübel übernehmen möchte, kann sich bei dem Team melden (transition-stutensee@web.de, Dr. Harald Hanke 0160/7259982). Dann wird von der Stadt nach Möglichkeit ein weiterer Kübel zur Verfügung gestellt. Bei großer Nachfrage könnten auch neue Kübel gebaut werden, so Thomsen. Sollte das Interesse eher verhalten sein, werde das bestehende Team die Pflanzen über das Jahr bringen, das Projekt im nächsten Jahr aber nicht fortsetzen.
Standorte der Gemüse- und Obst-Kübel:
- Ecke Forlenfeld-/Schillerstraße
- Kreuzung Hindenburgstraße/Am alten Friedhof/Max-Planck-Straße (vier Kübel)
- Ecke Wallonen-/Löwenstraße
- Ecke Bachfeldstraße/Lerchenweg
- Ecke Bachfeldstraße/Drosselweg
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